„Fair Trade“ nimmt eine Ausnahmestellung in der gegenwärtigen deutschen Kurzfilmszene ein. Ein Ausnahmefilm, was seine soziale Relevanz betrifft, seine Brisanz, aber auch seine formale Brillanz.
Erzählt wird von einem Kindeskauf, Tatort: Tanger. Ein Babyhandel an der Grenze zwischen „Erster“ und „Dritter“ Welt. Die Aktion geht schief, das Kind wird „geopfert“. Der deutschen Frau und Käuferin wird eine Lüge serviert, die sie akzeptiert, auch um sich vor der grauseligen Realität zu verschließen.
Das verstörende Sujet ist klar strukturiert in atmosphärischer Dichte. Ohne Ausschmückungen, auch ohne Dämonisierung. Erzählt wird klar, lakonisch, kühl, in fast dokumentarischer Stilistik. Die nüchtern-schroffe Erzählweise ist der Brutalität und Kälte des Vorgangs adäquat.
Die filmische Arbeit ist traumhaft sicher und elegant, bewegt sich auf höchstem Niveau. Auf die weiteren Arbeiten dieses Regisseurs darf man gespannt sein.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)