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Engelchen

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Engelchen: Einfühlsames Sozialdrama über die Seelennöte einer Arbeiterin, die ihr Kind verliert und ein fremdes entführt.

Poster Engelchen

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Handlung und Hintergrund

Ramona, eine labile Fabrikarbeiterin, klammert sich an Andrzej, einen polnischen Schwarzhändler. Sie glaubt, in ihm die große Liebe gefunden zu haben. Als sie von Andrzej schwanger wird, hofft sie auf eine gemeinsame Zukunft, obwohl Andrezej verheiratet ist. Doch sie verliert das Kind. Verzweifelt raubt sie ein fremdes Kind.

Einfühlsames Sozialdrama über die Seelennöte einer Arbeiterin, die ihr Kind verliert und ein fremdes entführt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Helke Misselwitz
Produzent
  • Dr. Thomas Wilkening
Darsteller
  • Susanne Lothar,
  • Sophie Rois,
  • Kathrin Angerer,
  • Luise Wolfram,
  • Cezary Pazura,
  • Herbert Fritsch,
  • Heide Kipp
Drehbuch
  • Helke Misselwitz
Kamera
  • Thomas Plenert
Schnitt
  • Gudrun Steinbrück

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Engelchen: Einfühlsames Sozialdrama über die Seelennöte einer Arbeiterin, die ihr Kind verliert und ein fremdes entführt.

    Mit „Engelchen“ präsentiert die frühere Dokumentaristin Helke Misselwitz nach „Herzsprung“ ihren zweiten Spielfilm. Das emotional packende Sozialdrama über eine junge Frau, die nach einer Fehlgeburt aus Verzweiflung ein Baby stiehlt, um den Geliebten nicht zu verlieren, lief erfolgreich in Sundance, Rotterdam, Hongkong und Göteborg, erhielt den Spezialpreis der Jury in San Sebastian und eine lobende Erwähnung in Thessaloniki. „Engelchen“ ist für den Deutschen Filmpreis nominiert, Susanne Lothar als beste Darstellerin in einer Hauptrolle.

    In der DDR gehörte Helke Misselwitz zu den renommierten Dokumentaristinnen, ihr unbestechlicher Blick auf die Wirklichkeit und ihre poetische Annäherung an die Protagonisten machten sie schon vor der Wende international bekannt. In „Winter Ade“ ließ sie bereits 1988 das kulturpolitische Tauwetter und den gesellschaftlichen Umbruch ahnen. Ihre unverwechselbare Handschrift ist auch in „Engelchen“ zu spüren. Eindringlich erzählt sie vom Leidensweg der jungen, psychisch-labilen Fabrikarbeiterin Ramona (Susanne Lothar), die erstmals die Liebe erfährt. Objekt ihrer Zuneigung ist der polnische Zigaretten-Schwarzhändler Andrzej (Cesary Pazura), der sie bei einer Polizeirazzia auf der S-Bahntreppe einfach in den Arm nimmt und küßt, um den Verfolgern als Liebespaar zu entkommen. Aus dieser zufälligen Begegnung entwickelt sich eine zarte Bindung, Ramona träumt von einer gemeinsamen Zukunft, die in greifbare Nähe rückt, als sie ein Kind erwartet. Nach einer Fehlgeburt bleibt die Katastrophe nicht aus: Um den verheirateten Andrzej zu halten, der seine Frau in Polen verlassen will, stiehlt sie in der U-Bahn ein Kind. Das Familienglück währt jedoch nur kurz.

    Der Verlauf der Handlung ist schnell abzusehen, dennoch fasziniert der Blick auf die kleinen Glücksmomente, weil man weiß, daß das Schicksal langfristig kein Glück zuläßt, die Suche nach Menschlichkeit und Geborgenheit in der Tragödie endet. Die Kamera (Thomas Plenert) zaubert opulente Kinobilder, weit entfernt von gängiger Fernsehware. Etwas störend wirkt indes die Ästhetisierung des Elends, da bröselt der Putz, bröckelt der Lack, blättert die Tapete, so daß man zeitweise das Gefühl einer zu perfekten proletarischen Ausstattung nicht los wird. Auch die Inszenierung des Unheils gerät etwas zu dick. Da reicht nicht allein die schreckliche Kindheit, die furchtbare Gegenwart und der Verlust des Babys, da muß auch noch die Schwester wegen Diebstahls verhaftet werden und der Kanarienvogel sterben, um das Ausmaß des Desasters zu verdeutlichen. Trotz dieser psychologischen Düsternis gehört „Engelchen“ zu den herausragenden deutschen Filmen des vergangenen Jahres, berührt zutiefst und hebt sich wohltuend durch Dramaturgie, Schauspielführung und stringente Erzählweise von der Masse der Larifari-Schnellschüsse ab. An der Kinokasse bräuchte „Engelchen“ allerdings starken Rückenwind, um abzuheben. mk.
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