El tren blanco: Kritische Dokumentation über die Papier sammelnden Armen in Buenos Aires und den Zustand der argentinischen Gesellschaft in Folge der Globalisierung.
El tren blanco
Handlung und Hintergrund
Seit ihr Land von einer der verheerendsten Wirtschaftskrisen der Gegenwart gebeutelt wird, gehören sie zum Alltag und omnipräsenten Straßenbild im einst gutbürgerlichen Argentinien: Die Cartoneros, moderne Lumpensammler, einzeln oder in Gruppen und Familien organisiert, die die Großstädte nach Abfall durchforsten, den sie weiter verkaufen. Ganze Stadtviertel, kollektiv in die Arbeitslosigkeit entlassen, verdienen sich so den Lebensunterhalt. „El Treno Blanco“, der Weiße Zug, bringt sie morgens hin und holt sie des Nachts wieder ab.
Ohne Schönfärberei, aber mit viel Gefühl für die poetischen Zwischentöne und kleinen Details, portraitieren die argentinischen Filmemacher Nahuel García, Sheila Pérez Gímenez und Ramiro García die Fähigkeit der kleinen Leute, aus Nichts das beste zu machen und unter widrigsten Bedingungen zu leben.
Mit dem Ein- und Abfahren des „weißen Zugs“ im Bahnhof von Buenos Aires beginnt der Film, der die sogenannten „cartoneros“ einen Tag lang begleitet - die Papier sammelnden Armen aller Altersgruppen in der argentinischen Hauptstadt, für die die Stadt eigens den „tren blanco“ zur Verfügung gestellt hat, um sie aus dem Armutsgürtel rund um Buenos Aires ins Zentrum zu bringen. Hier werden Müllbeutel durchsucht, Zeitungen aus Haushalten eingesammelt, Kartons auf kleine Rollwagen geladen und schließlich am Ende des Tages an Mülldeponien verkauft.