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El premio

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El premio: Durch die Augen eines Kindes erzähltes (Familien-)Drama während der argentinischen Militärdiktatur. Packender Thriller trifft vielschichtige Coming-of-Age-Story.

Poster

El premio

Handlung und Hintergrund

1976, Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur. Inhaftierungen, Folter und politisch motivierte Morde sind an der Tagesordnung. Mittendrin ist ein kleines Mädchen, Sprössling politischer Dissidenten. Der Vater ist im Gefägnis, wohl tot, Mutter und Tochter haben sich in ein Dorf am Meer zurückgezogen, wo das Kind die Schule besucht. Da wird ein Essaywettbewerb initiiert, in dem die Kinder über die Armee schreiben sollen. Das Mädchen bringt zu Papier, was es zu Hause gehört hat - und gefährdet damit die Familie.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Paula Markovitch
Produzent
  • Izrael Moreno,
  • Pablo Boneu,
  • Izrael Moreno
Darsteller
  • Paula Galinelli Hertzog,
  • Sharon Herrera,
  • Laura Agorreca,
  • Viviana Suraniti,
  • Uriel Lasillo,
  • Ludmila Lopez,
  • Jonathan Raia,
  • José Sánchez,
  • Juan Manuel Molina,
  • Silvia Villegas
Drehbuch
  • Paula Markovitch
Musik
  • Sergio Gurrola
Kamera
  • Wojciech Starón
Schnitt
  • Lorena Moriconi

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • El premio: Durch die Augen eines Kindes erzähltes (Familien-)Drama während der argentinischen Militärdiktatur. Packender Thriller trifft vielschichtige Coming-of-Age-Story.

    Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur. Regiedebütantin Paula Markovitch erzählt in Form eines Familiendramas einen leisen, gegen die Strich gebürsteten (Polit-)Thriller.

    Der Titel war prophetisch. Auf der 61. Berlinale wurden Wojciech Staron und Barbara Enriquez, Kameramann respektive Produktionsdesignerin, für ihre Arbeit an „El premio“ von Paula Markovitch ex aequo mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Grau, kalt und abweisend sind die Bilder, reduziert, minimalistisch ist die Ausstattung. Die Stimmung des Dramas spiegelt sich perfekt wieder, die Optik passt zur Schwere des Themas. Ein leiser Thriller der anderen Art entspinnt sich, eine gegen den Strich gebürstete Genrearbeit.

    Einen Kontrapunkt zum marktschreierischen, effektdominierten Popcorn-Kino setzt die argentinische, in Mexiko lebende Filmemacherin in ihrem autobiografisch inspirierten Spielfilmerstling. Als Drehbuchautorin („Lake Tahoe“) ist sie bislang in Erscheinung getreten, nun hat sie ihre Worte auf ein Minimum reduziert. Durch die großen braunen Augen einer Siebenjährigen erzählt sie von ihrer Heimat zur Zeit der Militärdiktatur. Mutter und Kind haben sich in ein kleines Dorf am Meer zurückgezogen. Der Vater ist abwesend, im Gefängnis, wohl tot. In der Schule soll das Kind sagen, dass der Papa als Vertreter unterwegs ist und in Buenos Aires Vorhänge verkauft. Das Mädchen versteht nicht warum, stellt Fragen, will wissen was „Pessimist“ bedeutet. Auf klare Antworten wartet sie vergebens.

    Ans Ende der Welt sind Frau Edelstein und Cecilia (eindringlich: Paula Galinelli Hertzog) geflüchtet. Sie hausen in einer baufälligen Strandhütte in der Liegestühle lagern. Das Radio knistert, der Empfang ist schlecht. Endlos bläst der Wind, das kleine Mädchen langweilt sich, versucht am Strand Rollschuh zu laufen. bleibt stecken. Sie führen ein Leben im Stillstand, in der Warteschleife. Dann veranstaltet die Armee in der Schule ein Aufsatzwettbewerb. Cecilia schreibt begeistert los - ihre Sätze entpuppen sich als lebensgefährlich.

    Das Wort Junta fällt im ganzen Film nie, von Diktator Jorge Rafael Videla und seinen Folterknechten nichts zu sehen. Doch die Bedrohung ist omnipräsent. Das Mädchen sehnt sich nach Normalität, die Mutter kann ihr die nicht geben. Jeder Kontakt, jede unbedachte Äußerung kann den Tod zur Folge haben. Bleierne, bedrückende 115 Minuten, die von Isolation und Angst handeln, von der Gefahr, die von Wahrheit ausgeht. Es passiert nichts und doch viel. Man muss sich nur auf die Geschichte einlassen, sich in die Figuren hineindenken, mit ihnen fühlen. Dann entschließt sich einem der rigide Stilwillen und dem verstimmten Klavier und den schlagenden Fensterläden kommen die entsprechende Bedeutung zu. geh.
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