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El Otro - Der Andere

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El otro: Argentinisches Drama über einen 38-jährigen Mann, der aus seinem Leben aussteigt und die Identität eines anderen annimmt.

Poster

El Otro - Der Andere

Handlung und Hintergrund

Der 38-jährige Juan führt ein erfolgreiches Leben, das ihm allerdings aus den Händen zu gleiten droht, als ihm seine Frau offenbart, dass sie schwanger sei, und der ohnehin labile Gesundheitszustand seines Vaters sich weiter verschlechtert. Erstmals spielt Juan mit dem Gedanken, aus seinem Leben einfach auszusteigen. Bei einer Geschäftsreise wagt er das Unmögliche und nimmt die Identität eines Anderen an.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ariel Rotter
Produzent
  • Verónica Cura,
  • Enrique Pineyro
Darsteller
  • Julio Chávez,
  • Osvaldo Bonet,
  • Maria Ucedo,
  • Arturo Goetz,
  • Ines Molina,
  • María Onetto
Drehbuch
  • Ariel Rotter
Kamera
  • Marcelo Lavintman
Schnitt
  • Elianne Katz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • El Otro - Der Andere: Argentinisches Drama über einen 38-jährigen Mann, der aus seinem Leben aussteigt und die Identität eines anderen annimmt.

    Preisgekröntes argentinisches Drama, das die Lebenszweifel eines Rechtsanwalts in ruhige, nachhaltig wirkende Bilder umsetzt.

    Mit gleich zwei Silbernen Bären wurde Ariel Rotters zweiter Spielfilm auf der Berlinale 2007 ausgezeichnet, ein Werk, das durchaus als prototypisches Beispiel fürs zeitgenössische argentinische Kino stehen kann. Mit manchmal schwer erträglicher Langsamkeit und exakt beobachtet entfaltet sich die Geschichte des Enddreißigers Juan Desouza, der ein wenig ereignisreiches, zufriedenstellendes, kurz: höchst lauwarmes Leben als Rechtsanwalt in Buenos Aires führt. Sein Vater, den er hingebungsvoll pflegt, ist schwer krank, und als seine Frau, eine Augenärztin, ihm während des Brillenanpassens in einer einfühlsam inszenierten Szene offenbart, dass sie ein Kind erwartet, ergreift Juan die Flucht. Er begibt sich auf „Geschäftsreise“, um sein altes Dasein hinter sich zu lassen.

    Rotter - für seine Regie mit dem großen Preis der Jury belohnt -, in Personalunion auch Autor, verweigert jedwede Psychologisierung, liefert eine eher sinnlich wahrnehmbare als analytisch ergründbare Zustandsbeschreibung eines Mannes ohne Eigenschaften. Wahrscheinlich weiß Juan selbst nicht, warum er nach dem Tod seines Sitznachbarn im Bus dessen Identität annimmt. Warum er mit einer Zufallsbekanntschaft schläft, die sich nicht gerade sonderlich von seiner Ehefrau unterscheidet. Minimalistisch legt der als bester Schauspieler gekürte Julio Chavez seinen Juan an, verleiht dessen Ratlosigkeit mit großem mimischem Repertoire Ausdruck, setzt dieses aber mit äußerster Zurückhaltung ein. Entsprechend korrespondiert Ariel Rotters Inszenierung. Der Regisseur hält sich zurück, minimalisiert, verlässt sich beinahe ausschließlich auf die Figuren, deren Präsenz und Oberfläche. Wenn Juan verträumt die Augen schließt, entsteht ein Ausdruck schmerzhafter Sehnsucht.

    Für diesen untypischen Drifter, der gleichzeitig ein ungeheurer Langweiler ist, den das Leben genauso verunsichert wie der Tod, der in dem Moment an seiner neu aufgebauten Welt zu zweifeln beginnt, als diese sich in Bewegung setzt, hat der Filmemacher eine kongeniale filmische Ästhetik gefunden. Der filmische Blick parallelisiert in langen, unbewegten Einstellungen Juans kaum ausdrücklich eingestandene Angst vor der Veränderung und macht gleichzeitig deutlich, wie einengend diese strenge Kadrierung ist. Präzise, konzentriert und mit konsequentem Stilwillen präsentiert sich so eine Story, die nachvollziehbar und zugleich radikal individuell ist - keine leichte Unterhaltung, sondern ein Lehrstück über die Möglichkeiten, das Wesentliche eines Films schon beim Drehen entstehen zu lassen und nicht erst im Schnittraum oder bei der digitalen Nachbearbeitung. geh.
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