Eclipse: Nach Atom Egoyans „Exotica“ und Denys Arcands „Liebe und andere Grausamkeiten“ bildet nun Jeremy Podeswas Spielfilmdebüt „Eclipse“ den Abschluß einer Trilogie von kanadischen Produktionen aus dem Hause TiMe. Trotz der thematischen Verwandtschaft unterscheidet sich „Eclipse“ in einigen Punkten von den beiden vorangegangenen Werken. Zum einen ist Podeswa im Vergleich zu seinen renommierten Kollegen (noch) ein unbeschriebenes...
Handlung und Hintergrund
Im Schutz der Dunkelheit einer Sonnenfinsternis finden in Toronto zehn Personen unterschiedlich in Herkunft, Alter, Rasse und sexueller Orientierung unvermutet zueinander. Die gemeinsame Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe verbindet sie. Der Schüler Angelo hält mit seinem Camcorder alles fest.
Darsteller und Crew
Regisseur
Produzent
- Wolfram Tichy,
- Camelia Frieberg
Darsteller
- Von Flores,
- John Gilbert,
- Pascale Montpetit,
- Manuel Aranguiz,
- Maria Del Mar,
- Greg Ellwand,
- Matthew Ferguson
Drehbuch
Musik
Kamera
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Eclipse Kritik
Nach Atom Egoyans „Exotica“ und Denys Arcands „Liebe und andere Grausamkeiten“ bildet nun Jeremy Podeswas Spielfilmdebüt „Eclipse“ den Abschluß einer Trilogie von kanadischen Produktionen aus dem Hause TiMe. Trotz der thematischen Verwandtschaft unterscheidet sich „Eclipse“ in einigen Punkten von den beiden vorangegangenen Werken. Zum einen ist Podeswa im Vergleich zu seinen renommierten Kollegen (noch) ein unbeschriebenes Blatt, zum anderen fungiert TiMe hier nicht nur als Verleiher, sondern auch als Coproduzent und konnte so die Fertigstellung des Projekts überhaupt erst ermöglichen. In formaler Hinsicht erweist sich dieser Reigen über die Sehnsucht nach Zärtlichkeit, Liebe und sexueller Erfüllung als mutiges, innovatives Experimentalkino, ohne daß dabei jedoch der Unterhaltungswert zu kurz kommen würde. In ausgewählten großstädtischen Programmkinos sollte ein entsprechendes Publikum motiviert werden können. Anläßlich seiner Europapremiere auf der diesjährigen Berlinale wurde die Handlung von Podeswas Erstling von der Berliner Stadtillustrierten „tip“ recht treffend mit „Zehn Quickies und eine Metapher“ umschrieben. Tatsächlich geht es in „Eclipse“ in erster Linie um Sex, aber auch um die Suche des einzelnen nach Geborgenheit und Selbstfindung. Zehn Menschen unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen Berufen treffen sich mehr oder weniger durch Zufall und leben mit ihrem jeweiligen Partner ihre homo-, hetero- oder auch bisexuellen Vorlieben aus. Diese Episoden sind ähnlich geschickt miteinander verknüpft, wie dies in Robert Altmans Meisterwerk „Short Cuts“ der Fall war. Dazu bildet eine Rahmenhandlung, die sich mit einer bevorstehenden Sonnenfinsternis befaßt, die äußere Klammer. Neben einem von witzigen Dialogszenen nur so sprühenden Drehbuch und einer Riege erstklassiger kanadischer Schauspieler fasziniert vor allem die Bildsprache von „Eclipse“. Denn Podeswa taucht jede einzelne Episode in ein anderes Licht, einen anderen Farb-ton, wechselt von körnigem Schwarzweiß in grellbuntes Filmmaterial und (er-)findet so für jeden Abschnitt eine andere, adäquate Atmosphäre. Selbst die Sprache ändert sich ständig - je nach Landsmannschaft der Protagonisten ist sie Englisch, Französisch, Spanisch. Ein letzter Pluspunkt dieses filmischen Kleinods, den auch das deutsche Publikum schätzen lernen darf. Denn „Eclipse“ wird in der untertitelten Originalfassung in die Kinos kommen. lasso.
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