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Dust of Time

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Trilogia II: I skoni tou hronou: Zweiter Teil von Theo Angelopoulos' epischer Trilogie, in dem ein amerikanischer Regisseur seine Familiengeschichte in einem Film verarbeiten will.

Poster

Dust of Time

Handlung und Hintergrund

A. (Willem Dafoe) ist ein Regisseur griechischer Abstammung und kehrt nach Rom zurück, um sein Werk fortzusetzen: Die Verfilmung der eigenen Familiengeschichte, besonders der seiner Eltern Spyros (Michel Piccoli) und Eleni (Irène Jacob). Der Zweite Weltkrieg trennte die Liebenden, Spyros emigrierte in die USA, Eleni floh vor dem griechischen Bürgerkrieg in die Sowjetunion. Jahrzehnte lang versuchte Spyros, Kontakt zu seiner innig Geliebten herzustellen.

Sechs Jahre nach „Die Erde weint“ setzt der griechische Meisterregisseur Theodoros Angelopoulos seine episch angelegte Trilogie über das Schicksal seiner Heimat im 20. Jahrhundert fort. Seine komplexe Handlung umfasst Jahrzehnte und Kontinente, überwindet mühelos Zeit und Raum.

A., ein amerikanischer Filmregisseur griechischer Abstammung, kehrt nach Rom zurück, um eine abgebrochene Filmarbeit fortzusetzen. Darin will er seine eigene Familiengeschichte verarbeiten. Der Fokus liegt auf seiner Mutter Eleni, die von ihrem Geliebten Spyros getrennt wurde und in den Vierzigerjahren in die Sowjetunion fliehen musste. Spyros versucht von den USA aus, Kontakt aufzunehmen und die Frau seines Lebens zu retten. Es wird ein Unterfangen, das Jahrzehnte und Kontinente umspannt.

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Darsteller und Crew

  • Willem Dafoe
    Willem Dafoe
  • Bruno Ganz
    Bruno Ganz
  • Michel Piccoli
    Michel Piccoli
  • Irène Jacob
    Irène Jacob
  • Christiane Paul
    Christiane Paul
  • Chantel Brathwaite
    Chantel Brathwaite
  • Theodoros Angelopoulos
    Theodoros Angelopoulos
  • Reni Pittaki
  • Kostas Apostolidis
  • Alexandros Milonas
  • Norman Mozzato
  • Alessia Franchin
  • Valentina Carnelutti
  • Tiziana Pfiffner
  • Herbert Meurer
  • Sviatoslav Yshakov
  • Vladimir Bogenko
  • Ivan Nemtsev
  • Phoebe Economopoulos
  • Andreas Sinanos
  • Yannis Tsitsopoulos
  • Eleni Karaindrou

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Angelopoulos-Filme kommen normalerweise kaum in Deutschlands Kinos raus. Diesem gelingt es – wahrscheinlich, weil er vergleichsweise kurz ist. Dieser zweite Teil seiner Trilogie zur Geschichte des 20. Jahrhunderts knüpft an „Die Erde weint“ an, der 2004 auf der Berlinale und dann nochmal auf arte lief, der zwar sehr langsam war, immerhin aber mit großen Bildern und biblischer Symbolik auftrumpfen konnte. Nun geht die Geschichte weiter; die Weltgeschichte wie die Liebesgeschichte von Spyros und Eleni, die es durch die Zeiten und Räume des Kalten Krieges treibt.

      Angelopoulos erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, in denen er sich aber ab und zu verfängt. Was zu Beginn – die Kamera taucht ein durch das Tor der Cinecittà-Studios in Rom – noch so was wie eine selbstreflexive Ebene sein könnte, versandet irgendwie: Regisseur A., gespielt von Daniel Defoe, verfilmt das Leben seiner Eltern Spyros und Eleni, deren Geschichte auf einem zweiten, vergangenen Zeitlevel wiederum bebildert ist, wobei sich auch A.s Geschichte immer wieder mit der Vergangenheit verfängt; und zudem gibt es einen überflüssigen Erzählstrang um A.s Tochter, die weggelaufen ist. Rom, Griechenland, Sibirien, New York, Berlin: alle Orte, an denen der Film spielt, vermischen sich irgendwann, teils wohl auch gewollt – in einer Szene verwandelt sich eine Einstellung ohne Schnitt in eine Rückblende 20 Jahre zurück –, vor allem aber ziemlich verwirrend und beliebig.

      Zumindest lässt einen die Liebesgeschichte gleichgültig, ohne innere Kraft plätschert sie dahin (was auch daran liegen mag, dass der Zuschauer nie weiß, worauf der Film oder seine Geschichte eigentlich hinauswollen): eine Dreiecksgeschichte um Irene Jacobi, Michel Piccoli und Bruno Ganz, die sich von den 50ern, seit Stalins Tod, bis ins Berlin der Millenniumswende 99/2000 schleppt.

      Dazu kommt eine seltsame, vielleicht sogar intendierte Unbeholfenheit: einmal wird ein Motorradrocker (wie der in die Filmhandlung kam, weiß man nicht) erstochen, ganz theaterhaft: mit dem Messer nicht in den Bauch, sondern seitlich vorbei, im Spiel wäre er aber tot. Die Sprachen mixen sich: Einmal, im sibirischen Lager, muss Bruno Ganz eine russische Anweisung für einen Leipziger Orgelbauer ins Deutsche dolmetschen, der wiederum nicht in sächsischem Dialekt, sondern in griechischem (oder russischem) Akzent antwortet (was ja seiner Rolle ganz und gar widerspricht), worauf Ganz das dann wieder zurückübersetzt – ins Englische, nicht ins Russische.

      Und schließlich wurden in einer Szene am Silvestertag 99 die Berliner U-Bahn-Bauarbeitenschilder des Jahres 2008 für den Film nicht abgehängt, sondern ihnen wurde einfach die Jahreszahl überklebt, so dass in den ganzen Zeiten- und Szenenschlamassel auch noch die Bahnumbauten der Jetztzeit mit hineinspielen. In der Szene tanzen sie übrigens am Berliner Bahnhof Gleisdreieck. Einfach so. Warum auch nicht.

      Fazit: Ziemlich wirre Liebes-, Familien- und Zeitgeschichte, ohne Focus und recht willkürlich erzählt.
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    2. Dust of Time: Zweiter Teil von Theo Angelopoulos' epischer Trilogie, in dem ein amerikanischer Regisseur seine Familiengeschichte in einem Film verarbeiten will.

      Mit seinem zweiten Teil der „Trilogie des Exils“ über politische Unterdrückung, Vertreibung aber auch Versöhnung im 20. Jahrhundert wartet Theo Angelopoulos mit einem fantastischen Schauspielensemble auf.

      Die Filme des großen Griechen sind Reisen durch die Zeit, auf denen die Menschen rastlos auf der Suche nach Heimat sind, getrieben von der Sehnsucht nach einem Ort, wo sie sich zu Hause fühlen. Ein Ziel, das bei Angelopoulos nur schwer oder gar nicht zu erreichen ist, nur eine Chimäre, eine Utopie, ein Stück Hoffnung. Die innere Unruhe bedeutet für ihn etwas zutiefst Menschliches, schon seit der Irrfahrt des Odysseus in der griechischen Mythologie.

      „Dust of Time“ erzählt von den letzten Tagen vor der Jahrtausendwende, vom griechisch stämmigen US-Regisseur A. (Willem Dafoe), der an einem Film über seine persönliche Familiengeschichte arbeitet und seine Eltern auf dem Weg nach Griechenland in Berlin erwartet. Irène Jacob und Michel Piccoli spielen das ergraute Paar Spyros und Eleni. Die beiden wurden durch den Zweiten Weltkrieg getrennt, er schaffte es nach New York, sie durchlitt Stalins Lager in Sibirien. In Berlin treffen sie auf Elenis Weggefährten Jakob Levy (Bruno Ganz) aus der Zeit des Grauens.

      Der 73jährige Regisseur jongliert mit verschiedenen Zeitebenen, wechselt sie abrupt, um sie ebenso plötzlich wieder in einen kurzen ruhigen Fluss münden zu lassen. Schon der Blick eines Protagonisten aus dem Fenster kann übergangslos in ein anderes Land und eine andere Zeit führen, einzelne Lebensstationen werden durcheinandergewirbelt, wie auch Fantasie und Wirklichkeit. Das Puzzle verlangt Konzentration, und selbst die nützt wenig, wenn bei dieser Verrätselung lose Enden den Zuschauer ratlos machen und ermüden. Aber Angelopoulos hat sich noch nie um Sehgewohnheiten geschert. Seine Kraft liegt in den oft hypnotischen Bildern, die Kameramann Andreas Sinanos erneut zaubert, allerdings nicht durchgehend. Während bei den Rückblenden in die Sowjetunion eine visuelle Wucht die Leinwand erobert, scheint ihm bei den Berliner Aufnahmen in ihrer Alltäglichkeit die Imagination abhanden gekommen zu sein. Der historische Bogen spannt sich über Exil, Trennung und Aufenthalte in der Fremde bis zum Zusammenbruch von Ideologien - von Stalins Tod, dem Watergate-Skandal und dem Vietnamkrieg bis zum Fall der Berliner Mauer und dem noch nicht eingelösten Traum von einer besseren Welt im 21. Jahrhundert. Die Menschen sind ihrer Wurzeln beraubt und immer unterwegs. Abschied nehmen heißt auch, ein wenig zu sterben. Aber ganz kann man die Vergangenheit nicht auslöschen, meint Angelopoulos, diese für ihn „historische und dialektische Beziehung zwischen Gestern und Heute“. mk.
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