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Die zweigeteilte Frau

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La fille coupée en deux: Leidenschaftstragödie um eine zwischen erfahrenem Libertin und eifersüchtigen Lover hin und her gerissene junge Frau.

Poster Die zweigeteilte Frau

Die zweigeteilte Frau

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Handlung und Hintergrund

Die hinreißend schöne Wetterfee Gabrielle (Ludivine Sagnier) erliegt dem Werben des Star-Autors und notorischen Frauenverführers Charles Saint-Denis (Francois Berléand). Gabrielle ahnt nicht, dass ihre sexuell freizügige Liebschaft für Charles nur erotische Abenteuer sind, für die er seine Ehe mit Dona (Valéria Cavalli) nicht aufs Spiel setzen würde. Zugleich buhlt der reiche Erbe Paul Gaudens (Benoît Magimel) um Gabrielles Gunst und löst ein gefährliches Eifersuchtsdrama aus.

Altmeister Claude Chabrol stellt eine Frau zwischen zwei Männer, was in seinem erotisch aufgeladenen, hervorragend gespielten Drama in einem Verbrechen aus Leidenschaft gipfelt. Gewohnt scharfsichtig und sarkastisch führt er in eine Welt aus Täuschung und Schein.

Die 25-jährige Wetterfee Gabrielle verfällt dem berühmten Schriftsteller Charles. Doch der denkt nicht im Traum daran, seine Ehe aufzugeben. Indes versucht der reiche Erbe Paul, die Mademoiselle für sich zu gewinnen. Als Charles Gabrielle über die erträgliche Grenze hinaus demütigt, entscheidet sie sich für eine Reise mit Paul und heiratet ihn, um finanziell abgesichert sein.

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Die 25-jährige Gabrielle begleitet den berühmten Schriftsteller Charles in dessen Wohnung. Sie wirft sich in einen Strudel düsterer Obsessionen, und erfüllt die Wünsche des glücklich Verheirateten. Parallel dazu versucht auch der labile Paul die Mademoiselle für sich zu gewinnen. Als Charles sie über die Maßen demütigt, entscheidet sich Gabrielle für eine Reise mit dem Rivalen und später zur Heirat. Dennoch wächst beim ungeliebten Ehemann der Hass auf den anderen, der ihm jederzeit den Besitz streitig machen kann.

Darsteller und Crew

  • Ludivine Sagnier
    Ludivine Sagnier
  • Benoît Magimel
    Benoît Magimel
  • François Berléand
    François Berléand
  • Mathilda May
    Mathilda May
  • Claude Chabrol
    Claude Chabrol
  • Caroline Sihol
  • Etienne Chicot
  • Marie Bunel
  • Valeria Cavalli
  • Thomas Chabrol
    Thomas Chabrol
  • Jean-Marie Winling
  • Didier Bénureau
  • Cecile Maistre
  • Patrick Godeau
  • Françoise Galfré
  • Eduardo Serra
  • Monique Fardoulis
  • Matthieu Chabrol

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Die zweigeteilte Frau“ von Claude Chabrol spielt auch in dem Milieu der Obsessionen und des gesellschaftlichen Schwindels mit dem schönen, aber gefährlichen Schein, das man von Chabrol einfach erwartet. Der Film entfaltet seine Stringenz und Abgründigkeit aber erst nach und nach, während vieler Szenen, die durchaus wehmütig an Woody Allens „Match Point“ denken lassen und daran, dass Allen sein Drama doch etwas tiefer, leidenschaftlicher, liebevoller durchkomponiert hatte.

      Chabrols Gesellschaftskrimi hingegen irritiert durch eigenwillige, manchmal holprige Behauptungen, was die Handlung und die Figurenentwicklung betrifft. Vielleicht liegen die Probleme, die Chabrol, der auch Co-Autor des Drehbuchs ist, mit der Geschichte hatte, schon darin, dass sie auf einem wahren Fall aus New York im Jahr 1906 basiert, die schon als Vorlage für Bücher und Filme wie zum Beispiel „Ragtime“ diente. Chabrol meinte, die Geschichte komplett in eine andere Zeit, in ein anderes Milieu transportieren zu können, um das Ewiggültige des Selbstbetrugs, sozusagen das Schizophrene, Zweigeteilte, in den Dekadenten demonstrieren zu können.

      Das hat zur Folge, dass Chabrol diesmal nicht genuin französische bourgeoise Kreise ausforscht. An vielen Stellen vermisst man sein Talent dazu, wenn er zum Beispiel hinter die Kulissen des Fernsehens schaut, wo Gabrielle ein Schnäppchen für ältere Herren zu werden droht. Oder wenn er dem vom Leben gelangweilten Schriftsteller Charles in dessen Prachtvilla folgt. Oder einen dieser Abende bei Pauls superreicher, super degenerierter Familie besucht – alles interessante Szenarien, die allzu schnell wieder verlassen werden.

      Ludivine Sagnier, Francois Berléand und Benoit Magimel spielen als Gabrielle, Charles und Paul schillernde Charaktere, wobei vor allem Gabrielle in ihrer Mischung aus lieblicher Unschuld und erwachsener Wandlungsfähigkeit fasziniert. Paul, der Sportwagen fahrende, Zigarillo rauchende Dandy mit den schlechten Manieren wirkt, als hätte er Freude an der Karikatur eines Dandys. Schade, dass das wirklich abgründige Geheimnis hinter seiner Eifersucht weniger durch sein Spiel preisgegeben wird – sondern durch eine andere Figur, die über ihn spricht.

      Mindestens zwei der Nebenfiguren irritieren durch ihre Deplatziertheit: Gabrielles Mutter ist der Inbegriff einer positiven Frau mit reinem Herzen – wie seltsam, dass ihr bei den Eskapaden ihrer Tochter nicht die Alarmlämpchen aufleuchten. Und was hat Charles’ Verlegerin, eine Art küssender Hausfreundin neben der Gattin, in der Geschichte verloren?

      Chabrol warnt vor der Welt des schönen Scheins, in der gutgläubige, zu Gefühlen noch fähige Mädchen auf solche Blender wie Charles hereinfallen, die nehmen, ohne zu schätzen. Deshalb hat der sexuell getönte Film etwas zutiefst Puritanisches, sozusagen die Angst des kleinen, rechtschaffenen Bürgertums vor dem Laster und der Verschwendung. Hat Chabrol am Ende sogar Recht, wenn er meint, dass die Gesellschaft vor der Frage steht, in welche dieser Richtungen sie sich entwickelt? Was am Ende mehr interessiert, weil es so was wie Wärme für eine der Figuren erzeugt, ist das Drama in Pauls Familie. Aber hier führt einen Chabrol auf eine Besichtigungstour, bei der man vom Zentrum im Vorbeihasten nur einen Blick erhascht.

      Fazit: Chabrol führt eine junge Frau in eine Welt der dekadenten Männer und der vorgetäuschten Gefühle – und bleibt einige Antworten schuldig.
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    2. Die zweigeteilte Frau: Leidenschaftstragödie um eine zwischen erfahrenem Libertin und eifersüchtigen Lover hin und her gerissene junge Frau.

      Leidenschaftstragödie im dekadenten Milieu der Großbourgeoisie um eine zwischen erfahrenem Libertin und eifersüchtigen Lover hin und her gerissenen jungen Frau.

      Wenn bei Claude Chabrol zwei Konkurrenten um eine Schönheit buhlen, blühen die Blumen des Bösen. Der Mensch ist bei ihm nicht gut, und schon mal gar nicht, wenn es um Liebe und Triebe geht. Begriffe, die zwischen den Geschlechtern missgedeutet und verwechselt werden. Die 25jährige Gabrielle steht am Beginn eines leidvollen Abenteuers, als sie erstmals den berühmten Schriftsteller Charles in dessen romantische Pariser Wohnung begleitet. Dabei scheint ihr das Klingelschild mit dem Namen „Paradies“ dasselbige zu versprechen. Sie wirft sich in einen Strudel düsterer Obsessionen, erfüllt die Wünsche des glücklich Verheirateten, dem es einfach Spaß macht zu sehen, wie die blonde TV-Wetterfee ihm immer mehr verfällt. Nicht im Traum denkt er daran, seine Ehe aufzugeben. Parallel dazu versucht auch der labile Paul, reicher Erbe unter mütterlicher Fuchtel, die Mademoiselle für sich zu gewinnen. Erst als das grauhaarige Objekt der Begierde sie über die erträgliche Grenze hinaus demütigt, entscheidet sie sich für eine Reise mit dem in sie verknallten Rivalen und später zur Heirat, zur Abfederung in einer Versorgungsehe, die Liebe und Sicherheit, Schutz und Wohlstand verspricht. Trotz weiblicher Beute wächst beim ungeliebten Ehemann der Hass auf den anderen, der ihm jederzeit den Besitz streitig machen kann. Natürlich endet diese „ménage à trois“ böse, in einem Verbrechen aus Leidenschaft. Ein exquisites Triangel aus Erotik, Lügen und dunklen Geheimnissen bilden Ludivine Sagnier, Benoît Magimel und François Berléand. Der süffisante Gesellschaftsanalyst Chabrol lässt es sich mal wieder nicht nehmen, die Großbourgeoisie als Südenpfuhl zu zeigen, in dem unschuldige und die perfiden Rituale nicht beherrschende Außenseiter gnadenlos untergehen. Die Welt des trügerischen Scheins, symbolisiert vom Fernsehen, verweist schon auf die Entwicklung der Figuren, die ihr Sein nicht in den Griff kriegen, die Wirklichkeit nur verzerrt wahrnehmen. So ist Gabrielle „zweigeteilt“, nicht nur zwischen zwei Egomanen, sondern auch zwischen zwei sozialen Klassen - ein Lieblingsthema des 77jährigen Bonvivants, dem hier manchmal allerdings die Altherrenfantasien durchgehen. Was die verführerische Beauty am nicht gerade knackigen Lüstling oder am jungen aufgeregten Schnösel findet, gehört zu den Rätseln der weiblichen Psyche dieses Films. Am Schluss steht die bittere Erkenntnis: Die Realität ist ohne jede Romantik. mk.
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      1. Inspiriert von einer realen Begebenheit im frühen 20. Jahrhundert zeigt Chabrol sehr virtuos nie das Offensichtliche, sondern findet immer neue, überraschende Wendungen der Geschichte. In einem virtuosen Drahtseilakt mit seiner typisch französischen Leichtigkeit feiert und attackiert er die Bourgeoisie gleichermaßen und findet zu seiner „alten“ Stärke, der geschickten Erzählung, wieder zurück; das Publikum erntet beste Unterhaltung.

        Jurybegründung:

        Chabrol erzählt hier wieder vom französischen Bürgertum, und wie immer tut er dies mit einem virtuosen Drahtseilakt, bei dem er die Bourgeoisie zugleich feiert und attackiert. Den Skandal um den Tod eines amerikanischen Star-Architekten im frühen 20. Jahrhundert transponiert er ins zeitgenössische Frankreich und entwickelt dazu eine Reihe von komplexen Filmfiguren, die sich immer tiefer in ein Gewirr aus Leidenschaften, Täuschungen, Machtspielen und Eitelkeiten verwickeln.

        Der Routinier Chabrol wurde hier offensichtlich durch die Geschichte inspiriert, und so ist ihm ein Film gelungen, der zugleich elegant und kühl, spielerisch und philosophisch, intelligent und leicht ist.

        Beginnend mit der falschen Fährte der Autofahrt im blutroten Licht und endend mit der bei einem Zaubertrick tatsächlich zweigeteilten Frau zeigt Chabrol nie das Offensichtliche, sondern findet immer neue, überraschende Wendungen der Geschichte. So wird er zum Beispiel nicht melodramatisch, wenn Gabrielle vor Gericht günstig für Paul aussagt und dafür von dessen Mutter gnadenlos ausgebootet wird. Auch die Gerichtsverhandlung wird nicht gezeigt. Statt dessen sieht man, wie die Medien darüber berichten, denn deren Urteil ist in dieser Gesellschaft wichtiger als das der Justiz.

        Aus dem glänzend besetzten und aufgelegten Ensemble stechen insbesondere Francois Berléand als eine nie gänzlich unsympathisch Verkörperung der Dekadenz und Ludivine Sagnier als das schließlich erstaunlich integre Objekt seiner Begierde heraus.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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