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Die Witwe von Saint-Pierre

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La veuve de Saint Pierre: Aufwendiges, historisches Epos und detaillierte Dreiecks-Geschichte in beeindruckender, unterkühlter Optik.

Poster

Die Witwe von Saint-Pierre

Handlung und Hintergrund

Madame La, die Frau des melancholischen militärischen Befehlshaber der unwirtlichen Insel Saint Pierre nimmt sich eines zum Tode verurteilten Seemanns an. Der muss in der kleinen Festung schmoren, bis die Guillotine aus einer anderen französischen Kolonie eingeschifft wird. Sie macht einen besseren Menschen aus ihm, bis auch die anderen Inselbewohner verhindern wollen, dass die Guillotine, Witwe genannt, an Land kommt.

Darsteller und Crew

  • Juliette Binoche
    Juliette Binoche
  • Daniel Auteuil
    Daniel Auteuil
  • Emir Kusturica
    Emir Kusturica
  • Patrice Leconte
    Patrice Leconte
  • Michel Duchaussoy
  • Sylvie Moreau
  • Philippe Magnan
  • Christian Charmetant
  • Philippe du Janerand
  • Catherine Lascault
  • Claude Faraldo
  • Gilles Legrand
  • Frédéric Brillion
  • Eduardo Serra
  • Joëlle Hache
  • Pascal Estève

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Die Witwe von Saint-Pierre: Aufwendiges, historisches Epos und detaillierte Dreiecks-Geschichte in beeindruckender, unterkühlter Optik.

    Allein zwei Millionen Franzosen müssten in den neuesten Kostümfilm „La veuve de St. Pierre“ von Patrice Leconte gehen, um die Produktionskosten von 100 Millionen Francs wieder einzuspielen. Damit ist die zweite Zusammenarbeit der Produzenten Frédéric Brillon und Gilles Legrand mit ihrem Erfolgsregisseur von „Ridicule“ (2,1 Millionen Zuschauer in Frankreich, vier Césars, eine Oscarnominierung) einer der fünf teuersten französischen Filme des Jahres.

    Patrice Leconte der den ursprünglich vorgesehenen Regisseur Alain Corneau ersetzte, hat sich in seinen bisher 17 Filmen an vielen Genres versucht. Er kristallisiert sich jedoch immer mehr als ein Meister für unterdrückte Leidenschaften heraus. Sein neuer Film ist ein großartig gefilmtes und besetztes Drei-Personen-Stück im historischen Rahmen. Das Drehbuch schrieb der Filmemacher und Autor Claude Farraldo, nach einer wahren Begebenheit, die sich in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auf der französischen Insel Saint-Pierre-et-Miquelon in der Nähe von Neu-Schottland abspielte. Dort konnte ein zum Tode verurteilter Fischer monatelang nicht geköpft werden, weil auf der abgelegenen französischen Insel in der Nähe Kanadas eine Guillotine im Volksmund „Witwe“ genannt, fehlte.

    Farraldo verlegte die Geschichte in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Unter der fürsorglichen Aufsicht von Madame La (Juliette Binoche) die ihren Mann, den Kapitän der kleinen Festung in die entfernte Kolonie begleitet hat, wird der Delinquent zum guten Menschen von St. Pierre. Die Motive der kinderlosen Kapitänsfrau, übertriebene Nächstenliebe, Mutterinstinkt und eine latente Leidenschaft, hält Leconte bewusst in der Schwebe. Juliette Binoche spielt diese eigenwillige Frau mit einer Mischung aus Naivität und Starrsinn. Emir Kusturica als Fischer Neel, den Leconte vor allem wegen seines Äußeren besetzte, überzeugt in seiner ersten Hauptrolle als ungeschliffener, gutmütiger Kerl. Aufregender ist jedoch die Rolle des Kapitäns, den Daniel Auteuil mit einer erstaunlich kontrollierten Intensität verkörpert. Die Liebe zu seiner Frau ist stärker als alle dienstrechtlichen Konsequenzen. Sie treibt ihn zur wiederholten Befehlsverweigerung, obwohl sich der Fatalist über die Nutzlosigkeit seines Tuns im Klaren ist. Eine Haltung, die der Anhänger einer „schönen Traurigkeit“ (Leconte über Leconte) konsequent zur Tragödie führt und die vom Publikum leider nicht honoriert wurde.

    Lecontes Film konnte nach drei Wochen nur knapp 500.000 Zuschauer überzeugen. Durch sorgfältige und gezielte Publicity dürfte es jedoch gelingen, die Liebhaber von Lecontes subtiler Erotik („Der Mann der Friseuse“, „Das Parfum von Yvonne“) zu mobilisieren. jt.
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