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Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution


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Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution: Flott erzähltes Wende-Drama, das das mutige Aufbegehren der jungen Generation würdigen will.

Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution

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Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

  • Janina Fautz
    Janina Fautz
  • Ferdinand Lehmann
    Ferdinand Lehmann
  • Inka Friedrich
    Inka Friedrich
  • Alexander Hörbe
    Alexander Hörbe
  • Timur Bartels
    Timur Bartels
  • Benjamin Benedict
    Benjamin Benedict
  • Katja Hutko
  • Marlene Tanczik
  • Maximilian Klas
  • Andy Fetscher
  • Thomas Kirchner
  • Christine Hirt
  • Henriette Lippold
  • Matthias Papenmeier
  • Peter Nix
  • Philipp Kümpel
  • Andreas Moisa

Kritiken und Bewertungen

3,7
6 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution: Flott erzähltes Wende-Drama, das das mutige Aufbegehren der jungen Generation würdigen will.

    Flott erzähltes Wende-Drama, das das mutige Aufbegehren der jungen Generation würdigen will.

    Die guten Absichten merkt man diesem um ansprechende Unterhaltung und lehrreiche Erkenntnis bemühten Drama zur jüngeren Zeitgeschichte vom Beginn weg an. Zwei flotten Bienen begegnet auf dem Weg zur Disco auf nächtlicher Straße ein abenteuerlustiger junger Mann, der auf dem Fahrrad vor der hochmotorisierten Volkspolizei flieht und sie durch geschickte Haken und waghalsige Manöver auch abhängen kann. Zurück bleibt eine Mappe mit Flugblättern, die zur Teilnahme an einer Umweltgruppe aufruft, die sich 1988 im Schutz der Kirche im vorrevolutionären Leipzig trifft. Die Basis zu einer in warmen Farben erzählten Lovestory vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen in der ausgehenden DDR ist damit gelegt. Janina Fautz spielt die sofort verliebte Berufsschülerin, die erst naiv systemtreu lebt und später frech dem Lehrapparat und der Stasi trotzt. Stefan Clausnitz gibt den aus Sorge um die Umwelt zu konterrevolutionären Umtrieben neigenden Altenpfleger. Und beide führen ein munteres, junges Ensemble an, das in besetzten Abbruchhäusern lebt und feiert und dort Umweltaktionen plant, die die Staatssicherheit gerne unterbinden möchte. Der Pleiße-Gedenkumzug, um den es hier geht, verdankt seinen Namen dem durch Chemieindustrie und Braunkohleabbau im Problemdreieck Leipzig, Halle, Bitterfeld rettungslos verschmutzten Fluss und ist ein bei jüngeren Generationen schon in Vergessenheit geratener Vorläufer der berühmten Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR einläuteten. Die kurzweilig erzählte Helden-geschichte, wie junge Menschen im sozialistischen Deutschland den Glauben an Führung und System verlieren und mutig handeln, will an die Anfänge der Wende erinnern, verständlich und authentisch die Situation und Motivation junger DDR-Bürger erläutern und dabei ein Primetime-Publikum möglichst gut unterhalten. Grimme-Preis-Träger und „Spreewalddkrimi“-Autor Thomas Kirchner, der mit seinen Drehbüchern für „Der Turm“ und „Kruso“ Unmögliches möglich gemacht hat, hat sich hier eines Sachbuchs über die frühe Umweltbewegung angenommen, und darüber wie zu besten Eventmovie-Zeiten eine Liebesgeschichte als Handlungsfaden gezuckert. Während sich die angehende Drucktechnikerin und Tochter systemtreuer Eltern Hals über Kopf in den jungen Aktivisten verliebt, erfährt sie - wie auch der Zuschauer - mehr über die ökologischen und politischen Missstände in ihrem sozialistischen Paradies, das schon Risse bekommen hatte, als ihr kleiner Bruder vor Jahren in ihrem Braunkohle-Dorf an Pseudokrupp verstarb. Kaum ist sie in die alternative Kommune in einem malerischen Abbruchhaus und den staatskritischen Arbeitskreis Natur und Umwelt im Kirchenschutz integriert, löckt sie wider die Vertreter des Staates, die in Zeiten von Perestroika den Status Quo mit allen Mitteln verteidigen. Dabei sind alle Charaktere mit sehr dicken Pinselstrichen gezeichnet und fügen sich in eine ökonomische Dramaturgie, die den Figuren nur wenig Raum für Zwischentöne lässt. Regisseur Andi Fetscher, SOKO-erfahren und mit Westbiographie, inszeniert seinen Film über dieses erzählenswerte und wenig bekannte Geschehen flott und routiniert, aber auch ein wenig konventionell. Gerade das Authentische, das die Vorlage ausgezeichnet haben mag, will sich in der Fiktionalisierung nicht einstellen. Trotzdem ist es lobenswert, dass das Thema überhaupt in die Primetime gelangt und für die größere Reichweite wenigstens nicht in eine Krimihandlung eingebettet wurde.

    Ulrich Höcherl.
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