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Die unbarmherzigen Schwestern

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The Magdalene Sisters: Vehementes Drama, das die Unterdrückung junger Frauen in den katholischen Magdalenenstiften im Irland der sechziger Jahre auf erschreckende Weise verdeutlicht.

Poster

Die unbarmherzigen Schwestern

Handlung und Hintergrund

Irland 1964. Weil sie angeblich gesündigt haben, landen drei junge Frauen hinter den düsteren Mauern des Magdalenen-Heims für „gefallene Mädchen“ in Dublin. Rose (Dorothy Duffy) brachte ein uneheliches Kind zur Welt, die attraktive Bernadette (Nora-Jane Noone) wagte einen Flirt auf dem Schulhof und Margaret (Anne-Marie Duff) hat nichts anderes verbrochen, als von ihrem Cousin vergewaltigt zu werden. Nun sind die drei auf Gedeih und Verderb einem unmenschlichen Terrorregime sadistischer Betschwestern ausgeliefert.

Noch bis in die 90er Jahre betrieb die katholische Kirche mit Billigung der Regierung in Irland Folteranstalten zum Lobe des Herren, aber für die dafür verantwortlichen Herrschaften im Talar ist natürlich nicht die Kirche, sondern Regisseur Peter Mullan der Bösewicht. In Venedig ausgezeichneter Pflichtfilm für Christenmenschen aller Couleur.

Irland, Mitte der sechziger Jahre. Vier junge Mädchen mit unterschiedlichen Schicksalen werden in ein Magdalenenstift eingewiesen, eine angeblich wohltätige Einrichtung der katholischen Kirche, die „gefallenen“ Mädchen Hilfe bieten will. Hier sind die Mädchen den „barmherzigen Schwestern“ ausgeliefert, werden ausgebeutet, geschlagen und erniedrigt - und denken an Flucht.

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Im Irland der frühen 60er Jahre werden „gefallene“ Mädchen von ihren Angehörigen in Klosterwäschereien gesteckt, wo sie unter erbärmlichen, grausamen Bedingungen für ihre Sünden büßen sollen. So wie Margaret, die sich ihrem Cousin „verweigerte“, Rose, deren uneheliches Neugeborenes sofort zur Adoption freigegeben wurde, die hübsche Bernadette, welche die Jungs im Waisenhaus verrückt gemacht hatte oder Crispina, die, von ihrem Sohn getrennt, nun für die sexuelle Befriedigung des örtlichen Priesters zuständig ist.

Im Irland der frühen 60er Jahre werden „gefallene“ Mädchen von ihren Angehörigen in Klosterwäschereien gesteckt, wo sie unter erbärmlichen, grausamen Bedingungen für ihre Sünden büßen sollen. Erschütterndes Drama vom eher als Schauspieler bekannten Drehbuchautor und Regisseur Peter Mullan, das 2002 in Venedig den Goldenen Löwen erhielt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Peter Mullan
Produzent
  • Ed Guiney,
  • Paul Trijbits,
  • Frances Higson
Darsteller
  • Anne-Marie Duff,
  • Nora Jane Noone,
  • Geraldine McEwan,
  • Dorothy Duffy,
  • Eileen Walsh,
  • Daniel Costello,
  • Mary Murray,
  • Britta Smith,
  • Frances Healy,
  • Eithne McGuinness,
  • Phyllis McMahon,
  • Rebecca Walsh,
  • Eamonn Owens,
  • Chris Simpson,
  • Sean Colgan
Drehbuch
  • Peter Mullan
Musik
  • Craig Armstrong
Kamera
  • Nigel Willoughby
Schnitt
  • Colin Monie
Casting
  • Lenny Mullan

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
6 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Die unbarmherzigen Schwestern: Vehementes Drama, das die Unterdrückung junger Frauen in den katholischen Magdalenenstiften im Irland der sechziger Jahre auf erschreckende Weise verdeutlicht.

    Als glorreicher Sieger der 59. Biennale von Venedig ging etwas überraschend Peter Mullans „The Magdalene Sisters“ hervor. Die erschütternde Geschichte um vier irische Mädchen, die von ihren Familien auf Lebenszeit in eine von Nonnen geführte Wäscherei abgeschoben werden, erhielt auf dem Lido den Goldenen Löwen. Damit setzte sich das mitreißende Werk, das wegen seiner offenherzigen Kritik an der katholischen Kirche prompt mit einem Rüffel aus dem Vatikan abgemahnt wurde, gegen Favoriten wie Takeshi Kitanos „Dolls“ oder Patrice Lecontes „L’homme du train“ durch. Dank dieser hohen Auszeichnung dürfte es nun ein Leichtes sein, einen deutschen Verleih dazu zu bewegen, sich dieser zwar schwierigen, aber um so bedeutungsvolleren Thematik anzunehmen.

    „The Magdalene Sisters“ markiert die zweite Regiearbeit des schottischen Schauspielers Peter Mullan, der als Anti-Held von Ken Loachs „My Name Is Joe“ 1998 in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet und durch Parts in Danny Boyles „Trainspotting“ oder Mel Gibsons „Braveheart“ auch international bekannt wurde. Er entführt den Zuschauer ins bigotte Irland der frühen sechziger Jahre, wo Mädchen von ihren Angehörigen in von Schwestern betriebene Klosterwäschereien gesteckt wurden. Dort sollten sie, unter erbärmlichsten Bedingungen, den Schikanen, Schlägen und sexuellen Übergriffen von Nonnen und Priestern schutzlos ausgesetzt, meist bis ans Ende ihres Lebens für ihre Sünden büßen. Die „Vergehen“ der Mädchen bestanden zumeist darin, unverheiratet schwanger oder vergewaltigt geworden zu sein. Aber es gab auch andere „triftige“ Gründe, wie etwa zu gutes oder zu schlechtes Aussehen, zu viel oder zu wenig Intelligenz. Im Zentrum der Story stehen vier Frauenschicksale: Margaret (Anne-Marie Duff), die sich geweigert hatte, ihrem Cousin gegenüber „gefügig“ zu sein, Rose (Dorothy Duffy), deren gerade geborenes, uneheliches Kind zur Adoption freigegeben wurde, Bernadette (Nora-Jane Noone), die durch ihr apartes Äußeres die Jungs im Waisenhaus kirre gemacht hatte und schließlich die etwas unterbelichtete Crispina (Eileen Walsh), die von ihrem Sohn getrennt wurde und nun für die sexuelle Befriedigung des örtlichen Priesters zuständig ist. Letzterer wird in einer unglaublich nahegehenden Sequenz entlarvt: Darin entledigt sich der Geistliche bei einer Freiluftmesse panikartig sämtlicher Kleider, da diese zuvor von den Mädchen mit giftigem Efeu behandelt worden waren. Und Crispina brüllt dem Gottesmann dabei immer wieder entgegen: You are not a man of God, You are not a man of God… Am Ende des Films, das ein wenig an Milos Formans Meilenstein „Einer flog über das Kuckucksnest“ erinnert, wird es lediglich zwei jungen Frauen gelingen, aus diesem Vorhof zur Hölle zu fliehen…

    Mullan, der seinen formal äußerst sorgfältig gestalteten Film bewusst wie eine Dokumentation aufbaut und sich dabei auf das Schicksal dieser vier grundverschiedenen Mädchen konzentriert, betont, dass sein Werk „zwar fiktiv ist, leider aber eine wahre Geschichte erzählt.“ Von einem vorzüglichen Ensemble, das allein schon preiswürdig gewesen wäre, getragen, hat man in den letzten Jahren selten eine derartige aufrüttelnde, auf den Magen schlagende true story gesehen, die sich ob ihrer inhaltlichen Sprengkraft eigentlich einer „normalen“ Kritik verweigert. Lichtblick: Das letzte der Magdalene-Klöster wurde 1996 (!) geschlossen. lasso.
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