A vida invisível de Eurídice Gusmão: Verfilmung nach dem gleichnamigen Buch über die unterschiedlichen Lebenswege zweier freigeistiger Schwestern im Rio de Janeiro der 1950er Jahre.
Handlung und Hintergrund
Euridice (Fernanda Montenegro) und ihre ältere Schwester Guida (Julia Stockler) wachsen gut behütet in einem strengen brasilianischen Haushalt auf. Ihrer Erziehung und den gesellschaftlichen Maßgaben zum Trotz, versuchen die beiden freigeistigen Frauen ihren vorgefertigten Rollen als Hausfrau und Mutter zu entkommen.
So gibt sich Guida als junge Erwachsene einer Liebschaft hin und bricht kurzerhand mit einem griechischen Seemann nach Athen auf. In einem Brief erklärt sie ihrer Familie, als verheiratete Frau zurückkehren zu wollen. Und tatsächlich kehrt sie bald in die Heimat zurück, allerdings schwanger und ohne Mann. Ihr Vater, der sie wie eine Aussätzige behandelt, erklärt außerdem, dass ihre geliebte Schwester, eine begnadete Pianistin, ihrem Traum gefolgt sei und ein Musikstudium in Europa begonnen habe.
Von der Familie verstoßen findet Guida letztendlich bei einer ehemaligen Prostituierten Zuflucht. Sie bringt einen Sohn zur Welt und muss zwei Jobs nachgehen, um ihre kleine Familie zu ernähren. Was sie nicht weiß: Auch ihre Schwester Euridice teilt ein ähnliches Schicksal. Sie lebt noch immer in Rio und ist unglücklich verheiratet. Eine Schwangerschaft verhindert ihre Teilnahme am Eingangstest eines Musikinstituts. Werden die beiden Schwestern je wieder zueinander finden und gemeinsam mit den Konventionen brechen?
„Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão“ – Hintergründe
Der vielbeachtete brasilianische Regisseur Karim Ainouz zeichnet mit seinem neuen Film ein sensibles Drama über zwei Frauen, die wie viele andere ihrer Generation dazu erzogen wurden, sich im Hintergrund zu halten und ihre Rolle als Hausfrau und Mutter zu erfüllen. Doch damit geben sich Euridice und Guida nicht zufrieden und versuchen, die vorgefertigten Strukturen zu durchbrechen.
Im Rahmen der 72. Internationalen Filmfestspiele in Cannes wurde „Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão“ in der Kategorie Un Certain Regard ausgezeichnet. Grundlage für Ainouz‘ Werk ist das gleichnamige Erstlingswerk von Martha Bathala (deutscher Titel: „Die vielen Talente der Schwestern Gusmao“).
Besetzung und Crew
Regisseur
- Karim Aïnouz
Drehbuch
- Karim Aïnouz,
- Inés Bortagaray,
- Murilo Hauser
Darsteller
- Antônio Fonseca,
- Carol Duarte,
- Julia Stockler,
- Fernanda Montenegro,
- Gregório Duvivier,
- Bárbara Santos,
- Flávia Gusmão,
- António Fonseca,
- Maria Manoella,
- Cristina Pereira,
- Nikolas Antunes,
- Cláudio Gabriel,
- Flávio Bauraqui,
- Gillray Coutinho,
- Alexandre Paz,
- Andressa Cabral,
- Eduardo Tornaghi,
- Fernando Ceylão,
- Hugo Cruz,
- Lumi Kin