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Die Legende von Shiva und Parvati


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Die Legende von Shiva und Parvati

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Krishna Saraswati
Produzent
  • Andreas Perzl
Darsteller
  • Vivekananda-Baba,
  • Wolfgang Maier,
  • Charles D'Silva,
  • Hans Keck,
  • Narmada Saraswati
Drehbuch
  • Krishna Saraswati
Musik
  • Roman Bunka,
  • Florian Schiertz
Kamera
  • Wolfgang Busch
Schnitt
  • Sascha Seidel

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Den indischen Mythos um Shiva und Parvati verwendet Krishna Saraswati, um seine Familiengeschichte zu erzählen und sich auch selbst zu begreifen. Die Mutter Renate war Ende der 60er aus der schwäbischen Provinz nach Indien gereist, hatte dort einen Guru geheiratet, der sich als Shiva gerierte, Renate nannte er fortan Parvati, in Anspielung auf die Legende, nach der Shiva, zeugungskräftiger Gott der Askese, wild wie Feuer, von der sehnsuchtsvollen Parvati gezähmt wurde – für eine Weile. Sie ist das zu ihm passende Gegenstück, Nacht und Tag, Feuer und Wasser, Himmel und Erde. Und zuweilen tanzen sie, tanzen, bis alles in Trümmern liegt, was sie zuvor geschaffen haben; und aus den Trümmern entsteht eine neue Welt.

      Shiva Baba und Parvati Renate: dem wilden Leben von Mutter und Vater ist Krishna Saraswati auf der Spur, besucht in Indien Yogis, die zu Babas Schülern gehören, besucht in Deutschland seinen spießig wirkenden Onkel, der auch so was wie ein Hippie war („Renate ging nach Indien, ich nach Tübingen – nur raus aus Schwäbisch Gmünd“), besucht einen Baba-Fan, der begeistert ist von dessen Freiheit auch von jeder Moral, und einen weiteren Späthippie, der im Zelt lebt mit ein paar Ziegen und sich als Renates zweiter Mann immer als eine Art unzureichenden Baba-Ersatz sah.

      Es ist dies die filmessayistisch aufbereitete Reise eines Sohnes zu seinen Ursprüngen. Und ein Blick auf die Überbleibsel der Hippie-Faszination an Indien, an Meditation, an Charisma, an östlicher Weisheit. Und eine Geschichte von Aufbau und Zerstörung, wie es der ewige Kreislauf im Shiva-Parvati-Mythos beschreibt: Baba hat irgendwann begonnen, seine Frau Renate/Parvati zu schlagen, damit hat er auch Zweifel in seinen Jüngern gesät. Schließlich kehrte Parvati nach Deutschland zurück, auch Baba hat sie dort längere Zeit besucht. Und hat hinterher, so einer seiner Guru-Schüler, nur noch von Geld geredet.

      Hat die Liebe seiner Mutter den Yogi Baba von seinem Weg abgebracht? Bedeutete seine eigene Existenz als Sohn des Gurus dessen Abkehr von der Wahrheit? Anhand der persönlichen Familiengeschichte stößt Saraswati an den Kern vor, an die Ambivalenz des eigenen Daseins. Liebe fordert Verzicht, und vielleicht hat Renates Hingabe an Baba zuviel Verzicht für den Guru bedeutet. Zuviel, um nicht wieder alles zu zerstören. Um dann in der Reinkarnation wiederkehren zu müssen, um es besser zu machen.

      Fazit: Ein sehr persönlicher, essayistischer Debütfilm über die Familienbiographie des Filmemachers, der den Spuren der 60er-Jahre-Hippies im Heute und der Frage nach den Bedingungen und Folgen von Liebe nachspürt.
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