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Verliebt in Valerie

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Verliebt in Valerie: Die ungewöhnliche Romanze mit Mina Tander erzählt von der Liebe eines Autisten zu einem Zimmermädchen. Der Mann konnte mit einem Blick erkennen, dass 246 Zahnstocher runtergefallen sind, aber zu Gefühlsäußerungen war er nicht fähig: „Rain Man“, genial und „Oscar“-gekrönt von Dustin Hoffman gespielt, ist sicher das berühmteste Drama über einen Autisten. Selbst diese Geschichte wurde jedoch nicht aus Sicht der...

Poster

Verliebt in Valerie

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Claudia Garde
Produzent
  • Ilka Förster,
  • Nanni Erben,
  • Quirin Berg,
  • Max Wiedemann
Darsteller
  • Mina Tander,
  • Martin Wuttke,
  • Therese Hämer,
  • Florian Karlheim,
  • Dominique Chiout,
  • Sebastian Zimmler,
  • Christina Baumer,
  • Leni Mattig
Drehbuch
  • Markus Altmeyer
Kamera
  • Carsten Thiele

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Die ungewöhnliche Romanze mit Mina Tander erzählt von der Liebe eines Autisten zu einem Zimmermädchen.

    Der Mann konnte mit einem Blick erkennen, dass 246 Zahnstocher runtergefallen sind, aber zu Gefühlsäußerungen war er nicht fähig: „Rain Man“, genial und „Oscar“-gekrönt von Dustin Hoffman gespielt, ist sicher das berühmteste Drama über einen Autisten. Selbst diese Geschichte wurde jedoch nicht aus Sicht der Titelfigur, sondern aus der Perspektive des Bruders (Tom Cruise) erzählt. Jeder Film lebt von der emotionalen Identifikation, und es ist nun mal schwierig, sich in einen Menschen hineinzuversetzen, der keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat. Insofern ist der Ansatz der ungewöhnlichen Romanze „Verliebt in Valerie“ durchaus mutig, denn der von Sebastian Zimmler jederzeit glaubwürdig verkörperte Florian, Hausmeistergehilfe in einem Luxushotel, ist Held und Antiheld in einer Person: Seine Hingerissenheit ist absolut nachzuvollziehen, schließlich wird seine Angebetete von Mina Tander gespielt, aber er ist aufgrund seines Asperger-Syndroms derart in sich selbst verkapselt, dass kein Zuschauer gern mit ihm tauschen würde.

    Die Geschichte hat das Zeug zur Tragödie und ist gerade deshalb ein ausgezeichneter Komödienstoff, zumal Markus B. Altmeyer (Buch) und Claudia Garde (Regie) einen naheliegenden Fehler vermeiden: Die heitere Ebene wird nicht auf die Spitze getrieben, weil der Film seinen Helden ernst nimmt und sich nie über ihn lustig macht. Natürlich ist Florian dank seiner Ticks ein wunderlicher Typ; deshalb fällt es zunächst nicht leicht, einen Zugang zu ihm zu finden. Es gibt jedoch eine weitere Figur, die gewissermaßen als Pendant für den Bruder in „Rain Man“ dient: Hausmeister Henk (Martin Wuttke) hat Florian unter seine väterlichen Fittiche genommen und will ihm helfen, Valerie zu erobern. Henk taugt allerdings bloß bedingt als Lehrmeister, denn seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht speisen sich hauptsächlich aus den Klischees billiger Liebesromane.

    Im Grunde ist Henk also eine ähnlich tragische Existenz wie sein Gehilfe, und das nicht nur, weil seine eigene große Liebe schon vor geraumer Zeit in die Brüche gegangen ist. Außerdem bringt er es nicht übers Herz, Florian zu gestehen, dass er demnächst in Rente gehen wird. Valerie ist ebenfalls eine typische Dramafigur: Ihre Neigung zu Chaos und Alkohol ist das Resultat einer zerrütteten Ehe; weil sie betrunken Auto gefahren ist, darf sie ihre kleine Tochter nicht mehr sehen. Auch in dieser Hinsicht kann Florian helfen, schließlich hat er sich eine Nachtwache am Bett der betrunkenen Valerie mit der Lektüre des Bürgerlichen Gesetzbuchs vertrieben, das er nun auswendig kennt.

    Vermutlich war es gar nicht so einfach, diese Geschichte als Komödie zu erzählen. Die große Herausforderung für Garde, Regisseurin einiger sehenswerter „Tatort“-Episoden und zuletzt des guten Sat.1-Thrillers „Das Nebelhaus„, bestand also darin, „Verliebt in Valerie“ einerseits mit heiterem Tonfall zu versehen, andererseits nicht übers Ziel hinauszuschießen. Das ist auch deshalb gelungen, weil gerade die beiden Hauptdarsteller ihre Figuren mit Würde versehen und Garde selbst die witzigen Momente nicht explizit komödiantisch inszeniert. Einzige Ungereimtheit in dieser Hinsicht ist der starke Wiener Akzent, mit dem der Westfale Wuttke den Hausmeister versieht. Unnötig überzeichnet sind auch die kleineren Nebenrollen: Valeries Ex-Mann (Johannes Zirner) ist ein Unhold, und eine Szene, in der Hotelmanager Jean-Luc (Florian Karlheim) dem Zimmermädchen an die Wäsche will, wirkt wie aus einem Lehrfilm über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. tpg.
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