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Die Auferstehung

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Die Auferstehung: Exzellent besetzte Kammerspiel-Tragikomödie nach dem Motto „Wer Familie hat, braucht keine Feinde“. Den Schlüsselsatz dieses Films spricht die Stimme der Vernunft: Solange die Eltern noch leben, sagt Anwalt Max, kann man sich für einen guten Menschen halten; aber sobald beide tot sind, „weiß man, was Krieg bedeutet.“ Den Mann überkommt angesichts der gierigen Mischpoke, die sich nach dem Tod des Vaters im Elternhaus...

Poster

Die Auferstehung

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Niki Stein
Produzent
  • Dr. Ernst Ludwig Ganzert,
  • Katarina Cvitic
Darsteller
  • Leslie Malton,
  • Joachim Król,
  • Herbert Knaup,
  • Dominic Raacke,
  • Michael Rotschopf,
  • Brigitte Zeh,
  • Mathieu Carrière,
  • Peter Mertens,
  • Tatjana Nekrasov
Drehbuch
  • Dr. Karl-Heinz Käfer
Musik
  • Jacki Engelken
Kamera
  • Michael Schreitel
Schnitt
  • Julia Karg

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Exzellent besetzte Kammerspiel-Tragikomödie nach dem Motto „Wer Familie hat, braucht keine Feinde“.

    Den Schlüsselsatz dieses Films spricht die Stimme der Vernunft: Solange die Eltern noch leben, sagt Anwalt Max, kann man sich für einen guten Menschen halten; aber sobald beide tot sind, „weiß man, was Krieg bedeutet.“ Den Mann überkommt angesichts der gierigen Mischpoke, die sich nach dem Tod des Vaters im Elternhaus versammelt hat, das pure Grauen, denn von Trauer kann bei den Hinterbliebenen keine Rede sein: Tochter Linda (Leslie Malton) will um jeden Preis verhindern, dass die ungarische Pflegerin das Haus erbt; deshalb muss das Testament verschwinden.

    Kino, Fernsehen, Theater und Literatur haben sich die personelle Konstellation dieses Films immer wieder gern zunutze gemacht: Mehrere Menschen, die sich im Grunde nicht mögen, aber nun mal miteinander verwandt sind, verbringen unfreiwillig Zeit miteinander und nutzen die Gelegenheit, um sich getreu der Devise „Wer Familie hat, braucht keine Feinde“ gegenseitig zu zerfleischen. Das Drehbuch von Karl Heinz Käfer („Mein Vater“, 2003) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Karl-Heinz Ott und hält sich eng an die Vorlage: Der Vater liegt leblos auf dem Fernsehsofa, um ihn herum streiten die Erben; es geht zwar auch um Haus und Geld, aber vor allem um alte Rechnungen, verletzte Eitelkeiten und tiefe Kränkungen. Die Inszenierung besorgte Niki Stein, der Erfahrung mit den Rahmenbedingungen hat: Sein Drama „Die Konferenz“ (2004) war ebenfalls ein Kammerspiel. Er hat viele herausragende Filme gedreht, darunter das Scientology-Drama „Bis nichts mehr bleibt“ (2010). Sein kürzlich ausgestrahlter Film „Big Manni“ war der Versuch, aus der Realsatire des FlowTex-Skandals eine Komödie zu machen; für deren Misslingen stand vor allem Hans-Jochen Wagner, der die Titelfigur viel zu übertrieben als Witzfigur verkörpern musste. Den gleichen Fehler begeht Stein in „Die Auferstehung“: Leslie Malton schimpft, brüllt, geifert, heult und spuckt. Kameramann Michael Schreitel hat zwar alles getan, um „Die Auferstehung“ nicht wie verfilmtes Theater wirken zu lassen, aber die Rahmenbedingungen des Films sind zwangsläufig sehr bühnenhaft, zumal Linda erst mal sämtliche Vorhänge zuzieht. Malton treibt diese Wirkung jedoch noch auf die Spitze, weil sie für ein Publikum zu spielen scheint und auch mimisch alles gibt: Nähert sich Linda dem Rand der Hysterie, überschreitet ihre Darstellerin den Rand des Erträglichen. Wenn Stein genau diesen Effekt erreichen wollte, ist ihm das ausgezeichnet gelungen.

    Zwar zeichnen sich auch die anderen Personen nicht unbedingt durch Zwischentöne aus, aber ihre Darsteller hauen längst nicht so auf den Putz. Außerdem passen sie perfekt zu ihren Rollen, allen voran Herbert Knaup als Lindas unterdrückter Gatte Fred, der sein Heil im Alkohol wie auch in Angriffen gegen den schöngeistigen Schwager Jakob (Dominic Raacke) sucht. Stippvisiten in den Jugendzimmern von Lindas Brüdern stehen für die leicht klischeehaften, aber schlüssig umgesetzten Charakterisierungen. Ein Filmplakat des Ingmar-Bergman-Klassikers „Das siebente Siegel“ symbolisiert Jakobs einstigen Traum; er sieht sich noch heute als Filmemacher, dreht aber Kulturbeiträge fürs Fernsehen. Bei Joschi hängt Mao. Der einstige Studentenführer wettert gern gegen den Konsumterror, bezieht jedoch selbst als angehender Rentner noch jeden Monat Geld vom Vater. Joachim Król hat dank Joschis trockenem Sarkasmus die besten Dialoge, wenn er nicht gerade verstaubt klingende Klassenkampfparolen von sich gibt. Da sich der an Parkinson erkrankte Vater zum Entsetzen seiner Tochter auch im hohen Alter eines florierenden Sexualtriebs erfreute, geht es mitunter etwas deftig zu. Eine der ersten Taten Lindas besteht darin, sein „Ding“ in die Hose zu stopfen: Papa hat einen Porno geschaut, als er das Zeitliche segnete. tpg.
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