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Die Attentäterin

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L' attentat: Brandaktuelles, differenziertes Politkino um einen Arzt, der entdeckt, dass seine Frau eine Bombenattentäterin war. Nach Yasmina Khadras Buch "Die Attentäterin".

Handlung und Hintergrund

Bei einem Bombenanschlag sterben in Tel Aviv 17 Menschen. Unter den Opfern befindet sich auch Sihem Jaafari. Ihr Mann, der angesehene Arzt und israelische Staatsbürger Amin, steht noch unter Schock, als die Polizei ihn zum Verhör abholt und behauptet, dass Sihem für die Tat verantwortlich ist. Amin weist alle Vorwürfe zurück. Da erhält er posthum einen Brief von seiner Frau, in dem sie bestätigt, die Selbstmordattentäterin zu sein. Amin versteht die Welt nicht mehr. Um mehr über die Motive seiner Gattin zu erfahren, reist er ins palästinensische Grenzgebiet.

Bei einem Bombenanschlag sterben in Tel Aviv 17 Menschen. Unter den Opfern befindet sich auch Sihem Jaafari. Ihr Mann, der angesehene Arzt und israelische Staatsbürger Amin, steht noch unter Schock, als die Polizei ihn zum Verhör abholt und behauptet, dass Sihem für die Tat verantwortlich ist. Amin glaubt ihnen kein Wort. Da erhält er posthum einen Brief, in dem Sihem bestätigt, die Selbstmordattentäterin zu sein. Amin versteht die Welt nicht mehr. Um mehr über ihre Motive zu erfahren, reist er ins palästinensische Grenzgebiet.

Böses Erwachen für den israelischen Arzt Amin: Seine Frau stirbt bei einem Anschlag - als Attentäterin. Psychologischer Thriller und differenziertes politisches Drama um ein immergrünes Nachrichtenthema.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ziad Doueiri
Produzent
  • Tony Copti,
  • Amir Harel,
  • Rachid Bouchareb,
  • Jean Bréhat
Darsteller
  • Ali Suliman,
  • Reymond Amsalem,
  • Evgenia Dodena,
  • Karim Saleh,
  • Uri Gavriel,
  • Dvir Benedek,
  • Ruba Salameh,
  • Ezra Dagan
Drehbuch
  • Ziad Doueiri,
  • Joëlle Touma
Musik
  • Éric Neveux
Kamera
  • Tomasso Fiorilli
Schnitt
  • Dominique Marcombe
Casting
  • Yael Aviv,
  • Iris Blumenstein,
  • Juna Suleiman

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Der palästinensisch-israelische Konflikt bricht mit voller Wucht in das Leben eines Arztes in Tel Aviv herein. Gerade noch hielt er sich für einen glücklich verheirateten Menschen, dann erfährt er, dass seine Frau bei einem Selbstmordattentat 17 Menschen umgebracht hat. Der libanesische Regisseur Ziad Doueiri ("West Beirut", "Lila dit ça") verdeutlicht in dem intensiven Drama "The Attack", wie schnell die politische Dauerkrise eine ganz persönliche werden kann. Mit ihren festgefahrenen Fronten fordert sie auch von Unbeteiligten einen hohen Tribut. Amins Schicksal dient der Geschichte als Symbol, um den Konflikt verdichten und ihm gleichzeitig ein Gesicht geben zu können. Doueiris Drehbuch basiert auf dem Roman „Die Attentäterin" von Yasmina Khadra.

      „Sie ist keine Kindermörderin!" ruft Amin seinen Kollegen empört zu, für die das Attentat längst aufgeklärt scheint. In dem Restaurant, in dem die Bombe explodierte, wurde ein Kindergeburtstag gefeiert. Der Arzt ist mit seiner Trauer um die geliebte Frau allein, denn nur er glaubt noch an ihre Unschuld. In Retrospektiven kann man sich davon überzeugen, wie glücklich Amin an der Seite Sihams war. Nachdem ihn die Polizei verhört hat, halten noch zwei Kollegen aus dem Krankenhaus zu ihm, denn sie wissen ja, dass er den Bombenanschlag zutiefst verabscheut. Aber Amin gehört in Wirklichkeit nirgends mehr dazu – weder in seinem israelischen Umfeld in Tel Aviv, noch in den palästinensischen Autonomiegebieten, wo die Familie seiner Schwester lebt.

      Dort begegnet ihm eine völlig andere Welt, die er schon lange aus seinem Bewusstsein ausgeblendet hatte. Fanatischer Hass auf Israel, die Verehrung von Attentätern als Märtyrer, Armut, eine eingeschränkte Freiheit, Trümmer, die von einem Armeeangriff zeugen. Obwohl er den Nährboden beleuchtet, auf dem die Ideen für solche Attentate keimen, heißt der Film die Gewalt natürlich genauso wenig gut wie Amin. Es stimmt schon sehr nachdenklich, wie unmöglich die Lage für den Arzt zwischen den Fronten wird. Er bleibt allein mit seiner Trauer, gerade weil sie sich nicht in Wut verkehrt.

      Fazit: Das bewegende Drama "The Attack" demonstriert an einem symbolisch verdichteten Schicksal die ganze Unerbittlichkeit des palästinensisch-israelischen Konflikts.
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    2. Die Attentäterin: Brandaktuelles, differenziertes Politkino um einen Arzt, der entdeckt, dass seine Frau eine Bombenattentäterin war. Nach Yasmina Khadras Buch "Die Attentäterin".

      Ein Arzt entdeckt, dass seine Frau Selbstmordattentäterin war. Brandaktuelles, differenziertes Politkino nach einer Vorlage des Algeriers Yasmina Khadra.

      Eine Bombe detoniert in einem Café in Tel Aviv. Der angesehene, vielfach ausgezeichnete Arzt Dr. Amin Jaafari, ein Palästinenser mit israelischem Pass, kümmert sich im Krankenhaus um zahlreiche Opfer - zumindest jene, die sich von einem Araber behandeln lassen - ein Affront, der zu seinem Alltag gehört. Damit hat er zu leben gelernt. Doch der Tag hält für ihn noch eine weitere, eine persönliche Katastrophe bereit. Der Mediziner wird am Abend noch einmal ins Hospital gerufen: Er soll die Selbstmordattentäterin identifizieren - seine Frau Sihem.

      „The Attack“ von Ziad Doueiri („West Beirut“) ist ein gegen den Strich gebürsteter psychologischer Thriller, ein brisantes, aktuelles Drama, das der Frage nachgeht, wie man weiterleben kann, wenn man den Menschen verliert, den man liebte, einen Menschen, an dessen Seite man Jahre verbrachte und dann feststellen muss, dass man ihn nicht wirklich kannte. Die Vorlage, „Die Attentäterin“, stammt von Mohammed Moulessehoul, einem Algerier, der unter dem Pseudonym Yasmina Khadra schreibt, in Frankreich lebt und als einer der wichtigsten arabischsprachigen Autoren gilt.

      Der Filmemacher, der zusammen mit Joelle Touma („Just Like a Woman“) auch das differenzierte Drehbuch verfasste, verzichtet darauf, das Grauen zu bebildern. Spekulative Action bleibt außen vor. Die Explosion ist beispielsweise nur in der Ferne zu hören, vom ewig schwelenden Nahost-Konflikt zeugen „nur“ eingestürzte Häuser oder ein Graffito auf einem Stück Schutt - „Ground Zero“ ist da zu lesen. Es geht um Menschen und Schicksale, um politischen Alltag - Fiktion ganz nah an der Realität.

      Muslimische Hardliner kommen zu Wort, ein Hassprediger und Sympathisanten, entnervte Polizisten, verständnisvolle Israelis und aufgebrachte Araber. Doueiri bezieht nicht Stellung, wertet nicht, zeigt nur. Er setzt auf eindringliche Cinemascope-Bilder und einen bedachten, ruhigen Soundtrack. Alle Parteien kommen zu Wort. Mittendrin steht als „Held“ Jaafari, ein Mann, dessen (Werte-)Welt auf einen Schlag eingestürzt ist. Differenziert, sehr zurückhaltend legt der bekannte arabische Schauspieler Ali Suliman („Der Mann, der niemals lebte“) seinen Part, zwischen Verzweiflung, Trauer und Wut pendelnd, an. Kluges Politkino jenseits von Stereotypen und Klischees. geh.
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