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Der Tag, an dem ich zur Frau wurde

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Roozi keh zan shodam: Episodenfilm aus dem Hause Makhmalbaf, der drei Geschichten über die Situation der Frau im heutigen Iran erzählt.

Poster

Der Tag, an dem ich zur Frau wurde

  • Kinostart: 13.05.2004
  • Dauer: 78 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Iran

Handlung und Hintergrund

Drei Frauenschicksale aus dem modernen Irak. Nur mehr wenige Stunden Kindheit bleiben der neunjährigen Hava (Fatemeh Cherag Akhar), bevor sie als Frau gilt und nicht mehr mit den Jungs spielen darf. Hava gedenkt, die verbliebene Zeit sinnvoll zu nutzen. Frauen in Vollkörperschleiern radeln mit höchster Geschwindigkeit am Meer um die Wette. Da taucht der Mann einer der Frauen im Galopp auf dem Pferd auf und versucht, die Sportlerin zur Umkehr zu bewegen. Schließlich hilft ein junger Mann einer älteren Frau, die letzten materiellen Dinge zu ordnen.

Drei Schicksale, drei Generationen, ein Ziel. Vom steinigen Weg zur femininen Selbstbehauptung im totalitären Islam kann keiner so schön Zeugnis geben wie die einer veritablen Filmemacher-Dynastie entstammende, 20-jährige Iranerin Samira Makhmalbaf.

Drei Geschichten aus dem heutigen Iran: An ihrem neunten Geburtstag erfährt Hava, dass sie nun zur Frau gereift sei und nicht mehr mit Jungen spielen dürfe. Eine junge Frau nimmt gegen den Willen ihrer männlichen Verwandten an einem Radrennen teil. Ein junger Mann hilft einer alten, an den Rollstuhl gefesselten Dame bei der Erfüllung ihrer letzten materiellen Wünsche, um festzustellen, dass Geld sie auch nicht glücklicher macht.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Marziyeh Meshkini
Produzent
  • Mohsen Makhmalbaf
Darsteller
  • Fatemeh Cherag Akhar,
  • Shabnam Toloui,
  • Azizeh Sedighi
Drehbuch
  • Mohsen Makhmalbaf,
  • Marziyeh Meshkini
Musik
  • Ahmad-Reza Darvish
Kamera
  • Ebrahim Ghafouri,
  • Mohamad Ahmadi
Schnitt
  • Maysam Makhmalbaf,
  • Shahrzad Poya

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der Tag, an dem ich zur Frau wurde: Episodenfilm aus dem Hause Makhmalbaf, der drei Geschichten über die Situation der Frau im heutigen Iran erzählt.

    In drei Episoden erzählt Erstlingsregisseurin Marzieh Meshkini, Frau des iranischen Regisseurs Mohsen Makhmalbaf und Stiefmutter der international erfolgreichen Samira, über die Frauen ihres Landes. Nicht provokant kritisch, doch klar ins Licht gerückt und mit unmissverständlichem Ton stellt sie drei Frauen aus verschiedenen Generationen vor, die an der Tradition, der gesellschaftlichen Einschränkung ihres Geschlechts anecken und sich - trotzig wie ein kleines Mädchen, rebellisch wie eine jung Verheiratete oder abgeklärt weise wie eine alte Frau - ihre individuelle Unabhängigkeit erkämpfen.

    Eine ganz direkte und sehr einfache Erzählweise wählt Meshkini, die bisher als Regieassistentin bei Samira Makhmalbafs Filmen mitwirkte und nun durch die Produktionsfirma ihres Mannes ihren ersten eigenen Film finanziert bekommen hat. Den Anfang der drei gleich langen Episoden, die am Ende zusammengeführt werden, macht die Geschichte der kleinen Hava, deren neunter Geburtstag ansteht und somit der Tag, an dem sie zur Frau werden wird. Mit Jungs spielen, ohne Kopftuch und Tschador das Haus verlassen sind nun tabu. Mit großen Augen steht das kleine Mädchen da und bittet ihre Mutter und Großmutter inständig um Aufschub. Sie will wenigstens noch eine Stunde mit ihrem besten Freund Hassan spielen. Die zweite Episode handelt von der jung verheirateten Ahoo, die sich weder von ihrem Mann noch von der männlichen Sippschaft bevormunden lassen will. Trotz heftigem Protest nimmt sie an einem Radrennen teil und strampelt nimmermüde drauflos als wolle sie ihrem Ehefrauen-Käfig davon fahren. Zur Strafe lässt sich ihr Mann noch während des Rennens auf den „Gefährten des Teufels“ scheiden. In der abschließenden Episode, in der Meshkini den Kontrast zwischen Modernität und Tradition am deutlichsten herausstellt, schließt sich der Kreis. Der Zuschauer folgt einer alten Witwe, die in der Shopping Mall all das kauft, was sie sich früher nicht kaufen konnte. Ihr neues, modernes Hab und Gut, vom gefüllten Kühlschrank über ein Himmelbett hin zum Staubsauger lässt sie von jungen Burschen am Strand aufbauen. Dort erfährt sie von zwei Teilnehmerinnen des Radrennens über das Schicksal von Ahoo, und als sie auf einem Floß mit ihrem Himmelbett aufs offene Meer hinausfährt, winkt ihr die kleine Hava am Strand zum Abschied. Minimalistische Stilmittel, ruhige, lange Einstellungen geben dem Film einen fast dokumentarischen Charakter, der den Sehgewohnheiten der Kinobesucher hierzulande einiges abfordern dürfte. Dennoch sollte das engagierte Projekt, das auf ein wichtiges politisches Problem - die Diskriminierung der Frauen im Iran - aufmerksam macht, das Interesse eines aufgeschlossenen Arthouse-Publikums gewinnen. bas.
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