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Der Mann im Lift


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Combat de Fauves: Geschlechterkampf findet bei Benoît Lamy als makabres Kammerspiel statt. In dem Power-Spiel zieht eine Dame die Fäden: Ute Lemper - kühl, blond, geheimnisvoll. Wie sie ihr Opfer mit Zuckerbrot und Peitsche behandelt, wird zur Fabel über den Sinn des Lebens. Es geht nicht um die „condition humaine“, auch wenn Lamy die Register französischer Wortspielereien zieht, sondern um die gelebte Vergangenheit von zwei Menschen...

Der Mann im Lift

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Benoit Lamy
Produzent
  • Jacqueline Pierreux,
  • Jacqueline Pierreux
Darsteller
  • Richard Bohringer,
  • Ute Lemper,
  • Papa Wemba,
  • Jacqueline Nicolas,
  • Roland Depauw,
  • Rico-Hans Micas
Drehbuch
  • Benoit Lamy,
  • Gabrielle Borile
Musik
  • Bruno Coulais
Kamera
  • Charles van Damme
Schnitt
  • Denise Vindevogel

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Geschlechterkampf findet bei Benoît Lamy als makabres Kammerspiel statt. In dem Power-Spiel zieht eine Dame die Fäden: Ute Lemper - kühl, blond, geheimnisvoll. Wie sie ihr Opfer mit Zuckerbrot und Peitsche behandelt, wird zur Fabel über den Sinn des Lebens.

    Es geht nicht um die „condition humaine“, auch wenn Lamy die Register französischer Wortspielereien zieht, sondern um die gelebte Vergangenheit von zwei Menschen, die in ihrem Spiel von einer Minute auf die andere die Regeln ändern. Es geht um Verführung und Zurückweisung, um Aufrichtigkeit und Manipulation. Dabei fängt die Geschichte ganz normal an: Charles Cuvelier, ein arrivierter Werbemanager in den Fünfzigern, liest eine Wohnungsanzeige und fährt hin, um als erster das Schnäppchen zu machen. Der alte Aufzug bleibt stecken. Erst glaubt er an eine simple Panne, doch dann entpuppt sich das Ganze als Falle, um ihn zum Nachdenken zu bringen und, vielleicht, zu einem besseren Menschen zu erziehen. Die blonde Madam, die ihn entdeckt, denkt gar nicht daran, ihn zu befreien. Wie die Fliege im Spinnennetz ist ihr der Hilflose über 24 Stunden ausgeliefert und versucht, mal mit Charme, mal mit Zorn die mysteriöse Lady dazu zu bringen, ihn aus der mißlichen Situation zu befreien. Während er tobt oder resigniert, serviert sie ihm durch das Aufzugsgitter ein festliches Diner oder treibt gepflegte Konversation, tadelt ihn ob seines Benehmens, mimt Geisha, Erzieherin und Femme Fatale, bis er an seine psychische Grenze kommt und sich fast aufgibt.

    Lamy entwirft ein skurriles Universum. In dem düsteren, fast unbewohnten Haus scheinen sich selbst Postbote und Putzfrau gegen den Eindringling verschworen zu haben, fast kafkaesk mutet die Atmosphäre an. Weckt das fremdartige Szenario anfänglich noch Interesse, verliert man bald den Faden. Die Location, größtenteils auf Aufzug und Blick ins Treppenhaus reduziert, verliert schnell an Anziehungskraft. Auch wenn der dick aufgetragene Tiefsinn sich nicht sofort erschließt und die Psychologie des Spiels eine Zeit lang unklar bleibt, läßt die Spannung nach. „Combat de Fauves“, Wettbewerbsbeitrag in Venedig, ist ambitioniertes und prätentiöses Kino in Fernsehformat, das an Leukämie leidet. Über Manierismen hinweg helfen Ute Lemper und Richard Bohringer, dem man in Venedig für seine Tour de Force den „Coppa Volpi“ für den besten Schauspieler gegönnt hätte. mk.
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