Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Der Kroatien-Krimi: Der Mädchenmörder von Krac

Der Kroatien-Krimi: Der Mädchenmörder von Krac


Anzeige

Der Kroatien-Krimi: Der Mädchenmörder von Krac: Der Auftakt zum fünften „Kroatien-Krimi“ veranschaulicht auf ausgezeichnete Weise, wie aus einem harmlosen Benzintransporter ein Monster werden kann: Unterstützt durch die packende Thriller-Musik von Titus Vollmer inszeniert Michael Kreindl den Lkw, als wär’s ein zu eigenem Leben erwachtes tödliches Gefährt aus einem Roman von Stephen King. Dann wechselt die Handlung zu ein paar Jugendlichen, die in einer Burgruine...

Der Kroatien-Krimi: Der Mädchenmörder von Krac

Handlung und Hintergrund

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Der Auftakt zum fünften „Kroatien-Krimi“ veranschaulicht auf ausgezeichnete Weise, wie aus einem harmlosen Benzintransporter ein Monster werden kann: Unterstützt durch die packende Thriller-Musik von Titus Vollmer inszeniert Michael Kreindl den Lkw, als wär’s ein zu eigenem Leben erwachtes tödliches Gefährt aus einem Roman von Stephen King. Dann wechselt die Handlung zu ein paar Jugendlichen, die in einer Burgruine Abschied feiern: Bald werden sie das verhasste Dorf hinter sich lassen und nach Zagreb ziehen. Später am Abend bringt Dejan (Gustav Schmidt) seine Freundin Eva (Caroline Hartig) mit dem Auto zum elterlichen Gasthof, setzt sie aber eine Kurve vorher ab. Auf den letzten Metern wird sie von dem düsteren Tanklaster überholt. Auf seiner Rückseite steht Zagreb, doch dieser Traum wird nie für Eva in Erfüllung gehen: Am nächsten Morgen wird ihre Leiche gefunden.

    Trotz des ungewöhnlichen Beginns scheint „Der Mädchenmörder von Krac“ also einen normalen Krimi zu erzählen. Interessant wird die Geschichte, weil vor einem Jahr schon einmal eine junge Frau ermordet worden ist. Die Leiche befand sich damals jedoch exakt hinter der Grenze, an der die Zuständigkeit der Polizei von Split endet. Deshalb muss sich Branka Mari? (Neda Rahmanian) nun mit einem Schnösel auseinandersetzen, der ihr auf Anhieb unsympathisch ist: Der Kollege Ivan Bago (David Rott) ist ein eitler Rassist und hat keinerlei Zweifel daran, dass der damalige Mord von muslimischen Flüchtlingen begangen worden ist. Abgesehen von Alter und Geschlecht der beiden Frauen gibt es jedoch keinerlei Parallelen zwischen den beiden Todesfällen: Das erste Opfer wurde brutal vergewaltigt, das zweite liebevoll auf Moos gebettet; es hatte zwar Sex, aber der geschah einvernehmlich. Branka ist daher überzeugt, dass Evas Tod ein Unfall war und nichts mit dem ersten Mord zu tun hat; offenbar will der Täter dem Mörder auch die zweite Tat in die Schuhe schieben. Ihre Theorie wird jedoch erheblich erschüttert, als auch Evas beste Freundin Darka (Helen Woigk) stirbt und auf ähnliche Weise drapiert wird.

    Autor Christoph Darnstädt und Regisseur Kreindl waren bislang für alle „Kroatien-Krimis“ verantwortlich. Einzige Schwäche sind diesmal die Nebenfiguren. Barbara Philipp und Martin Feifel müssen Evas gottesfürchtige Eltern derart als vom Leben gezeichnete Menschen verkörpern, dass die Empathie fast ins Gegenteil umschlägt. Gerade der cholerische Vater, ein Trinker zudem, ist eine typische Feifel-Figur. Der von David Rott mit sichtbarem Vergnügen als breitbeiniger Chauvinist verkörperte Kollege aus dem Nachbarbezirk ist zwar genauso klischeehaft, aber in seiner Überzeichnung schon wieder amüsant; und natürlich ein höchst unterhaltsamer Gegenentwurf zur selbstbewussten Kommissarin aus Split. Ein gelungener Kontrast zu diesen mit viel gegenseitiger Antipathie aufgeladenen Begegnungen sind die Szenen mit Brankas Kollege Emil (Lenn Kudrjawizki), denn auch der sieht sich unerwarteten Attacken ausgesetzt: Er wird heftig von Evas jüngerer Schwester angeflirtet. Die junge Emily Kusche spielt das ganz prima und sorgt dafür, dass der Film zwischenzeitlich zur romantischen Komödie wird. Ausgezeichnet ist auch die Musik von Titus Vollmer, und das nicht nur wegen des Auftakts. Zum Finale, ohnehin ein perfektes Zusammenspiel aus Tonspur, Lichtsetzung und Bildgestaltung (Stefan Spreer), greift Vollmer noch mal tief in die Thrillerkiste, aber auch in den deutlich entspannteren Szenen lohnt es sich, auf die Musik zu achten. tpg.
    Mehr anzeigen
Anzeige