Der König von Köln: Bitterböse, höchst unterhaltsame und dabei hart an der Realität inszenierte Satire über den Kölschen Klüngel.
Bitterböse, höchst unterhaltsame und dabei hart an der Realität inszenierte Satire über den Kölschen Klüngel.
Beißender Spott und hohe Trefferquote zeichnen diese bitterböse Komödie um den ewigen Karneval im rechtsfreien Miteinander Kölner Honoratioren und kommunaler Entscheidungsträger aus. Autor Ralf Husmann („
Stromberg„) und Regisseur Richard Huber („
Club der roten Bänder„), mehrfach ausgezeichnet für ihre Arbeit, finden die perfekte Balance zwischen Karikatur und Lebensnähe bei ihrer Inszenierung der jecken Lebenslust im sorgenfreien Umgang mit öffentlichen Geldern. Der Bauunternehmer und Strippenzieher Asch (perfekt verkörpert von Rainer Bock) möchte den Bauauftrag für die neue Stadtverwaltung ohne Ausschreibung zugesprochen bekommen. Beim Baudezernenten der Stadt (Joachim Król liefert in der Rolle ein wahres Kabinettstück!) trifft das auf Zustimmung, wenn nur die kleinen Zuwendungen stimmen. Noch während der Karnevalssitzung wird alles klar gemacht, nur fällt er nach dem krönenden Puffbesuch koronar bedingt auf Monate aus. Jetzt muss es sein neuer Mitarbeiter richten, den Asch rasch auf den Stuhl des Behördenleiters hievt. Mithilfe eines Bankhauses und einer Millionenerbin weiß Asch auch am Niedergang der Kaufhauskultur zu verdienen, bis den neuen Dezernenten die Skrupel überwältigen. Auch die für die Steuerzahler teuerste Kaufhauspleite der letzten Jahre stand Pate für die turbulente Geschichte, die mit ihren vielen Seitenhieben auf die korrupten Akteure nicht nur Einsichten vermittelt, sondern auch blendend unterhält. „In Wahrheit war alles noch viel schlimmer“, ist das Motto der Beteiligten an dieser herausragenden TV-Produktion, einer Sternstunde des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, die sich dringend für den nächsten Grimme-Preis empfiehlt. uh.