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Der große Fake - Die Wirecard-Story


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Der große Fake - Die Wirecard-Story: Fesselnder Doku-Thriller über den größten Finzanzskandal in der deutschen Geschichte.

Der große Fake - Die Wirecard-Story

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Raymond Ley
Produzent
  • Prof. Nico Hofmann,
  • Sebastian Werninger,
  • Marc Lepetit
Darsteller
  • Christoph Maria Herbst,
  • Lisa Hrdina,
  • Franz Hartwig,
  • Alexander Altomirianos,
  • Konstantin Lindhorst,
  • Fabian Raabe,
  • Yan Balistoy
Drehbuch
  • Raymond Ley,
  • Hannah Ley
Kamera
  • Philipp Kirsamer,
  • Dirk Heuer
Schnitt
  • David Kuruc

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Der große Fake - Die Wirecard-Story: Fesselnder Doku-Thriller über den größten Finzanzskandal in der deutschen Geschichte.

    Fesselnder Doku-Thriller über den größten Finzanzskandal in der deutschen Geschichte.

    Nur wenige Monate, nachdem die Wirecard-Pleite den deutschen Börsen- und Finanzmarkt international der Lächerlichkeit preisgegeben hat, kommt diese intelligente, spannende und sorgfältig recherchierte Aufarbeitung der Vorgänge auf den Bildschirm und bietet Doku-Fiction vom Allerfeinsten. Vom Autorenduo Raymond und Hannah Ley, die zuletzt mit „Schuss in der Nacht - Die Ermordung Walter Lübckes“ und „Tod einer Kadettin“ überzeugende gemeinsame Arbeiten vorgelegt haben und für das Doku-Drama „Eine mörderische Entscheidung“ über einen von Deutschen befohlenen Luftangriff in Kundus mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurden, durfte man das fast erwarten. Besonders beeindruckt die organische Verbindung einer zunehmend fesselnden fiktionalen Handlung unter der Regie von Raymond Ley mit den Statements und Aussagen von betroffenen Zeitzeugen. Obwohl der Film im Wettlauf mit einem weiteren Projekt zum Thema entstanden ist, zeichnet ihn die sorgfältige Recherche der Umstände der Implosion des DAX-Stars Wirecard aus. Sie wurde von hartnäckigen Journalisten wie etwa Bettina Weiguny von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mitgetragen, die sich auch im wirklichen Leben an die Fersen des selbsternannten Finanzgenies Markus Braun und und seines windigen Vorstandskumpans Jan Marsalek geheftet hatte, und im Film eine Entsprechung in der fiktiven Figur einer Reporterin findet, gespielt von Nina Kunzendorf, die verwundert den Geschäftsusancen des FinTech-Unternehmens folgt.

    Einfach genial ist die Besetzung des Wirecard-Chefs Braun mit Christoph Maria Herbst, der nicht nur ein herausragender Komödiant ist und das in Filmen wie „Contra“ oder „Der Vorname“ immer wieder beweist, sondern mit derselben traumwandlerischen Präzision ein glaubwürdiges Porträt des heute entzauberten Finanzjongleurs in einer dramatischen Rolle liefert. Seinen Kompagnon und Mitkriminellen Jan Marsalek gibt Franz Hartwig („Charité“, „Der Pass“) mit dem nötigen Größenwahn immer hart am Rande der nächsten Kokslinie. Der eine glaubt, Genie genug zu sein, demnächst die Deutsche Bank zu übernehmen, der andere genießt die Freuden eines ergaunerten Millionenvermögens bei gutem Essen und teuren Nutten. Die Handlung setzt ein, wenn sich das Unternehmen müht, mit einem Wirtschaftsprüfer von Ernst&Young einen plausiblen Jahresabschluss hinzulegen, auch wenn kaum eine Vorstandssitzung des Hintertür-Startups mit Protokollen belegt ist. Als der Aufsichtsratschef eine Sonderprüfung verlangt, um Gerüchten über die Solidität der Firma, die ihre Anfangsmillionen als Finanzdienstleister für Glücksspiel- und Pornoanbieter verdient hat, entgegen zu wirken, fängt die Kacke zum Dampfen an. Aufgeregt werden Milliardensummen gesucht, die in der Bilanz belegt sind, und offenbar vom Finanzplatz Singapur nach Manila überwiesen wurden. Mit zunehmend offenem Mund folgt man der verrückten Jagd nach den verschwundenen Milliarden, die den Verdacht auf bandenmäßigen Betrug und Geldwäsche immer mehr erhärten. Durch das Geschehen im Film führt uns Jan Marsalek, der kurz nach Auffliegen der skandalös-windigen Transaktionen untergetaucht ist und dem Zuschauer seine Sicht der Dinge erläutert. Genauso versuchen Betroffene, Mitarbeiter und Zeitzeugen in perfekt in den spannenden Erzählfluss integrierten Statements zu erklären, warum die Finanzwelt, Aufsichtsbehörden und höchste Regierungsstellen zwei Hochstaplern mit beachtlicher krimineller Energie so lange auf den Leim gegangen sind. Während man beispiellosen Vorgängen fassungslos folgt, durchweht den Film ein Hauch von Satire, der übliches Geschäftsgebaren in der Hochfinanz als am Rande des Justiziablen entlarvt. Entstanden ist aufregende und aufschlussreiche Unterhaltung, die UFA Fiction und die neuen Fiction-Anstrengungen von RTL ziert und sich aus vielen guten Gründen für den nächsten Grimme- oder Fernsehpreis empfiehlt.

    Ulrich Höcherl.
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