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Der große Bagarozy

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Der große Bagarozy: Aufregende Helmut-Krausser-Verfilmung über eine verklemmte Psychiaterin und einen Patienten, der sich für den Teufel hält.

Handlung und Hintergrund

Bei seinen Sitzungen mit Psychiaterin Cora Dulz offenbart sich der geheimnisvolle Stanislaus Nagy nicht nur als Maria-Callas-Fan, er behauptet auch, der Teufel zu sein. Cora will ihm nicht glauben, kann ihr Interesse an dem schillernden Nagy aber nicht verleugnen. Je mehr sie von dessen Ausstrahlung gefangen genommen wird, desto mehr entfernt sie sich von ihrem alten Leben und dem langweiligen Ehemann Robert.

Bei seinen Sitzungen mit Psychiaterin Cora Dulz offenbart sich der geheimnisvolle Stanislaus Nagy nicht nur als Maria-Callas-Fan, er behauptet von sich auch noch steif und fest, der Teufel zu sein. Cora schenkt ihm zwar keinen Glauben, kann jedoch nicht verhehlen, dass sie starkes Interesse an ihrem mindestens so attraktiven wie mysteriösen Patienten hat. Je mehr sie sich von Nagys Ausstrahlung gefangen nehmen lässt, desto weiter entfernt sie sich von ihrem langweiligen Ehemann Robert. Zu spät spürt sie, auf welchen Pakt sie sich da eingelassen hat.

Die Psychiaterin Cora Dulz kann sich der Ausstrahlung ihres geheimnisvollen Patienten Stanislaus Nagy nicht entziehen, der sich nicht nur als Maria-Callas-Fan entpuppt, sondern auch behauptet, der Teufel zu sein. Hervorragend fotografiertes Regiedebüt des Erfolgsproduzenten Bernd Eichinger mit deutschem Star-Potential.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bernd Eichinger
Produzent
  • Sabine Eichinger
Darsteller
  • Til Schweiger,
  • Corinna Harfouch,
  • Thomas Heinze,
  • Christine Neubauer,
  • Sonja Kerskes,
  • Patricia Lueger,
  • Detlev Buck,
  • Nezâ Selbuz
Drehbuch
  • Bernd Eichinger
Musik
  • Stefan Zacharias
Kamera
  • Gernot Roll
Schnitt
  • Alexander Berner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,7
3 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(0)
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Der große Bagarozy: Aufregende Helmut-Krausser-Verfilmung über eine verklemmte Psychiaterin und einen Patienten, der sich für den Teufel hält.

    Das mit „Das Mädchen Rosemarie“ gegebene Versprechen wurde eingelöst: Bernd Eichinger überzeugt in seinem Debüt als Kinoregisseur, einer faszinierend eigenwilligen Adaption des Helmut-Krausser-Romans aus dem Jahr 1998, nicht nur mit Trademarks wie große Schauwerte, überwältigende Kinobilder und originelles Thema jenseits aller Genregrenzen, für die seine Produktionen von jeher berühmt sind. Als Regisseur verfügt er zudem über inszenatorische Power und eine deutlich formulierte Vision, die er ganz in den Dienst der Story über eine steife Psychiaterin und einen von Maria Callas besessenen Patienten, der auch noch behauptet, der Teufel zu sein, stellt - und Til Schweiger die bislang beste Leistung seiner Karriere beschert. Man muß kein Magier sein, um vorherzusagen, daß „Der große Bagarozy“ in diesem Kinoherbst für Gesprächsstoff sorgen wird.

    „Auf der Mitte einer Brücke ist alles möglich“, informiert eine Schrifttafel, bevor Bernd Eichinger den Vorhang zu seinem Teufelswerk öffnet. Und meint damit natürlich auch seinen Film, der sich schnell über die Realität hinwegsetzt und in eine fantastische Welt entführt, in der alles möglich scheint. Selbst hat Eichinger hinter der Kamera die Rolle des Magiers Bagarozy eingenommen, der mit Taschenspielertricks und großen Illusionen ständig andeutet, daß sich hinter seinen von Gernot Roll traumhaft präzisen Bildern noch doppelte Böden und ungeahnte Ebenen befinden. Sehr genau folgt der Regisseur und Drehbuchautor dabei zunächst der Vorlage von Helmut Krausser, um sich dann beim Schluß völlig von ihr zu lösen. Während Krausser den Leser nämlich hinterfotzig-genüßlich mit einem Triumph des Bösen ins Leere laufen läßt, interpretiert Eichinger die Geschichte einer Erweckung und Verführung als romantischeren, versöhnlichen Stoff und läßt ihn hoffnungsvoller - kinotauglicher -, aber nicht ohne Ambivalenz ausklingen. Bevor er seinen Film mit einer fließenden Abfolge von Brücken-Aufnahmen beeindruckend beendet, schickt er das Publikum durch ein Wechselbad der großen Gefühle, wenn er die Geschichte der frustrierten Psychiaterin Cora in einer ebenso gewagten wie spannenden Parallelstruktur mit der Biographie der Diva Maria Callas miteinander verschmelzen läßt. Bindeglied ist der geheimnisvolle Stanislaus Nagy, der bei seinen Sitzungen mit Cora nicht nur eine obsessive Leidenschaft für die Callas offenbart, sondern auch steif und fest behauptet, der Teufel zu sein. Cora mag ihm nicht glauben und ist doch fasziniert von seiner schillernden Animalität und Unerschütterlichkeit, die in krassem Gegensatz zu ihrem Leben mit ihrem langweiligen Ehemann Robert steht, den nur noch die Sammlung kurioser, blitzschnell im Nachrichtenstil in den Film integrierter Todesmeldungen erregt. Mit Nagys eigenwilliger Darstellung der Lebensgeschichte der Callas als ewigem Ringen zwischen Teufel und Gott (in Gestalt ihrer Pudel!) beginnt für Cora eine Reise, in der mit Zunahme ihrer Absurdität verschüttete Bedürfnisse und Instinkte geweckt werden und eine Umkehr bald nicht mehr möglich ist. Es ist ein verblüffener Trip, auf den auch der Zuschauer geschickt wird: Mühelos schüttelt Eichinger tolle Momente aus dem Ärmel, wenn er mit einem Händeklatschen Nagys die Skyline Frankfurts mit einem Schlag erhellt oder einen Sturz von einem Hochhaus tricktechnisch schwindelerregend einfängt. Umso verblüffender ist es, daß er quasi vom ersten Moment an keinen Zweifel läßt, ob Nagy flunkert oder die Wahrheit sagt. Mehr Ungewißheit hätte die Spannung des gelungenen Films ohne Zweifel noch erhöht, zumal Til Schweiger seine schwierige Rolle bravourös und überzeugend meistert und Corinna Harfouch als Cora ideal besetzt ist. Nur Thomas Heinze als ewig schmatzender, rülpsender Slapstick-Ehemann fällt ab in dieser filmisch eloquenten Sympathie-Bekundung für den Teufel, die nie wie ein deutscher Film wirkt sondern wie eine Topproduktion von internationalem Format. Anderes hätte man von Bernd Echinger auch nicht erwartet: Von diesem Regisseur will man mehr sehen. ts.
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