Der Deserteur

Handlung und Hintergrund

Mai 1945. Während die letzten Kriegstage in Europa toben, flieht der schwer verletzte SS-Soldat Anton (Sebastian Fischer) in die Abgeschiedenheit der Tiroler Alpen. Auf einer abgelegenen Berghütte trifft er auf Hannah (Anna Kaminski), eine Jüdin, die sich dort versteckt hält. Obwohl sie sich gegenseitig misstrauen, beginnt Hannah, sich um Antons Wunden zu kümmern. Unterstützt werden die beiden von Charlotte (Lana-Mae Lopicic), einer 16-jährigen Bäuerin, die ihnen beim Überleben in der feindlichen Bergwelt hilft. Doch der Krieg ist allgegenwärtig: Nachts hallen die Kämpfe zwischen Wehrmachtstruppen und italienischen Partisanen durch die Täler.

Zwischen Anton und Hannah entwickelt sich allmählich eine zaghafte Vertrautheit. Doch die aufkeimende Nähe wird von der Last der Vergangenheit überschattet: Anton war Teil der SS und hat Schreckliches getan, während Hannah nicht nur ihre Familie, sondern auch den Glauben an die Menschlichkeit verloren hat. Als Antons früherer Kamerad Georg (Sandro Kirtzel) auftaucht, wird die fragile Ruhe zerstört. Georg, getrieben von Hass und Wut, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Deserteur zu finden – koste es, was es wolle. Während die Gefahr immer näher rückt, müssen Anton und Hannah entscheiden, ob ihre Verbindung stark genug ist, um die Schatten des Krieges zu überwinden.

„Der Deserteur“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Mit „Der Deserteur“ widmet sich Regisseur Christoph Baumann einem hochaktuellen wie zeitlosen Thema: der Frage nach Schuld, Sühne und Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Die Idee zum Film entstand Anfang 2020, inspiriert durch Baumanns langjährige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen psychologischen Abgründen. Die abgeschiedene Berghütte, in der sich die Handlung entwickelt, spiegelt die innere Isolation der Figuren wider und wird zur Bühne für eine tiefgründige Auseinandersetzung mit moralischen Fragen. Gedreht wurde im Herbst 2022 in den Rauriser Alpen – eine karge, beeindruckende Kulisse, die den Überlebenskampf der Protagonist*innen intensiv erlebbar macht. „Der Deserteur“ markiert das Langspielfilmdebüt für Christoph Baumann und wurde komplett eigenfinanziert.

Die Hauptrollen in diesem intensiven Kammerspiel übernehmen Sebastian Fischer („Sturm der Liebe“) als desertierter SS-Soldat Anton und Anna Kaminski („Völlig meschugge?!“) als die jüdische Überlebende Hannah. Beide Darsteller*innen bringen mit nuanciertem Spiel die innere Zerrissenheit ihrer Figuren glaubhaft auf die Leinwand. Unterstützt werden sie von Sandro Kirtzel („Sturm der Liebe“) als Antons kompromisslosem Widersacher Georg und Lana-Mae Lopicic, die in der Rolle der jungen Charlotte ihre Filmdebüt gibt.

„Der Deserteur“ richtet sich mit einer FSK-Freigabe ab 12 Jahren an ein breites Publikum. Zum 80. Jahrestages des Kriegsendes am 8. Mai 2025 sieht man den Film in ausgewählten Programmkinos in Bayern.