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Das Zimmer im Spiegel

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Das Zimmer im Spiegel: Mutiges No-Budget-Experiment von Theater-Regisseur Rudi Gaul, mit dem er das Psychogramm einer vor den Nazis versteckten Jüdin während des Zweiten Weltkriegs zeichnet.

Poster

Das Zimmer im Spiegel

Handlung und Hintergrund

Die junge Jüdin Luisa wird von ihrem Mann Karl während des Zweiten Weltkriegs in einer Münchner Wohnung vor den Nazis versteckt gehalten. Der Alltag ist bestimmt von Einsamkeit, Langeweile und der Angst vor Entdeckung. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt sind die Stimmen von anderen Bewohnern sowie Klänge aus einem Grammophon. Nachdem Karls Besuche ausbleiben, taucht plötzlich die Widerstandskämpferin Judith auf. Gemeinsam durchleben die Frauen einen erotisch aufgeladenen Trip in eine geheimnisvolle Traumwelt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rudi Gaul
Produzent
  • Isabella von Klass,
  • Florian Nöhbauer
Darsteller
  • Eva Wittenzellner,
  • Kirstin Fischer,
  • Maximilian Berger,
  • Klaus Münster
Drehbuch
  • Rudi Gaul
Musik
  • Konstantin Wecker
Kamera
  • Christian Hartmann
Schnitt
  • David Purviance

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Das Zimmer im Spiegel: Mutiges No-Budget-Experiment von Theater-Regisseur Rudi Gaul, mit dem er das Psychogramm einer vor den Nazis versteckten Jüdin während des Zweiten Weltkriegs zeichnet.

    Mutiges No-Budget-Experiment von Theater-Regisseur Rudi Gaul, mit dem er das Psychogramm einer vor den Nazis versteckten Jüdin während des Zweiten Weltkriegs zeichnet.

    Man kann auch in Deutschland mit wenig Budget, viel Engagement und einer großen Portion Idealismus Filme machen, die gänzlich ohne Fördermittel und Senderbeteiligungen auskommen. Rudi Gaul hat so ein unabhängiges Experiment mit seiner eigens hierfür gegründeten Schattengewächs Filmproduktion gewagt und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Erste Lorbeeren konnte sich „Das Zimmer im Spiegel“ bereits auf nationalen (Saarbrücken) und internationalen (Sao Paulo) Festivals verdienen. Jetzt soll auch ein breiteres Publikum in den Genuss dieses Dramas kommen, dessen 107 Minuten lange Handlung - ähnlich wie etwa bei „Der Totmacher“ - in einem einzigen Raum/einer einzigen Wohnung angesiedelt ist, sieht man einmal von einer Traumsequenz in einem Jazz-Lokal ab. Diese Münchner Dachgeschosswohnung bietet Unterschlupf für die junge Jüdin Luisa (Kirstin Fischer), die dort von ihrem Mann Karl (Maximilian Berger) vor den Nazis versteckt gehalten wird. Der Alltag wird von Einsamkeit, Langeweile und der Angst vor Entdeckung bestimmt. Luisa selbst traut sich keine Geräusche zu machen, betätigt keine Klospülung und verzichtet aufs Duschen. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt sind die Stimmen von den anderen Bewohnern, die sie durch ein an die Wand gedrücktes Stethoskop „hörbar“ macht, sowie Klänge aus einem Grammophon. Als Karls ohnehin rare Besuche ausbleiben, wird Luisas Lage immer prekärer und auswegloser, bis plötzlich die Schauspielerin und Widerstandskämpferin Judith (Eva Wittenzellner), eine Freundin ihres Mannes, auftaucht. Die beiden in seltsamer Hassliebe verbundenen Frauen durchleben einen erotisch aufgeladenen Trip in eine Traumwelt, an dessen Ende der titelgebende Spiegel in tausend Scherben zerbricht.

    In seinem Regiedebüt interessiert sich Rudi Gaul nicht so sehr für die politischen Hintergründe, er nimmt den Zweiten Weltkrieg lediglich zum Anlass, das Psychogramm einer Frau, die unter einer besonderen Form von Isolation leidet, zu erstellen. Dabei komponiert er gemeinsam mit seinem Kameramann Christian Hartmann ruhige, elegante Bilder mit starken Kontrasten, in denen die Farben schwarz und weiß, beige und braun sowie rot dominieren. Insbesondere die aus Landshut stammende, weitgehend unbekannte Theaterschauspielerin Kirstin Fischer, die in fast jeder Einstellung zu sehen ist, kann ihrem Charakter Glaubwürdigkeit verleihen. In der zweiten Hälfte verliert der Film allerdings etwas von seiner Faszination, da Gaul den beiden Frauen teilweise unnötig banale Dialoge in den Mund legt und sich mehr um die homoerotische Beziehung als um die ursprünglich melodramatische Ausrichtung seines Films kümmert. Zurück bleiben schöne, werbeästhetische Impressionen, die Erinnerungen an die Zeiten von Jugendstil und Art deco wachrufen. lasso.
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