Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Das vergessene Dorf - Cora Steins erster Fall

Das vergessene Dorf - Cora Steins erster Fall

Anzeige

Das vergessene Dorf - Cora Steins erster Fall: Der Sat.1-Film mit Susan Hoecke ist ein Krimi, der dank perfekt platzierter Schockeffekte wie ein mystischer Thriller wirkt. Die ersten Bilder versprechen einen klassischen Horrorfilm. Ein Spukhaus, eine sich wie von Geisterhand bewegende Schaukel, und das alles untermalt von passender Thrillermusik: Regisseurin Christiane Balthasar zieht zu Beginn alle Register des Genres. Der Auftakt ist jedoch eine clevere Finte...

Poster Das vergessene Dorf - Cora Steins erster Fall

Das vergessene Dorf - Cora Steins erster Fall

Streaming bei:

Alle Streamingangebote DVD/Blu-ray jetzt bei amazon

Handlung und Hintergrund

Bilder

Kritiken und Bewertungen

2,8
8 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(3)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

  • Der Sat.1-Film mit Susan Hoecke ist ein Krimi, der dank perfekt platzierter Schockeffekte wie ein mystischer Thriller wirkt.

    Die ersten Bilder versprechen einen klassischen Horrorfilm. Ein Spukhaus, eine sich wie von Geisterhand bewegende Schaukel, und das alles untermalt von passender Thrillermusik: Regisseurin Christiane Balthasar zieht zu Beginn alle Register des Genres. Der Auftakt ist jedoch eine clevere Finte, denn „Das vergessene Dorf“ ist kein Horrorfilm, auch wenn die Geschichte lange danach aussieht. Nach dem effektvollen Einstieg geht die Handlung ohnehin erst mal ganz normal weiter: Aufgrund einer Verwechslung bekommt die Berliner Journalistin Cora Stein (Susan Hoecke) eine fremde Festplatte voller Videos; die Aufnahmen zeigen unter anderem sie selbst. Neugierig geht sie der Sache nach und kommt gerade noch rechtzeitig, um die Urheberin der Filme zu retten: Maren (Luise von Finckh) liegt mit aufgeschnittenen Pulsadern in ihrer Badewanne. Die junge Frau ist eine Kollegin, die Material für eine Reportage gesammelt hat. Da sie ein Videotagebuch geführt hat, kann Cora die Recherche rekonstruieren und stößt schließlich auf ein zum Flüchtlingsheim umfunktioniertes Gut in der brandenburgischen Provinz. Dort hat sich Maren mit Joy (Karen Changu Zimana) aus Benin angefreundet. Die Afrikanerin hat vor irgendetwas große Angst; als Maren ihr helfen wollte, ist sie anscheinend verhext worden.

    Neben Balthasar ist auch Nils Willbrandt ein Qualitätsgarant; zu seinen besten Arbeiten als Autor und Regisseur gehört der ARD-Vierteiler „Mörderisches Tal - Pregau“ (2016). Seine Geschichte ist eine raffinierte Gratwanderung zwischen Mystery-Film, Thriller, Krimi und Drama. Weil die Afrikaner ihre Voodoo-Religion mitgebracht haben, wimmelt es in den Bildern nur so von entsprechenden Symbolen, wobei Cora nie genau weiß, wie sie die Zeichen deuten soll. Der dramaturgische Reiz des Films liegt jedoch in der geschickt montierten Parallelerzählung, weil Marens Ebene dank ihrer Aufnahmen sowie ergänzender Rückblenden immer mehr Raum einnimmt. Willbrandt erzählt die gleiche Geschichte gewissermaßen doppelt, weil Cora dank Marens Aufnahmen exakt den gleichen Rechercheweg einschlägt wie zwei Wochen zuvor die junge Kollegin. Als Erstes kommt sie zu einem leerstehenden Kaufhaus, das dem Pfarrer als Lager dient, und empfindet dort die gleichen Beklemmungen wie Maren, als sie zwischen eine Horde unbekleideter Schaufensterpuppen gerät; auf diese Weise konnte sich Balthasar das von Kameramann Hannes Hubach gesetzte faszinierende Licht gleich zweimal zunutze machen. In der Tiefgarage des Gebäudes stößt Cora auf einen Brandfleck; angeblich ist dort ein Obdachloser Opfer eines Anschlags geworden. Maren hatte hier kurz vor ihrem Suizidversuch ein Erlebnis, das sie völlig aus der Bahn geworfen hat.

    Ein weiterer Reiz liegt in der Verpackung, und das nicht nur wegen der ausgezeichneten Bildgestaltung, auch wenn Balthasar und Hubach immer wieder sehenswerte Akzente setzen. Über weite Strecken wirkt „Das vergessene Dorf“ wie ein Horrorfilm. In Wirklichkeit erzählt Willbrandt jedoch eine klassische Krimigeschichte, allerdings mit einer Journalistin als Ermittlerin: Cora findet raus, dass sich zwei ziemlich unangenehme Typen (Denis Schmidt, Julius Nitschkoff) Serienvergewaltiger sind; aber das erklärt nicht, warum Maren auf ihren letzten Videos wie eine Tote auf Urlaub wirkt. Es ist ohnehin recht mutig von Willbrandt und Balthasar, so lange wie möglich offen zu lassen, was denn die eigentliche Geschichte ist; auch das trägt natürlich dazu bei, den Film in der Schwebe zu halten. Susan Hoecke wirkt in ihren romantischen Rollen mitunter etwas zu verbissen, aber hier passt das gut. Dass muss es auch: Cora ist als Reihenfigur angelegt. Ob tatsächlich noch weitere Filme folgen werden, hängt jedoch davon ab, wie gut „Das vergessene Dorf“ ankommt. tpg.
    Mehr anzeigen
Anzeige