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Das rote Zimmer

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Das rote Zimmer: Ein Mann und zwei Frauen versuchen im roten Zimmer auf dem Land die Liebe.

Poster

Das rote Zimmer

Handlung und Hintergrund

Der ältere (aber deswegen nicht weisere) Fred, seines Zeichens frisch geschiedener Kussforscher, der seine Ex immer noch begehrt, lernt die selbstbewusste Luzie kennen, die sich berufen fühlt, die Seele der Männer in ihren Romanen zu erforschen. Sie wohnt mit ihrer Intimfreundin Sibil in einem vorpommerschen Haus im Grünen. Fred beschließt, aus Berlin zu den beiden Frauen zu ziehen und eine Ménage-à-trois zu probieren. Sie lernen sich gegenseitig und sich selbst kennen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rudolf Thome
Darsteller
  • Katharina Lorenz,
  • Seyneb Saleh,
  • Hanns Zischler,
  • Arnd Klawitter,
  • Annika Kuhl,
  • Milan Peschel,
  • Peter Knaack,
  • Max Wagner ,
  • Isabel Hindersin,
  • Karlheinz Oplustil,
  • Anja Karmanski,
  • Rahel Maria Savoldelli,
  • Andreas Köhler,
  • Karen Dahmen,
  • Edda Köchl,
  • Nicola Ruf,
  • Helmut Rühl,
  • Crisjan Zöllner,
  • Cornelius Schwalm,
  • Simone von Zglinicki,
  • Angelika Perdelwitz
Drehbuch
  • Rudolf Thome
Musik
  • Katia Tchemberdji
Kamera
  • Ute Freund
Schnitt
  • Beatrice Babin
Casting
  • Serpil Turhan

Bilder

Kritiken und Bewertungen

1,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. Fred ist Wissenschaftler. Genauer gesagt arbeitet er als Kussforscher und untersucht die zwischenmenschliche Anziehung rein analytisch. Dies ändert sich, als er sich selbst verliebt - und das gleich doppelt, in die charmante Luzie und die freche Sibil. Kurz entschlossen kehrt er dem bisherigen Alltag den Rücken und öffnet er sich einer aufregenden Menage à trois. Rudolf Thome hat hier erneut die Liebe zum Thema gewählt, in all ihren Möglichkeiten und Beschränkungen. Wie ein roter Faden zieht sich eine sommerliche Stimmung durch die Handlung und erzeugt eine Ruhe und Leichtigkeit, die zum Schwelgen einlädt. Die Montage hat fast schon symbolischen Charakter und ist, genau wie Kameraführung und Ausstattung, ausgefeilt und exzellent. Und dennoch wirkt vieles an dem Film improvisiert und in seiner Thome-typischen Art und Weise leicht und transparent. Zwischen den einzelnen Darstellern herrscht eine absolut stimmige Chemie. Die Dramaturgie wandelt elegant von Szene zu Szene, und so entsteht eine prickelnd sinnliche Sommergeschichte.

      Jurybegründung:

      Hart spielt das Leben mit dem Kussforscher Fred Hintermeier. Sein Chef setzt ihn unter Druck, endlich mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen über seine Kussexperimente aufzuwarten. Seine Frau lässt sich von ihm scheiden. Diese hat absolut kein Verständnis für seine berufliche Leidenschaft und drückt ihm zum Abschied auch noch den Stempel des notorischen Machos auf. Aber weit gefehlt: Fred ist absolut kein Macho, eher ein Frauenversteher, den das gnädige Schicksal in die Fänge von zwei Frauen lenkt. Jetzt wird der Forscher selbst zum Probanden, der schnell erkennen darf, dass Küssen nicht nur unter hormonellen Gesichtspunkten betrachtet werden sollte, sondern durchaus sehr emotional sein kann. Und so wird Fred vom Forschungsobjekt der beiden Frauen zu deren sehnsuchtsvollem Liebesfall.

      Locker, elegant und mit feiner Ironie inszenierte Rudolf Thome diese Ménage a trois. Ein an dramaturgischen Kniffen reiches Drehbuch - der Kussforscher wird zum Forschungsobjekt der Frauen und dem Kusslabor wird das Liebeslabor „rotes Zimmer“ gegenübergestellt - bietet eine Fülle reizvoller Gesprächspartien. So zieht das Spiel der Geschlechter den Zuschauer wie im Sog in seinen Bann. Man spürt die Sinnlichkeit, die Erotik, und wird dann statt mit den sonst üblichen ?Bettbildern‘ in liebevolle Geheimnisse geleitet. Schöne Übergänge und Parallelen (Luzie betrachtet sich im Spiegel, während Sibil mit Fred im Bett kuschelt) sind ein Verdienst der guten Montage.

      Die wundervolle Kamera von Ute Freund gibt dem Film seine ganz besondere Atmosphäre in der herrlichen Landschaft Vorpommerns wie auch im und um das Traumhaus der Frauen. Hier sollte man auch dem Set-Design und der Ausstattung selbst ein großes Lob zollen. Bleibt noch die geglückte Auswahl der Charaktere und deren überzeugendes Spiel zu würdigen. Wenn doch alle filmischen Märchen so viel Freude bereiten würden wie dieses.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Das rote Zimmer: Ein Mann und zwei Frauen versuchen im roten Zimmer auf dem Land die Liebe.

      Eine Wahlverwandtschaft: Bei Rudolf Thome erforscht ein Trio auf kuriose Weise die Liebe.

      Manchmal scheint immer noch die rote Sonne durch Thomes Arbeiten, auch wenn es nun eher Tigerstreifenbabys sind, die auf Tarzan warten: So bergen die Frauen weiterhin einen gehörigen Männerhass, stolpern aber letztlich über ihre Gefühle. Diesmal zieht ein zumindest biologisch reiferer Mann zu einem Jahrzehnte jüngeren Frauen-Pärchen von Berlin ins ländlich-idyllische Häuschen, um eine Kommune für praktische Forschung an der Liebe zu bilden. Fred (Peter Knaack), seines Zeichens frisch geschiedener Kussforscher, der seine Ex immer noch begehrt, lernt die selbstbewusste Luzie (Katharina Lorenz) kennen, die sich in erstaunlicher Selbstüberschätzung berufen fühlt, die Seele der Männer in ihren Romanen zu erforschen. Sie wohnt mit ihrer Intimfreundin Sibil (Seyneb Saleh) in einem vorpommerschen Haus im Grünen, wo der Sommerwind durch den nahen Wald rauscht. Wieder kommen die Figuren erst in diesem Rückzugsraum zu sich und gehen eine Ménage à trois ein, die mehr an Antonioni als Rohmer erinnert.

      Autorenfilmer Thome geht unbeirrt seinen Weg, so unspektakulär und kunstvoll kunstlos er auch scheinen mag. Er beschreibt mehr das Geschehen als dass er eine Story erzählend voranbringt und er verbirgt seine Intention. So weiß man nie genau, ob er diese Versuchsanordnung ernst, augenzwinkernd, satirisch oder gar komisch meint, so naiv, wie sich die Figuren verhalten. Sein nüchterner, mitunter harter Duktus, der Wichtiges und Unwichtiges irritierend gleichwertig inszeniert, gibt den Schauspielern Entfaltungsraum. Er tut einerseits nichts, um eine Brücke zum Zuschauer zu schlagen, lässt andererseits aber sein unbeholfenes Trio sich im titelgebenden Zimmer näher kommen, auf der Suche nach ihren Gefühlen und dem Mysterium der Liebe. Klar, dass ihren wissenschaftlichen Methoden bald die objektive Distanz verlustig geht. Besonders die beiden Mädchen irren in der Annahme, das Spiel mit der Liebe zu beherrschen. Unter der kühlen Hülle brennt ein romantisches Feuer, der Beginn einer Beziehungs-Utopie.

      tk.
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