Das Reichsorchester - Die Berliner Philharmoniker und der Nationalsozialismus: Die weltbekannten Berliner Philharmoniker in ihrer instrumentalisierten Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus.

Das Reichsorchester
Handlung und Hintergrund
2007 feiern die Berliner Philharmoniker ihr 125-jähriges Bestehen. Das Jubiläum gibt Anlass, sich mit der wenig ruhmreichen Zeit zwischen 1933 und 1945 zu befassen, als sich die Philharmoniker aus finanziellen Gründen von den Nazis kaufen ließen und zur musikalischen Elite-Einheit, dem Reichsorchester, wurden. Das Hitler-Regime rettete die Existenz der ruinierten GmbH. Ab da unterstanden sie der direkten Aufsicht des Propagandaministeriums von Goebbels, den Chefdirigent Wilhelm Furtwängler um Hilfe gebeten hatte.
Nachdem er sich in seiner mitreißenden Doku „Rhythm is it!“ bereits einem Jugendprojekt der Berliner Philharmoniker widmete, untersucht Enrique Sanchez Lansch nun die Verstrickung des Orchesters mit dem Dritten Reich und interviewt auch die letzten beiden lebenden Mitglieder von damals.
Als die Weimarer Republik ihrem Ende entgegentaumelt, stecken nun auch die jahrzehntelang unabhängig vom Staat geführten Berliner Philharmoniker in einer existenziellen ökonomischen Krise. Im Zuge der „Gleichschaltung“ der NSDAP nimmt dann Propaganda-Chef Goebbels das Orchester unter seine Fittiche und garantiert so dessen Fortbestehen. Dafür allerdings ist ein Preis zu zahlen: Rassistische ebenso wie politische Kontrollmechanismen untergraben die Selbstständigkeit des berühmten Orchesters.