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Das Mädchen aus Gori


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Das Mädchen aus Gori

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Eka Papiashvili
Produzent
  • Carsten Böhnke
Darsteller
  • Nanuka Mosseshvili,
  • Ilia Sabiashvili,
  • Lia Beriashvili
Drehbuch
  • Eka Papiashvili,
  • Carsten Böhnke
Musik
  • Nugzar Davith Khavtaradze
Kamera
  • Carsten Böhnke
Schnitt
  • Andi Preisner

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      Nach Ende des Kaukasus-Konflikts kommt das Flüchtlingskind Tamari neu in eine georgische Schule. Von ihrer Mutter hat sie eine Packung Filzstifte bekommen, auf die sie gut aufpassen soll und die sie stolz in der Klasse auspackt. Doch ihrem Sitznachbar, dem russischen Jungen Datho, passt das gar nicht. Er ist neidisch auf Tamari, vor allem, nachdem sie ihn im Laufen besiegt hat. Wütend nimmt er ihr die Stifte weg und wirft sie vor ein Auto. Tamari ist todunglücklich, verpetzt Datho aber nicht, der davon richtig beeindruckt ist. Offenbar sind nicht alle Mädchen doof. Eine kleine feine Geschichte mit ganz wenig Worten erzählt hier die Regisseurin Eka Papiashvili. Es braucht auch wenig Dialog für den Konflikt, der hier mit feinen Zwischentönen und spannender Blickdramaturgie wiedergegeben wird. Dabei verhandelt ihr Film viel mehr als nur die Annäherung zweier Kinder. Es geht um das Zusammenleben von Kulturen und Nationen, um beendete und noch immer schwelende Konflikte, um Krieg und Frieden, um das Miteinander und das langwierige Heilen von Narben. Wenn es dazu überhaupt eine Chance gibt, dann liegt sie in den Händen der unschuldigen Kinder. Diese wichtige Botschaft kann von Zuschauern in jedem Alter verstanden werden. Ein Film mit wunderbaren klug gewählten Bildern und toll gespielten Charakteren. Ein würdiger Murnau-Kurzfilmpreisträger des Jahres 2013.

      Gutachten:

      Tamari kommt als Flüchtlingskind in die neue Schulklasse und wird von der Lehrerin auf den freien Platz neben Datho gesetzt. Dem gefällt das gar nicht, er will sie vertreiben. Als Tamari im Kunstunterricht einen Hund malt, den die Lehrerin besonders lobt, erzählt das Mädchen, dass die Russen den Hund getötet hätten und aus der Klasse ertönt eine Stimme: „Dathos Vater ist auch Russe!“ Das macht die Situation nicht besser und als Tamari beim Sport auch noch schneller laufen kann als Datho, muss dieser sich etwas überlegen, um seine eigene Position in der Klassengemeinschaft nicht zu gefährden und Tamari seine Macht zu zeigen. Er zerstört ihre Buntstifte, die sie von der Mutter mit der Bemerkung erhielt, „die müssen jetzt aber ein Jahr halten“. Trotzdem zeigt sich Tamari als starkes Mädchen beim Übergriff Dathos, der die Stifte auf die Straße wirft, wo genau in diesem Moment ein Lastwagen vorüberfährt.

      Der Film zeigt in überzeugenden Bildern die Welt der Kinder und hält sich konsequent an diese Perspektive. Tamari, ein hübsches Mädchen mit großen braunen Augen, hält den Attacken des stämmigen, selbstbewussten Datho ohne zu zögern stand. Die Kamera zeigt aber auch immer wieder ihre melancholischen und traurigen Augen, die wie ein Spiegel der vergangenen traumatischen Kriegserlebnisse scheinen. Alle Szenen sind überzeugend und in einem guten Rhythmus geschnitten. Die Kinder werden von der Regisseurin gut geführt und wirken immer authentisch in ihrem Spiel. Dass der Film so selbstverständlich in seinen Bildern wirkt, zeigt seine klare Positionierung für die Welt der Kinder und ihre Sorgen, die in jedem Moment ernst genommen werden.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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