Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Das Leben ist ein Chanson

Das Leben ist ein Chanson

000189836.mp4
Anzeige

On connaît la chanson: Amüsanter Liebesreigen in der Welt betuchter Pariser, deren Protagonisten Resnais Chansons auf die Lippen legt.

Poster

Das Leben ist ein Chanson

Handlung und Hintergrund

Fremdenführerin Camille verliebt sich in den feschen Immobilienmakler ihrer Schwester Odile. Der ältere Simon, der Hörspiele schreibt, ist heftig in Camille verliebt, deren Stadttouren er schon mehrmals mitgemacht hat. Weder Odile noch ihr unbeständiger, hypochondrischer Ex-Mann Nicolas sind mit ihren derzeitigen Partnern zufrieden und bandeln wieder an…

Amüsanter Liebesreigen in der Welt betuchter Pariser, deren Protagonisten Resnais Chansons auf die Lippen legt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Alain Resnais
Produzent
  • Bruno Pésery
Darsteller
  • Sabine Azéma,
  • André Dussollier,
  • Agnès Jaoui,
  • Lambert Wilson,
  • Jane Birkin,
  • Pierre Arditi,
  • Jean-Pierre Bacri,
  • Jean-Paul Roussillon
Musik
  • Bruno Fontaine
Kamera
  • Renato Berta
Schnitt
  • Hervé de Luze

Bilder

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

  • Das Leben ist ein Chanson: Amüsanter Liebesreigen in der Welt betuchter Pariser, deren Protagonisten Resnais Chansons auf die Lippen legt.

    Zwei Frauen, vier Männer und jede Menge Chansons lassen dem Altmeister des französischen Kinos, Alain Resnais, neue Flügel wachsen. In „Man kennt das Lied“, so der Originaltitel, überrascht der 75jährige Regisseur mit einer federleichten, musikalischen Komödie über Konventionen und Zwänge betuchter Pariser, in der die wunderbaren Darsteller unversehens ins Singen geraten. Lippensynchron räsoniert Pierre Arditi plötzlich mit der Stimme von Charles Aznavour oder preßt Sabine Azéma trotzig „Résiste“ von France Gall aus sich heraus. Weder Musical noch Mini-Opera, entpuppte sich dieser unkonventionelle Film in Frankreich als Renner und dürfte auch rechts des Rheins das Publikum mühelos ins Träumen bringen.

    Bereits während der Arbeiten zu „Smoking/ No Smoking“ entwickelte Resnais und sein Autoren-Duo Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri die Idee, bekannte französische Chansons in Dialoge miteinzubeziehen. Mitten im Satz erklingt plötzlich für einige Takte eine andere Stimme, was nicht nur in der Eröffnungssequenz für Verwirrung sorgt, wenn Hitlers Statthalter von Choltitz mit O-Ton Joséphine Baker klagt: „J’ai deux amours“, zwei Herren gehört meine Liebe. Bald aber weicht das Komische solcher Momente einer Verdichtung, die Situationen pointiert oder karikiert. Die lose gefügte, aber stringent entwickelte Handlung folgt den Zufällen und Begegnungen im Leben zweier Schwestern. Die Ältere (Azéma) liegt ihrem Ehemann (Arditi) mit dem Wunsch nach einer luxeriöseren Wohnung in den Ohren, die Jüngere (Jaoui) beendet gerade ihre Doktorarbeit, fällt in Depressionen und verliebt sich in einen schicken Makler (blumig: Lambert Wilson). Ein alter Jugendfreund (Braci) und ein Hörspiele schreibender Einzelgänger (melancholisch: André Dussollier) komplementieren das Ensemble.

    Was diese Figuren miteinander verbindet, ist eine gewisse Oberflächlichkeit, die sich in Sprachsklerosen oder Denkschablonen wie „man soll, man muß, man tut“ kundgibt. Alle laufen verzweifelt irgendwelchen Ansprüchen hinterher oder plagen mit Projektionen und unartikulierten Sehnsüchten ihre Umwelt. Gefangen im Wahn, alles unter Kontrolle zu haben, entgleitet ihnen ihr Leben unbemerkt Stück für Stück. Resnais‘ Meisterschaft im Umgang mit Mehrdeutigkeiten entfaltet hier ein betörend amüsantes Spiel voller Verwechslungen, Doppelungen und anderen Pirouetten, bei dem nach und nach das wahre Gesicht hinter den vielen Gesichtern zum Vorschein kommt. Die Schlager dienen ihm dabei zur Illustration wie zur Demaskierung und tragen viel dazu bei, den Stoff ins Schweben zu bringen. Das außerordentliche Spiel der Darsteller und das dezente, aber sehr effektiv gewählte Ambiente fügen sich in dieses Konzept so nahtlos ein wie die sensitive, in einigen Momenten auch groteske Kamera (Renato Berta). Auf den Spuren des britischen Autors Dennis Potter (“ The Singing Detective“), dem der Film gewidmet ist, verzauberte das unspektakuläre Chanson-Movie die Franzosen derart, daß „On connaît la chanson“ zum bislang meistgespielten Resnais-Film avancierte. Ein Erfolg, dem die Sprachbarriere nicht im Wege stehen sollte. led.
    Mehr anzeigen
Anzeige