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Das Fremde in mir

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Das Fremde in mir: Berührendes Drama um eine Frau, die nach der Geburt ihres Sohnes an einer Depression erkrankt.

Poster Das Fremde in mir

Das Fremde in mir

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„Das Fremde in mir“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Rebecca (Susanne Wolff) und Julian (Johann von Bülow) sind ein glückliches Paar Mitte Dreißig und freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch nach der Geburt erlebt Rebecca einen Alptraum: Ihr Baby bleibt ihr fremd, sie fühlt sich hilflos und kann ihre Rolle als Mutter nicht übernehmen. Unfähig, die verwirrenden Gefühle mitzuteilen, erleidet sie einen Blackout, der in der Klinik endet. Erst ihrer Mutter (Maren Kroymann) gelingt es, die Isolation zu durchbrechen.

Emily Atef

Rebecca und Julian, beide in den Dreißigern, freuen sich auf das erste Kind. Doch nach der Geburt ist alles anders als erwartet. Der gesunde Junge macht der jungen Frau Angst, ist ihr fremd. Sie ist verunsichert und traut sich nicht, es ihrem Mann zu sagen. Stattdessen geht sie zu ihrer Mutter. Erst im Lauf einer Therapie lernt sie, sich langsam ihrem Kind (und auch ihrem Partner) anzunähern.

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Darsteller und Crew

  • Susanne Wolff
    Susanne Wolff
  • Johann von Bülow
    Johann von Bülow
  • Maren Kroymann
    Maren Kroymann
  • Hans Diehl
    Hans Diehl
  • Brigitte Zeh
    Brigitte Zeh
  • Emily Atef
    Emily Atef
  • Nicole Gerhards
    Nicole Gerhards
  • Hanneke van der Tas
    Hanneke van der Tas
  • Anja Dihrberg
    Anja Dihrberg
  • Judith Engel
  • Herbert Fritsch
  • Dörte Lyssewski
  • Klaus Pohl
  • Tilla Kratochwil
  • Markus Lerch
  • Martina Troschke
  • Esther Bernstorff
  • Henner Besuch
  • Beatrice Babin
  • Manfred Eicher
  • Bernhard Karl

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
2 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Frauen, die an einer postpartalen Depression leiden, können ohne fremde Hilfe keine Bindung zu ihrem neugeborenen Kind aufbauen, sie fühlen sich leer, erschöpft, sind von Schuldgefühlen und Traurigkeit geplagt. Die Liste der Symptome ist noch um einiges erweiterbar, aber besonders gravierend ist die Tatsache, dass es nicht selten zu ambivalenten Gefühlen dem Kind gegenüber kommt, die die Mutter sogar zu einer Gefahr für das Leben des Kindes werden lassen können. Jedoch besteht − sofern professionelle Hilfe hinzugezogen wird – eine Heilungschance von nahezu 100%.

      In Deutschland erkranken jährlich 80.000 Frauen an einer postpartalen Depression. Allerdings spricht kaum eine Betroffene darüber, weil diese Form der Depression wie keine zweite tabuisiert wird. Das Ideal der Mutterliebe darf auch heute noch nicht relativiert werden, denn wenn auch die vermeintlich einzig sichere Liebe es nicht zwangsläufig sein muss, was ist es dann überhaupt? Folglich ist diese Krankheit – zumindest in Deutschland – weitgehend unbekannt. Grund genug für Regisseurin Emily Atef sich in dem behutsamen Drama „Das Fremde in mir“ mit dem Problem der fehlenden Mutterliebe auseinanderzusetzen.

      Dabei herausgekommen ist nicht nur ein Film allein über eine Krankheit, sondern ein sehr persönliches Portrait einer jungen Frau, die in eine tiefe Krise stürzt und der Menschen in ihrem näheren Umfeld, die ebenfalls von dieser Krise betroffen sind. Und letztlich ist es auch eine Liebesgeschichte. Die Liebesgeschichte eines Paares, das durch diese Krise zu Fremden wird. Schließlich finden die Liebenden aber wieder zueinander und sind sich vielleicht sogar näher als jemals zuvor.

      Der Film ist mit Sicherheit nicht perfekt. Atef findet leider nicht immer das richtige Bild, um dieser Leere in Rebeccas Leben Ausdruck zu verleihen. Und auch wenn Susanne Wolff für die Darstellung der Rebecca beim Filmfest in München den Förderpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, gehört doch mehr dazu, die Ausmaße einer postpartalen Depression zu zeigen, als sich Augenringe schminken zu lassen und ständig nur ins Leere zu starren.

      Störend ist auch die Nebenhandlung der Mutter, die eigentlich in Toronto lebt. Dort gibt es wohl einen „Matthew“, der häufig kurz in Gesprächen erwähnt wird. Der eventuelle Versuch, die Mutter dadurch genauer zu charakterisieren, misslingt allerdings, da die erhaltenen Informationen über Matthew ins Leere führen.

      Nein, er ist nicht perfekt, aber vieles ist absolut gelungen: Auch wenn Susanne Wolffs Spiel in den Momenten, die sie allein bestreiten muss, ein wenig schwächer ist, so ist es umso stärker in den Szenen mit einem Spielpartner. Wolff harmoniert mit allen − auch mit dem Baby – wobei hier natürlich anfänglich das Harmonieren in der Darstellung der gestörten Bindung gemeint ist: Lieblos wippt Rebecca ihren Sohn auf und ab – ein bisschen zu schnell, dabei hält sie ihn aber nicht in Brusthöhe – wie normal – sondern weiter weg vor ihrem Bauch. Da Ganze geschieht von der Kamera abgewandt und es zerreißt einem beinahe das Herz. Wolff zeigt eine Mutter, die kein liebes Wort für ihren Sohn übrig hat und nie das Bedürfnis verspürt, ihren Sohn zu streicheln. Die behutsame Wandlung und das langsame Aufkeimen der mütterlichen Gefühle vollzieht Wolff ebenfalls sehr genau: Als sie das erste Mal mit ihrem Sohn auf dem Arm vor dem Spiegel steht, wird für den Zuschauer deutlich, dass es sich richtig für Rebecca anfühlt. Lukas ist kein Fremdkörper mehr und sie kann endlich stahlen. Endlich weiß sie, was mit „Mutterglück“ gemeint ist.

      Gelungen ist beispielsweise auch der Kontrast zwischen den beiden Mutter-Kind-Beziehungen, der noch deutlicher herausgestellt wird, da Rebecca selbst zu ihrer Mutter ein sehr inniges Verhältnis hat. Sofort nach ihrer Ankunft sucht Lore ihre Tochter im Krankenhaus auf, nimmt sie in den Arm und wiegt sie liebevoll – legt sich sogar zu ihr ins Bett. „Es wird alles wieder gut“, flüstert sie ihrer Tochter ins Ohr. Und es scheint, als sei Rebecca selbst wieder ein Kleinkind, auf die Mutter angewiesen und keinesfalls im Stande, selbst Mutterpflichten zu erfüllen.

      Die Absicht von Emily Atef – die übrigens auch das Drehbuch geschrieben hat – wird in jedem Fall deutlich: Auf ein Tabu aufmerksam machen, welches definitiv keins sein dürfte, auf eine Krankheit, die in jedem sozialen Milieu auftreten kann. Aufmerksam machen in einer sehr stillen Weise − verwackelt sind einzig und allein die Bilder von Rebeccas Flucht in den Wald −, aber aufmerksam machen zur richtigen Zeit, denn der letzte Fund einer Babyleiche in einem Blumenkübel ist noch nicht so lange her.

      Fazit: Trotz einiger Mängel ein einfühlsames Drama über das tabuisierte Mutterunglück.
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    2. Das Fremde in mir: Berührendes Drama um eine Frau, die nach der Geburt ihres Sohnes an einer Depression erkrankt.

      Eindringliches Drama über eine junge Frau, die nach der Geburt des Wunschkindes an einem postnatalen Trauma leidet.

      Mütter lieben ihre Kinder, schließen sie nach der Geburt in die Arme und lächeln versonnen glücklich. Eine irrige Annahme, es gibt genug Fälle, in denen Frauen plötzlich das Baby nicht annehmen, ohne erklärlichen Grund sich abwenden und eine Aversion gegen das Neugeborene entwickeln. Ein Tabuthema, das Emily Atef mutig aufgreift, wenn sie von Rebecca und Julian, beide in den Dreißigern erzählt, die sich auf das erste Kind freuen. Doch nach der Niederkunft der Schock: Der gesunde Junge macht der jungen Frau Angst, ist ihr fremd. Das Mutterbild als Idealbild hängt wie ein Damoklesschwert über ihr, immer mehr versinkt sie in Verzweiflung und Hilflosigkeit, kann sich selbst dem Partner nicht mitteilen, vertraut sich nach einem Zusammenbruch nur der eigenen Mutter an, was sie die eigenen Bindungsdefizite nur noch schwerer spüren lässt.

      Regisseurin und Koautorin Atef, die schon mit ihrem preisgekrönten Erstlingswerk „Molly’s Way“ sensible weibliche Figurenzeichnung bewies, schildert einfühlsam die gefährdete Beziehung zwischen den jungen Eltern, die Isolation von Rebecca, die sich schuldig fühlt und befürchtet, den Säugling beim Bade gar umzubringen. Dabei ist sie kein Einzelfall, in Deutschland sollen 80000 Frauen jährlich an einer postnatalen Depression erkranken. Nur, und das arbeitet der Film sehr stark heraus, glauben die Betroffenen aufgrund der gesellschaftlichen Normen nicht an eine Krankheit, sondern empfinden das Gefühl, nicht lieben zu können, als rein persönliches Versagen. In Grau-Tönen und in manchmal von der Handkamera verwaschenen Bildern zeigt sich Susanne Wolff (Förderpreis Deutscher Film für „Die Fremde in mir“ und „Die Glücklichen“) der diffizilen Rolle gewachsen, hält anfänglich das Baby mit gespreizten Händen und in Starre gemeißeltem Gesichtsausdruck von sich weg wie eine lästige Puppe, nur ihre Augen verraten diffuse, vor allem unsichere Gefühle. Eine Seele in vereister Zone. Wenn sie nach der Therapie langsam beginnt, sich zu verorten, den Kleinen mit zarter und noch tastender Geste an sich zu schmiegen und versucht, sich dem unbekannten Wesen zu öffnen und auch zu Julian zurückzufinden, ist die Verwandlung in der befreiten Körpersprache zu lesen. „Das Fremde in mir“ ist kein perfekter Film, die erste Hälfte weist einige Längen auf, aber ein sehr berührender und überzeugt letztendlich durch Intensität, den zaghaften Wunsch zum Glück. mk.
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