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Das bessere Leben

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Sponsoring: Drama um eine Journalistin, die junge Prostituierte (und ihre Freier) interviewt und dabei ihre eigenen Werte einer Probe unterzieht.

Poster Das bessere Leben

Das bessere Leben

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Handlung und Hintergrund

Eine erfolgreiche Pariser Journalistin recherchiert für ein Hochglanzmagazin über Studentinnen, die sich für ein besseres Leben prostituieren. In intensiven Gesprächen mit zwei jungen Frauen lernt sie das Milieu jenseits jeglicher Romantik kennen, in dem zumeist verheiratete Männer ihrer Lust nachgehen. Und sie realisiert plötzlich die Brüche und Defizite in ihrer großbürgerlichen Existenz, die kleinen und großen Lügen, die einen scheinbar heilen Familienalltag bestimmen.

Eine erfolgreiche Pariser Journalistin recherchiert für ein Hochglanzmagazin über Studentinnen, die sich für ein besseres Leben prostituieren. In intensiven Gesprächen mit zwei jungen Frauen lernt sie das Milieu jenseits jeglicher Romantik kennen, in dem zumeist verheiratete Männer ihrer Lust nachgehen. Und sie realisiert plötzlich die Brüche und Defizite in ihrer großbürgerlichen Existenz, die kleinen und großen Lügen, die einen scheinbar heilen Familienalltag bestimmen.

Eine Journalistin interviewt junge Prostituierte und ihre Freier und unterzieht dabei ihre eigenen Werte einer Probe. Schwieriges und komplexes Drama, das die hässlichen Seiten des horizontalen Gewerbes dem goldenen Käfig der Moral gegenüberstellt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Malgorzata Szumowska
Produzent
  • Johannes Rexin,
  • Olivier Guerboid,
  • Marianne Slot
Co-Produzent
  • Malgorzata Szumowska
Darsteller
  • Juliette Binoche,
  • Anaïs Demoustier,
  • Joanna Kulig,
  • Louis-Do de Lencquesaing,
  • François Civil,
  • Swann Arlaud,
  • Krystyna Janda,
  • Andrzej Chyra,
  • Ali Marhyar,
  • Jean-Marie Binoche,
  • Pablo Beugnet,
  • Valérie Dréville,
  • Jean-Louis Coulloc'h,
  • Arthur Moncla,
  • Scali Delpeyrat,
  • Laurence Ragon,
  • Alain Libolt,
  • Nicolas Layani,
  • Laurent Jumeaucourt,
  • José Fumanal,
  • Martine Vandeville,
  • Jenny Bellay,
  • Tom Henin
Drehbuch
  • Malgorzata Szumowska,
  • Tine Byrckel
Musik
  • Pawel Mykietyn
Kamera
  • Michal Englert
Schnitt
  • Jacek Drosio,
  • Françoise Tourmen
Casting
  • Aurélie Guichard

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Während der deutsche Filmtitel "Das bessere Leben" eine Wertung suggeriert, lautet der Originaltitel schlicht "Elles", das französische Wort für "sie" (Personalpronomen dritte Person Plural, weiblich). Und genau davon handelt der Kinofilm der polnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska ("Leben in mir", "33 Szenen aus dem Leben"). Von Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sicher, die Leben der beiden jungen Prostituierten ähneln sich natürlich schon, Szumowska gibt sich aber viel Mühe, auch da gewaltige Unterschiede zu Tage treten zu lassen.

      Nach Aussage der Mädchen handelt es sich bei den meisten Freiern um frustrierte Ehemänner, die sich nicht trauen, ihre tatsächlichen sexuellen Wünsche und Vorlieben ihren Ehefrauen zu offenbaren. Irgendwie auch nachvollziehbar, scheint es doch schwer miteinander vereinbar, als Mann seine Ehefrau nachts vollzupinkeln, während sie ihre Brüste massiert und dann tagsüber gleichberechtigt die Erziehung des gemeinsamen Kindes zu diskutieren. Auf diese Weise liefert Szumowska dem Phänomen Prostitution eine unumstößliche Daseinsberechtigung als ältestes Gewerbe der Welt. In erster Linie geht es um Dienstleistung und weil Mann dafür bezahlt, scheut Mann sich nicht, genaue Forderungen zu stellen. Auch Annes Ehe ist längst nicht mehr so leidenschaftlich, wie sie es (vielleicht) mal gewesen ist. Ihr Ehemann sieht in ihr mittlerweile in erster Linie die Mutter seiner Söhne, dann die Partnerin - aber offensichtlich nicht mehr die leidenschaftliche Gespielin für Sex auf dem Küchentisch. Lässt er sich seine sexuellen Begierden etwa auch wo anders erfüllen?

      Auch wenn in diesem Film viel gesprochen wird, nutzt Szumowska gekonnt die visuelle Ebene, um vieles von dem Gesagten ad absurdum zu führen: Zwar bekommt der Zuschauer nicht zu hören, dass für Charlotte die Situation zu Hause mit der ständigen Lügerei unerträglich ist, aber genau das bekommt er zu sehen. Und auch wenn Charlotte Anne gegenüber noch so sehr beteuert, sie sei glücklich mit ihrem Freund, die Bilder sagen etwas anderes. Auf ihre Schauspieler kann sich Szumowska in solchen Momenten voll und ganz verlassen. Manchmal ruht die Kamera scheinbar endlos lang auf dem Gesicht von Juliette Binoche. Einem Gesicht, das Bände spricht, ohne eine einzige Dialogzeile zu bemühen.

      Gemäß der Thematik und aufgrund mancher Momente schlängelt sich eine erotische Spannung von Szene zu Szene, die sich auch auf vollkommen unerotische Augenblicke überträgt. Annes Fußmassage für ihren Vater zum Beispiel. Und ganz zu schweigen von der Zubereitung des Abendessens für Arbeitskollegen ihres Ehemannes, bei dem Anne ungemein glitschige und extrem saftige Zutaten mit den Händen verarbeitet. Herzstück des Films ist in jedem Fall dieses Abendessen, bei dem Anne statt der eigentlichen Gäste plötzlich alle Freier vor sich sitzen sieht, von denen Charlotte und Alicja erzählt haben. Warum? Finden Sie es selbst heraus.

      Regisseurin Malgorzata Szumowska wertet nicht und gibt keine eindeutige Antwort darauf, welche der drei Frauen das bessere Leben führt und das macht sie genau richtig.

      Fazit: "Das bessere Leben" ist ein Film über das Phänomen Prostitution - nicht dramatisch und erst recht nicht schmuddelig, aber sehr genau und pointiert - mit einer aufregenden Juliette Binoche in der Hauptrolle.
      Mehr anzeigen
    2. Das bessere Leben: Drama um eine Journalistin, die junge Prostituierte (und ihre Freier) interviewt und dabei ihre eigenen Werte einer Probe unterzieht.

      Ist Prostitution die ultimative Befreiung der Frau, in dem sie über ihren Körper bestimmt und ihn bewusst verkauft oder ist Prostitution die ultimative Unterwerfung als Ware im Kapitalismus für ein „besseres Leben“? Diesen Fragen geht die Journalistin Anne nach. Der Abgabetermin des Artikels für das Hochglanzmagazin „Elle“ rückt immer näher und sie findet keine Antwort. Während sie in intensiven Gesprächen mit zwei Studentinnen das Milieu näher kennenlernt, in dem zumeist verheiratete Männer ihrer Lust nachgehen, die Mädchen aber glauben, die Sache in der Hand und Vergnügen am Sex zu haben, realisiert sie die Leerstellen in ihrer Ehe und die Brüche und Defizite in ihrer großbürgerlichen Existenz, die kleinen und großen Lügen, die den scheinbar heilen Familienalltag mit zwei widerspenstigen Söhnen bestimmen. Sie hat all das, was die jungen Frauen anstreben und kennt die Schalheit abgestandener Gefühle. Je mehr Zeit sie mit den beiden Protagonistinnen verbringt, um so mehr nimmt ihre Verunsicherung zu, bald weiß sie nicht mehr, ob sie ein neues Leben anfangen oder im Kokon des alten es sich weiter ökonomisch und gesellschaftlich gut gehen lassen soll.

      Die Solidarität und Komplizenschaft zwischen den drei Frauen und eine weibliche, sehr intime Annäherung an das Thema ist sofort spürbar, wie auch die Naivität der bürgerlichen Anne, die sich tastend auf Neuland bewegt, geschockt und fasziniert sich von den beiden mitreißen lässt. Um die dunkle Seite der Prostitution zu demonstrieren, baut Regisseurin Malgoska Szumowska eine Vergewaltigungsszene mit einer Schampusflasche ein. Die polnisch-französisch-deutsche Koproduktion, zu großen Teilen in NRW gedreht, erkundet die Bedürfnisse auf beiden Seiten - Sex als Austauschware gegen Bares, nicht aus existenzieller Not heraus, sondern um sich mehr leisten zu können, auf der anderen das bürgerliche Wohlstandsmodell als gescheiterte Verheißung auf das Glück. Bei der Gegenüberstellung der hässlichen Seiten des horizontalen Gewerbes mit dem goldenen Käfig der Moral, vergisst die Regisseurin, sich auf die Figuren einzulassen. Dabei wäre es mit den Schauspielerinnen Juliette Binoche, Anais Demoustier und Joanna Kulig ein Einfaches gewesen noch mehr unter der Oberfläche zu bohren und den Veränderungen sozialer und familiärer Beziehungen auf den Grund zu gehen. mk.
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