Bunte Hunde: Schon in seinem ersten, vielbeachteten Kinokrimi „Schattenboxer“ griff Lars Becker mit der Ausländerproblematik ein aktuelles Thema auf. Für „Bunte Hunde“ verwendete er nun authentische Motive aus dem Celler Geiseldrama, das erst vor kurzem über die TV-Bildschirme flimmerte. Becker liebt Typen, die alles aufs Spiel setzen, die nichts zu verlieren haben. Sein Herz schlägt vor allem für die kleinen Ganoven mit den...
Toni, Pepe und Guru werden während eines Autoschiebe-Deals von „den Bullen“ hopsgenommen. Toni wird von seiner heimlichen Liebe Mona befreit. Doch nicht für lang. Guru wird bei der Aktion getötet, Toni muß zurück in den Knast. Toni und Pepe brechen wieder aus, doch „der Bulle“ wartet schon auf sie.
Darsteller und Crew
Regisseur
Lars Becker
Produzent
Stefan Schubert,
Ralph Schwingel
Darsteller
Peter Lohmeyer,
Til Schweiger,
Catrin Striebeck,
Jan-Gregor Kremp,
Christian Redl,
Ralph Herforth,
Tyron Ricketts,
Oana Solomon
Drehbuch
Lars Becker
Musik
Frank Wulff,
Stefan Wulff
Kamera
Benedict Neuenfels
Schnitt
Oliver Gieth
Bilder
Kritiken und Bewertungen
5,0
5 Bewertungen
5Sterne
(5)
4Sterne
(0)
3Sterne
(0)
2Sterne
(0)
1Stern
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Kritikerrezensionen
Bunte Hunde Kritik
Schon in seinem ersten, vielbeachteten Kinokrimi „Schattenboxer“ griff Lars Becker mit der Ausländerproblematik ein aktuelles Thema auf. Für „Bunte Hunde“ verwendete er nun authentische Motive aus dem Celler Geiseldrama, das erst vor kurzem über die TV-Bildschirme flimmerte. Becker liebt Typen, die alles aufs Spiel setzen, die nichts zu verlieren haben. Sein Herz schlägt vor allem für die kleinen Ganoven mit den wahren Gefühlen, die der kalten Maschinerie der Polizeibehörden trotzen, auch wenn sie selbst am Ende auf der Verliererseite stehen. Von diesem Schlag sind auch die Hauptfiguren in „Bunte Hunde“. „Kaum gestohlen, schon in Polen“ ist ihr Motto, und damit fahren die drei Autoschieber ganz gut, bis ihnen Kommissar Goethals (Christian Redl) auf die Spur kommt und Pepe (Til Schweiger) dazu bringt, über seine Kumpel Toni (Peter Lohmeyer) und Guru (Jan-Gregor Kremp) auszupakken. Das reicht für einige Jahre Knast. Lediglich Guru kommt mit Bewährung davon. Mit Hilfe seiner Freundin Mona (Oana Solomonescu) schafft es Toni aber, umgehend wieder aus dem Gefängnis auszubrechen. Die beiden tauchen in Antwerpen unter, doch bald geht ihnen das Geld aus, und deshalb vereinbart Toni ein Treffen mit Guru. Darauf hat Goethals gewartet. Toni geht ihm erneut in die Falle, Guru wird bei einer Verfolgungsjagd getötet. Erst hier endet der Prolog von „Bunte Hunde“, und die Geschichte macht sich endlich frei von den zu Beginn etwas überakzentuierten Stilisierungen. Mit seinem alten Partner Pepe und zwei Mitgefangenen gelingt Toni durch eine spektakuläre Geiselnahme erneut die Flucht. Aber diese Flucht entpuppt sich schnell als eine kurze Illusion von der Freiheit. Beim abschließenden Schußwechsel mit der Polizei läßt sich Toni selbt keine Chance und wirft sich in die Kugeln seines Widersachers Goethals. Lebend will er nicht noch einmal der Polizei in die Arme fallen. Lars Beckers zweiter Kinofilm zeichnet die Gangster als romantische Helden und orientiert sich mit seinen Flashbacks und dem Schicksal seiner Figuren an Film-Noir-Traditionen. Zwar ist es beinahe zehn Jahre her, seit mit einem deutschen Krimi („Die Katze“, Dominik Graf) zuletzt Geld im Kino verdient wurde, doch „Bunte Hunde“ ist es zuzutrauen, dieser Negativserie ein Ende zu setzen. mmc.