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Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten

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Brooklyn: Berührendes, in den 1950er Jahren angesiedeltes Drama um eine junge Irin, die zwischen ihrem neuem Leben in Brooklyn und dem alten in Irland hin- und hergerissen ist.

Poster Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten

Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten

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Handlung und Hintergrund

Die junge Eilis Lacey (Saoirse Ronan) verlässt in den frühen 1950er Jahren ihre irische Heimat, um in New York ein neues und vielleicht besseres Leben anzufangen. Ihre Schwester Rose (Fiona Glascott), die in der Heimat bleibt, hilft ihr dabei, eine neue Existenz in Brooklyn aufzubauen. Eilis schließt sich dort einer katholischen Gemeinde an und bekommt ihren ersten Job als Aushilfe in einem Modegeschäft. Von starkem Heimweg geplagt, das sie durch zahlreiche Briefe und Anrufe an ihre geliebte Familie zu lindern versucht, beginnt sich Eilis langsam einzuleben. Dabei hilft ihr der italienischstämmige Amerikaner Tony (Emory Cohen), den sie auf einem Tanzfest kennen und lieben lernt. Trotz der Vorbehalte ihrer Gemeinde geht sie eine Beziehung mit ihm ein. Eines Tages wird Eilis durch eine Familientragödie dazu gezwungen, nach Irland zurückzukehren. Bevor sie abreist, heiratet sie Tony, aus Angst um ihre gemeinsame Zukunft. Das Wiedersehen mit ihrer Familie und ihren Freunden verläuft anders als erwartet. Obwohl Eilis die irische Heimat sehnsüchtig vermisst hat, eckt sie mit ihren New Yorker Ansichten und Gewohnheiten an. Zudem vermisst sie nun ihre große Liebe Tony. Um sich abzulenken, verbringt Eilis viel Zeit mit ihren alten und neuen Freunden, darunter der attraktive Ire Jim (Domhnall Gleeson). Eilis ist bald hin- und hergerissen zwischen den beiden Welten. Das vielfach preisgekrönte Liebesdrama wurde von John Crowley („Closed Circuit“) inszeniert und 2015 auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt. Das Drehbuch, das auf einem gleichnamigen Roman des irischen Schriftstellers Colm Tóibín basiert, wurde von Nick Hornby („An Eductaion“, „Der große Trip – Wild“) verfasst. Hornby ist als Drehbuchautor für autobiographisch geprägte Literaturadaptionen bekannt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • John Crowley
Produzent
  • Alan Moloney,
  • Christine Langan,
  • Beth Pattinson,
  • Thorsten Schumacher,
  • Zygi Kamasa,
  • Hussain Amarhi,
  • Finola Dwyer,
  • Amanda Posey
Darsteller
  • Saoirse Ronan,
  • Domhnall Gleeson,
  • Emory Cohen,
  • Jim Broadbent,
  • Julie Walters,
  • Michael Zegen,
  • Emily Bett Rickards,
  • Mary O'Driscoll
Drehbuch
  • Nick Hornby,
  • Colm Toibin
Musik
  • Michael Brook
Kamera
  • Yves Bélanger
Schnitt
  • Jake Roberts
Casting
  • Fiona Weir
Buchvorlage
  • Nick Hornby,
  • Colm Toibin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
56 Bewertungen
5Sterne
 
(41)
4Sterne
 
(9)
3Sterne
 
(2)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(4)

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Kritikerrezensionen

    1. Ich habe Brooklyn von Colm Tóibín gelesen und es überwältigte mich! Fast als hätte ich vergessen, wieviel Kraft sprache haben kann, entkleidet man sie erst einmal von jedem Schmuck und jeder Zierde. Ich las, dass Nick Hornby aus dem Roman ein Drehbuch verfasst hatte und durfte sicher sein, dass es funktioniert. Es ist die Geschichte von Eilis Lacey, einer ungewöhnlich offenen und intelligenten Frau. Für sie gibt es keine Zukunft in ihrer kleinen irischen Heimatstadt während der 50er Jahre. Ein Priester verschafft Eilis nun die Möglichkeit, auszuwandern in die Vereinigten Staaten von Amerika. In den Bezirk, der dem Roman seinen Titel verleiht. Wir erleben die anstrengende Überfahrt und Eilis Einsamkeit in der neuen Welt. Sie wird ihren eigenen Weg gehen, Liebe finden und schliesslich zurück gerufen werden in die Heimat... Der Roman - eine simple Geschichte, doch mit grosser Aufmerksamkeit für Details. Das verleiht der Geschichte die Magie! Die Wörter sind äusserst behutsam gewählt und kein Satz scheint ohne Grund platziert zu sein. Sehr intim als ob wir es mit Metaphysik zu tun hätten! Die Hauptrolle im Film, Eilis, ist besetzt mit Saoirse Ronan. Sie drückt die Aufmerksamkeit, die Intelligenz, die Lebendigkeit der Romanfigur perfekt aus! Ronan selbst ist Irin, mit diesem typischen Gesicht: Sehr offen, mit klaren Augen und einer starken Kinn-Partie. Ihr Kinn sendet eine deutliche Botschaft: Eilis duldet keinen Quatsch! Eilis ist ausserdem sehr verwundbar. Angekommen in Brooklyn, in dem typischen New Yorker Haus mit den rötlichen Backsteinen, vermisst sie ihre geliebte Mutter und Schwester. Zum Glück zeigt der Film diese Phasen nicht eindeutig, sondern diskret. Eilis Leben in New York: Gemütliche, machmal etwas gehässig und auch manchmal erdrückend. Schliesslich trifft sie auf Tony (Emory Cohen) und mit ihm beginnt sie, tatsächlich in Brooklyn anzukommen. In dem Moment aber, da es ernst wird mit Tony, wird Eilis nach Hause zurück gerufen... Der Schauplatz Brooklyn während der 50er wird - so denke ich - nicht real dargestellt. Sehen wir uns ältere Filme an aus der Zeit, so scheint das Brooklyn aus John Crowleys kein adäquater Nachbau zu sein. Eher eine romantische Version. Wohl deshalb hat man dem Film vorgeworfen, er sei zahnlos. Ich teile diese Ansicht nicht: Brooklyn ist romantisch und hat ein grosses Herz! mehr auf cinegeek.de
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    2. Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten: Berührendes, in den 1950er Jahren angesiedeltes Drama um eine junge Irin, die zwischen ihrem neuem Leben in Brooklyn und dem alten in Irland hin- und hergerissen ist.

      Should I stay or should I go… in John Crowleys (Herzschmerz-)Einwanderersaga sucht eine junge Irin in den Fünfzigerjahren in New York ihr Glück.

      In Sundance und Toronto wurde „Brooklyn“ beklatscht, John Crowleys („Boy A„) Adaption von Colm Tóibíns gepriesenem Roman, zu dem Bestseller-Autor Nick Hornby („About a Boy„) das einfühlsame Drehbuch geschrieben hat. Die angesagten Jung-Stars Saoirse Ronan („Lost River“) und Domhnall Gleason („Ex_Machina“) überzeugen in Hauptrollen der liebevoll umgesetzten, (streckenweise) weichgezeichneten Einwanderersaga, die Charakterdarsteller Julie Walters und Jim Broadbent setzen schauspielerische Ausrufezeichen und sorgen für komödiantische Momente.

      Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, doch im Irland der Fünfzigerjahre ist das Leben immer noch hart. Jobs sind kaum zu finden, besonders für junge Frauen wie die gutherzige Eilis Lacey. Doch sie hat Glück. Mit Hilfe eines umtriebigen Priesters, der inzwischen in New York eine Gemeinde betreut, kommt sie als Verkäuferin in einem noblen Kaufhaus unter, in der Pension der scharfzüngigen Mrs. Kehoe findet sie eine Bleibe. Nach gewissen Eingewöhnungsschwierigkeiten fühlt sie sich in der Neuen Welt bald recht wohl, vor allem nachdem sie beim samstäglichen Tanzabend in der Pfarrei den Klempner Tony (Emory Cohen) kennengelernt hat, der ihr schüchtern den Hof macht.

      Ins gleißende Licht tritt Eilis nachdem sie die Einreiseformalitäten auf Ellis Island hinter sich gebracht hat, Hinweis darauf, dass sie im „gelobten Land“ angekommen ist. Aber ehe sie sich entscheidet, wo sie sich niederlassen will, kehrt sie anlässlich der Beerdigung ihrer geliebten Schwester in die Heimat zurück. Um die Push-und-Pull-Faktoren der Migration kreist dieses Period Piece, das anhand eines Einzelschicksals eine ebenso aktuelle wie allgemeingültige Geschichte erzählt. Um die Schwierigkeit sich zu assimilieren geht es, um Heimweh, Neuanfang und Liebe. Soll Eilis den irische Rugby-Spieler erhören, der sich zu festlichen Anlässen in seinen alten Schulblazer zwängt, oder doch den italienisch-stämmigen Verehrer und glühenden Fan der Brooklyn Dodgers.

      Ein romantischer Traum ist dieses Drama, das durchaus die Schattenseiten im Leben von Immigranten anreißt, Schmutz, Gewalt und Hass jedoch weitgehend ausspart. In schönen, pastellfarbenen Bildern schwelgt Kameramann Yves Bélanger („Der große Trip - Wild„), ob an einsamen Küsten der Grünen Insel oder dem überfüllten Strand von Coney Island, immer farbenfroher und moderner kleidet sich Eilis, die von einer eher grauen Maus zum strahlenden Schwan erblüht. Das akkurate, mit viel Liebe zum Detail gestaltete Produktionsdesign sticht ins Auge, während der treuherzige Dackelblick von Cohen („Four“) die Herzen der Kinogängerinnen zum Schmelzen bringt. geh.
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      1. Irland in den 1950er Jahren: auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive beschließt die junge Eilis ihre Familie und Heimat zu verlassen, um in Amerika eine bessere Zukunft für sich zu finden. Im New Yorker Stadtteil Brooklyn angekommen, ist Eilis ihr neuer Lebensmittelpunkt trotz einer guten Arbeit in einem edlen Kaufhaus zunächst fremd, inmitten der pulsierenden Metropole fühlt sie sich einsam. Ein neuer Lebenshorizont öffnet sich, als sich Eilis in den Italiener Tony verliebt und gemeinsam mit ihm die neue Heimat entdeckt. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer: ein Schicksalsschlag bringt Eilis zurück nach Irland und stellt sie dort vor eine große Entscheidung: Soll sie in dem Land bleiben, in dem ihre Wurzeln liegen und wo sie gebraucht wird oder nach New York zurückkehren, um mit Tony zusammen neue Wurzeln zu schlagen? Wie auch die gleichnamige Romanvorlage von John Crowleys Film zeigt das von Nick Hornby adaptierte Drehbuch große Gefühle und spart dennoch nicht die harten Realitäten des damaligen Alltags aus: Die trostlose wirtschaftliche Lage Irlands, die zu einer Emigrantenwelle führte wird ebenso thematisiert wie die Isolation der Neuankömmlinge im verheißungsvollen Amerika und die innere Zerrissenheit der Menschen, die zwischen alter und neuer Heimat stehen. Nachwuchsstar Saoirse Ronan verkörpert all das auf berührende Art und Weise. Mit großen Augen schaut sie in die Welt, die sich ihr öffnet und nach und nach gelingt es ihr, dieser auch mit wachsendem Selbstbewusstsein zu begegnen und eine eigene Identität zu finden. Passend dazu die perfekt ausgewählten Kostüme, die nicht nur Teil einer geschickten Farbdramaturgie sind, sondern auch kongenial die Innenwelt der Figur widerspiegeln. Auch Setting, Maske und Ausstattung sind hier Teil der überzeugenden Gestaltung, ebenso wie eine Kamera, die sowohl die aufregende pulsierende New Yorker Szenerie als auch die ländliche Umgebung des irischen Dorfes einfängt. Neben Ronan begeistert auch der Rest des Casts, wie etwa Emory Cohen und Domnhall Gleeson als love interests oder Jim Broadbent und Julie Walters in kleinen aber feinen Nebenrollen. Am Ende liegt es an Eilis, ihren eigenen Weg zu gehen. Und der Film lädt den Zuschauer mit seinen großen Emotionen, seinen wunderschönen Aufnahmen und seinen gelungenen Dialogen ein, ihr dabei zu folgen. BROOKLYN ist berührendes Kino fürs Herz.

        Jurybegründung:

        Von den großen Auswanderungswellen von der irischen Insel nach Amerika sind vor allem jene im späten 19. Jahrhundert bekannt, die auf Missernten zurückzuführen sind. John Crowleys Brooklyn erzählt von einer wesentlich späteren Migration und schildert anhand eines Einzelschicksals die Zerrissenheit zwischen alter und neuer Welt, die eine junge Frau vor eine schwierige Entscheidung stellt.

        Dank der Vermittlung eines Pfarrers kann die junge Ellis Lacey einen Job und eine Unterkunft in Brooklyn, New York ergattern. Weil sich solch eine Chance nur einmal im Leben eines armen irischen Mädchens von Lande bietet, greift sie zu und lässt schweren Herzens ihre Mutter und ihre Schwester zurück. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es Ellis durch ihre Wesensart und ihren Fleiß, sich ein kleines Glück zu schaffen. Als sie gerade einen jungen Mann kennengelernt hat, mit dem sich die Zukunft gut und richtig anfühlt, ruft eine schockierende Nachricht sie zurück nach Irland. Und dort stellt sich ihr die Frage, welches Leben denn nun richtig ist - das neue, das sie sich selbst geschaffen hat oder das alte, in dem sie immer noch verwurzelt ist?

        In manchen Momenten fühlt sich dieses Melodram im Stil und Ton eines Douglas Sirk fast schon wie ein Märchen an: Ein unschuldiges Mädchen vom Lande, das in die Fremde zieht und dort das Glück findet, weil sie rein und tugendhaft ist - das klingt wahrlich wie der Stoff, aus dem die Geschichten der Brüder Grimm gemacht sind. Auch die Darstellung Amerikas ist insgesamt recht bruchlos und beinahe schon ein wenig naiv gestaltet - als Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem jedem und jeder der Aufstieg offen steht, solange er sich nur intensiv genug darum bemüht. Dabei sind gerade die 1950er Jahre, in denen sich die USA in einem heißen und einem kalten Krieg befanden und zudem die Bürgerrechtsbewegung für den gesellschaftlichen Wandel kämpfte, keine ruhige Zeit. Von alldem ist aber in John Crowleys idealisierter Welt nichts zu spüren. Er konzentriert sich vor allem auf seine hinreißende Protagonistin, die trotz der Epoche, in der sie lebt und ihrer einfachen Herkunft, einen geradezu mustergültigen Emanzipationsprozess durchläuft. Dies und die glaubhaften Leiden der jungen Frau, die den Schmerz der Ausgewanderten über den Verlust der Heimat spürbar machen (gerade in Zeiten wie der gegenwärtigen ist eine wichtige Botschaft des Films) sowie die gelungene Inszenierung machen BROOKLYN zu einem sehenswerten Film.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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