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Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit

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Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit: Deutsch-deutsches Krimidrama mit Götz George in seiner letzten Rolle.

Poster

Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Johannes Grieser
Produzent
  • Michael Gebhart,
  • Dr. Eva Laass
Darsteller
  • Matthias Koeberlin,
  • Götz George,
  • Liane Forestieri,
  • Alexander Becht,
  • Gudrun Landgrebe,
  • Michael Hanemann,
  • Ernst-Georg Schwill,
  • Catherine Bode,
  • Joachim Nimtz,
  • Sven Kramer,
  • Daniel Flieger,
  • Alexandra von Schwerin,
  • Claudio Schulte,
  • Bernd Birkhahn,
  • Rainer Reiners,
  • Michael Tregor,
  • Ferdinand Grözinger
Drehbuch
  • Michael Gebhart,
  • Nicholas Hause
Musik
  • Jens Langbein,
  • Robert Schulte-Hemming
Kamera
  • Anton Klima
Schnitt
  • Esther Weinert
Casting
  • Franziska Aigner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

  • Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit: Deutsch-deutsches Krimidrama mit Götz George in seiner letzten Rolle.

    Johannes Griesers Bergwerksdrama mit Matthias Koeberlin ist aus vielen Gründen sehenswert, aber der wichtigste heißt Götz George.

    Auf den ersten Blick gehorcht die Handlung dieses Harzfilms einem beliebten Muster: Ein Mann kehrt in seine Heimat zurück, die er vor vielen Jahren im Zorn verlassen hat, wirbelt eine Menge Staub auf und erinnert die Einheimischen an Geschichten, die sie am liebsten längst vergessen hätten. Dass die Hauptfigur, Leonard Gehra (Matthias Koeberlin), ein Geophysiker ist, dessen Beruf darin besteht, tatsächlich im Dreck zu wühlen, ist nicht nur eine schöne Analogie, sondern auch der Grund für die Heimkehr: Leonard hat mit seiner Firma einen Roboter entwickelt, der in Stollen und Minen auch jene Ecken erreicht, in die sich kein Mensch mehr traut. Nun soll er in seiner alten Heimat herausfinden, ob es sich lohnt, im örtlichen Bergwerk nach Silber zu suchen. Auftraggeberin ist eine Geologin, die sich als seine Sandkastenliebe Kathrin (Catherine Bode) entpuppt. Der Physiker muss sich allerdings erst zur Rückkehr überreden lassen, und prompt übermannen ihn schon während der Zugfahrt düstere Erinnerungen: Der Vater ist einst in dem Bergwerk ums Leben gekommen, seine Mutter hat ihn anschließend in ein Internat abgeschoben; der Kontakt beschränkt sich auf Weihnachtskarten, die Leonard nicht mal selbst schreibt.

    Bis zu diesem Punkt ist „Böse Wetter“ ein ganz normales Drama, das sich von ähnlichen Geschichten vor allem durch die Hauptfigur unterscheidet: Meist sind es in solchen Filmen Frauen, die heimkehren. Aber es hat natürlich seinen Grund, warum das Drehbuch, das Produzent Michael Gebhart gemeinsam mit Nicholas Hause (nach einer Idee von Elisabeth Herrmann) geschrieben hat, die Handlung im ostdeutschen Teil des Harzes ansiedelt: Mit Hilfe seines Roboters entdeckt Leonard, dass der Stollen, in dem sein Vater angeblich verschüttet wurde, intakt ist. In Wirklichkeit haben sich die damaligen Ereignisse ganz anders zugetragen: Seine Eltern wollten gemeinsam mit ihrem Sohn durch das Stollensystem in den Westen flüchten, aber sie sind verraten worden und den Grenzschützern in die Arme gelaufen. In den archivierten Stasi-Unterlagen findet Leonard den Decknamen des Verräters, „IM Brocken“; und er ist überzeugt, dass sich dahinter niemand anders als Bergwerksbesitzer Türnitz verbirgt, der angeblich der Geliebte seiner Mutter war und womöglich sogar sein leiblicher Vater ist.

    Selbst wenn es keine anderen Gründe gäbe, die „Böse Wetter“ zu einem besonderen Film machten, die Besetzung des vermeintlichen Verräters wäre einer: Es war die Abschiedsrolle des verstorbenen Götz George, und seine gewohnt vitale Vorstellung ist keineswegs nur aus diesem Grund eindrucksvoll. Er verkörpert den Mann mit einer patriarchalischen Strenge, die Türnitz nicht unbedingt sympathisch erscheinen lässt. Der Verratsverdacht trägt naturgemäß wenig dazu bei, diesen Eindruck zu ändern, und selbstredend bezieht der Film einen Gutteil seiner Spannung aus der Frage, ob Türnitz tatsächlich der Schurke der Geschichte ist.

    Johannes Grieser hat „Böse Wetter“ als Familiendrama mit Krimi- und Thriller-Elementen inszeniert. Die Szenen unter Tage sind quasi automatisch interessant; ein Rumpeln genügt, um die Spannung umgehend in die Höhe zu treiben. Wenn der kleine Leonard und seine junge Mutter in den Albträumen des Geophysikers scheinbar von Wölfen gehetzt durch den Wald fliehen, wird das Werk dank des Zusammenspiels aus Schnitt, Musik und Bildgestaltung (Anton Klima) kurzzeitig gar zum Horrorfilm. Die Beleuchtung ist allerdings nicht nur im Bergwerk oft derart sparsam, dass selbst die Bezeichnung „halbdunkel“ viel zu hell wäre.

    Fazit: Der Film bietet eine jederzeit fesselnde Mischung aus Familiendrama und Thriller, die Hauptdarsteller sind ausnahmslos sehenswert und die Lösung des Rätsels ein kleiner Knüller. tpg.
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