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Die Kinder meines Bruders

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Die Kinder meines Bruders: Nicht nur des Titels wegen passt „Die Kinder meines Bruders“ in die „Plötzlich Onkel„-Schublade, aus der sich die Degeto schon oft bedient hat. Das Ergebnis waren meist Komödien, in denen sich ein Lebenskünstler, der es trotz einer gewissen Altersreife erfolgreich vermieden hat, richtig erwachsen zu werden, aus heiterem Himmel um Neffen und Nichten kümmern müsste. Das Drehbuch des Autorenpaars Josephin und Robert...

Poster

Die Kinder meines Bruders

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ingo Rasper
Produzent
  • Thomas Teubner
Darsteller
  • David Rott,
  • Anna Thalbach,
  • Roman Knizka,
  • Carmen-Maja Antoni,
  • Eva Löbau,
  • Max Hegewald,
  • Cosima Schröder,
  • Axel Werner,
  • Manfred Möck,
  • Moritz Berg,
  • Uwe-Dag Berlin,
  • Nadine Wrietz
Drehbuch
  • Josephin Thayenthal,
  • Robert Thayenthal
Musik
  • Martin Probst
Kamera
  • Johannes Louis

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,4
10 Bewertungen
5Sterne
 
(6)
4Sterne
 
(3)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Nicht nur des Titels wegen passt „Die Kinder meines Bruders“ in die „Plötzlich Onkel„-Schublade, aus der sich die Degeto schon oft bedient hat. Das Ergebnis waren meist Komödien, in denen sich ein Lebenskünstler, der es trotz einer gewissen Altersreife erfolgreich vermieden hat, richtig erwachsen zu werden, aus heiterem Himmel um Neffen und Nichten kümmern müsste.

    Das Drehbuch des Autorenpaars Josephin und Robert von Thayenthal („Tannbach - Schicksal eines Dorfes“) scheint exakt diesem Schema zu entsprechen, verschärft das Anforderungsprofil für die Hauptfigur allerdings, denn es konfrontiert sie auch noch mit der Herausforderung „Plötzlich Papa“: Erik (David Rott) lebt in Berlin und genießt sein ungebundenes Leben. Freundin Verena (Anna Thalbach) nimmt die Dinge allerdings nicht ganz so locker wie er. Eigentlich will sie ihm erzählen, dass sie schwanger ist, aber Erik hat sich gerade ein teures Motorboot gekauft und macht ihr wieder mal deutlich, dass Kinder in seinem Leben keinen Platz hätten. Just in diesem Moment erfährt er, dass sein verwitweter älterer Bruder Christoph tödlich verunglückt ist. Erik macht sich auf den Weg nach Sachsen-Anhalt in die Altmark, wo Christoph den Bauernhof der Eltern übernommen hat, will aber sowohl den Hof wie auch die beiden Kinder so schnell wie möglich abwickeln; und natürlich ist das gar nicht so einfach.

    Im Vergleich zu früheren Freitagsfilmen dieses Musters überrascht Ingo Raspers Inszenierung durch den weitgehenden Verzicht auf komische Momente, die deshalb umso unerwarteter sind. Dabei weiß der Regisseur dank der amüsanten Kinokomödie „Vatertage - Opa über Nacht“ (2012, mit Sebastian Bezzel) ganz genau, wie das Subgenre funktioniert. Mit Ausnahme von zwei oder drei Augenblicken aber ist „Die Kinder meines Bruders“ ein Drama, das sehr seriös mit der ohnehin alles andere als lustigen Ausgangssituation umgeht: Der Betrieb ist hoch verschuldet. Der 16jährige Neffe Nico (Max Hegewald) will den Hof ohnehin nicht verlassen. Schließlich stellt sich auch noch raus, dass Erik nicht ganz unschuldig an dem Schlamassel ist, denn er hat sich als junger Mann seinen Anteil von Christoph auszahlen lassen; das war der Anfang der Misere.

    Das Drehbuch nimmt sich viel Zeit für die Schilderung der landwirtschaftlichen Hintergründe; ausgerechnet der Städter Erik sorgt schließlich dafür, dass sich die Milchbauern gegen die örtliche Molkerei solidarisieren. Sehenswert ist „Die Kinder meines Bruders“ aber vor allem wegen der ausgezeichneten darstellerischen Leistungen. Bei David Rott und Anna Thalbach ist das nicht weiter überraschend, und auch Max Hegewald, ganz großartig als Titeldarsteller der Lenz-Verfilmung „Arnes Nachlass“ (2011), hat sich mit mittlerweile Mitte zwanzig längst in der Riege der besten jungen Schauspieler etabliert. Auch wenn seine Rolle in stark dem Typus „zorniger Teenager“ entspricht: Er spielt sie trotz des Altersunterschieds jederzeit glaubwürdig. Umso wichtiger war es, für Nicos kleine Schwester ein Mädchen zu finden, das darstellerisch mit den Erwachsenen mithalten kann. Mit Cosima Schröder ist den Verantwortlichen ein echter Glücksgriff gelungen: Die Debütantin spielt die Leonie, die nicht viel sagt, aber deren Blicke umso beredter sind, famos. Die Rolle ist dramaturgisch eminent wichtig, weil selbst das elfjährige Kind mehr Reife ausstrahlt als sein Onkel. Und noch ein kleiner Besetzungs-Coup ist von großer Bedeutung: Abgesehen von einer winzigen Videosequenz taucht der Vater der beiden Kinder nur im Prolog auf. Dass sich Roman Knizka nicht zu schade war, diese Rolle zu übernehmen, sagt ebenfalls viel über diesen Film, zumal die Melancholie des Auftakts den Tonfall der Geschichte prägt. tpg.
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