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Blochin - Das letzte Kapitel

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Blochin - Das letzte Kapitel: Als das ZDF 2015 „Blochin - Die Lebenden und die Toten“ in Auftrag gegeben hat, waren Fortsetzungsserien im deutschen Fernsehen noch die große Ausnahme. Das Presseecho war zwar eher verhalten, aber die Einschaltquoten waren in Ordnung, und vermutlich wären sie noch besser gewesen, hätte der Sender nicht zwei der fünf Folgen aus Jugendschutzgründen freiwillig erst nach 22 Uhr ausgestrahlt. Trotzdem war „Blochin“...

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Blochin - Das letzte Kapitel

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Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Als das ZDF 2015 „Blochin - Die Lebenden und die Toten“ in Auftrag gegeben hat, waren Fortsetzungsserien im deutschen Fernsehen noch die große Ausnahme. Das Presseecho war zwar eher verhalten, aber die Einschaltquoten waren in Ordnung, und vermutlich wären sie noch besser gewesen, hätte der Sender nicht zwei der fünf Folgen aus Jugendschutzgründen freiwillig erst nach 22 Uhr ausgestrahlt.

    Trotzdem war „Blochin“ faszinierend: Der als Waise aufgewachsene Titelheld (Jürgen Vogel) hat sich von seiner kriminellen Vergangenheit emanzipiert und führt jetzt als Polizist bei der Berliner Mordkommission ein glückliches Familienleben mit Frau und Tochter; bis ihn eine einstige Untat einholt. Nun bricht sein gesamtes Dasein wie ein Kartenhaus zusammen.

    Matthias Glasner hat mit der Serie eine düstere Geschichte von eindrucksvoller Komplexität ersonnen. Der Schlussknüller schrie geradezu nach Fortsetzung. Die gibt es nun allerdings nicht in Form einer zweiten Staffel, sondern als gut hundert Minuten langer Einzelfilm, dessen Qualität den Maßstäben der Serie jedoch nicht standhält. Waren die ersten sechs Stunden noch von beeindruckender Handlungsfülle, so lässt sich „Das letzte Kapitel“ auf ein Motiv reduzieren: Blochin will Rache. Um dennoch den Anschein von Komplexität zu erwecken, bedient sich Glasner einer unnötig komplizierten Erzählstruktur mit ständigen Zeitsprüngen, was die Geschichte sehr unübersichtlich macht. Wer die Serie nicht gesehen hat, wird der Handlung ohnehin kaum folgen können, denn es gibt kein „Was bisher geschah“.

    Der Film beginnt mit einer Entführung: Zwei Jahre nach dem Tod seiner Tochter hat Blochin in der Karibik die Freundin (Jasna Fritzi Bauer) des Mörders gefunden. Er will Pheline als Köder einsetzen, um den Killer (Alexander Scheer) nach Berlin zu locken. Aber dann hüpft die Handlung einige Tage weiter, damit die Ereignisse fortan in Form von Rückblenden erzählt werden können: Pheline ist tot und der schwer verletzte Blochin steht gemeinsam mit seinem Chef und Schwager Dominik Stötzner (Thomas Heinze) unter Mordverdacht; ihre Vernehmung bildet die Rahmenhandlung.

    Glasner und Vogel arbeiten seit 25 Jahren regelmäßig zusammen. Ihre gemeinsamen Arbeiten waren nicht immer unumstritten („Der freie Wille„, 2006), aber stets sehenswert; die Liste reicht von „Die Mediocren“ und „Sexy Sadie“ (19995/96) bis zu einem RBB-„Polizeiruf“ über die „Prepper“-Szene, „Demokratie stirbt in Finsternis“ (2018). „Blochin“, die Serie, setzte diese vorzügliche Reihe nahtlos fort; „Blochin“, der Film, fällt dagegen qualitativ aus dem Rahmen, selbst wenn die Bilder (wieder Jakub Bejnarowicz) erneut sehr kunstvoll sind. Die Haltung der Protagonisten hat sich ebenfalls nicht geändert: Alle denken nur an sich. Ehrenwerte Motive hat allein die nun im Wirtschaftsministerium gelandete Staatssekretärin Steinbrenner (Jördis Triebel). Sie will den russischen Mafiaboss Shukshin (Rainer Bock), Blochins mutmaßlicher Erzeuger, zur Strecke bringen und gerät prompt zwischen die Fronten; dorthin also, wo sich Blochin von der ersten Folge an befunden hat.

    Gänzlich unnötig ist dagegen ein Nebenstrang mit Christoph Letkowski und Peri Baumeister; das ist eine schlichte Wiederholung der gewalthaltigen Beziehung zwischen Polizist und Ministertochter aus der Serie. Ungleich reizvoller ist eine weitere Rückblickebene. Hier geht es zwar wie in den ersten fünf Folgen um Blochins Kindheit, aber diesmal steht seine Mutter (Natalia Belitski) im Mittelpunkt; auch dieser Teil der Kain-und-Abel-Handlung endet tragisch. Der Schluss erinnert ohnehin an typische Shakespeare-Dramen: Wer davonkommt, ist für den Rest seines Lebens gezeichnet. „Dies ist das Fegefeuer“, sagt Stötzner am Schluss. „Wir werden alle darin brennen. Für immer.“ tpg.
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