Blauäugig: Plakativer Polit-Thriller mit Action-Star Götz George, der erneut wie unlängst in „Der Bruch“ beweist, daß er weit mehr zu leisten vermag, als sich durch Duisburg-Ruhrort zu prügeln. Regisseur Reinhard Hauff („Linie 1“, „Stammheim“) hat seinen Film ambitioniert und mit besten Absichten, doch nicht ohne Schwächen inszeniert. Es fehlt die Kraft, die z. B. einen „Romero“ auszeichnet. Auffällig auch, daß die Leistungen...
Blauäugig
Handlung und Hintergrund
Buenos Aires 1978, der Emigrant Johannes Neudorff, als Kind von der SS verschleppt und „eingedeutscht“, vermittelt Waffengeschäfte zwischen der Junta und deutschen Rüstungsfirmen. Selbst unpolitisch, gerät Neudorff durch seine Kinder in die Auseinandersetzungen zwischen Opposition und Staat. Während sein Sohn Alfredo der Karriere seine Skrupel opfert, steht Tochter Laura auf Seiten der Regimegegner. Sie und ihr Freund Daniel bezahlen ihr Engagement mit dem Leben. Neudorff, unbequem für seine einstigen Freunde geworden, landet zeitweise im Gefängnis. Lauras Sohn wird wird von einem Junta-Offizier großgezogen. Neudorff erschießt den Mann vor den Augen des Enkels.
Deutschstämmigem Argentinier, der zwischen Regime und deutschen Waffenlieferanten vermittelt, werden die Augen geöffnet. Plakativer, ambitionierter Polit-Thriller, den Götz George durch das Verleihgeschäft ziehen wird.