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Bis zum Horizont und weiter

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Bis zum Horizont und weiter: Wehmütige Liebesgeschichte mit skurrilen Tupfern. Optimal besetzt und fotografiert.

Poster

Bis zum Horizont und weiter

Handlung und Hintergrund

Als seine große Liebe Katja von der taffen Richterin Beate zu drei Jahren ohne Bewährung verdonnert wird, rastet Baggerführer Henning aus. Etwas dilettantisch entführt er die Richterin in seinem klapprigen Mercedes, um seine Geliebte freizupressen. Doch fürs erste vermißt niemand die Single-Frau und Katja hat sich schon selbst einen Ausweg gesucht. Zumindest Hennings Mama freut sich über die neue „Schwiegertochter“.

Ein Roadmovie durch den Osten Deutschlands: Baggerführer Stahnke entführt die Richterin, die seine Geliebte Katja verurteilte. Während sich Entführer und Entführte näherkommen, bricht Katja aus dem Gefängnis aus und macht sich auf die Suche nach den beiden. Eindrucksvoll fotografierter Film von Peter Kahane mit ausgezeichneten Schauspielern.

Darsteller und Crew

  • Wolfgang Stumph
    Wolfgang Stumph
  • Corinna Harfouch
    Corinna Harfouch
  • Nina Petri
    Nina Petri
  • Heinrich Schafmeister
    Heinrich Schafmeister
  • Jörg Schüttauf
    Jörg Schüttauf
  • Sissi Perlinger
    Sissi Perlinger
  • Peter Kahane
    Peter Kahane
  • Gudrun Okras
  • Oliver Bukowski
  • Alfried Nehring
  • Gero Steffen
  • Birgit Bahr
  • Tamás Kahane

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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4 Bewertungen
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Kritikerrezensionen

  • Bis zum Horizont und weiter: Wehmütige Liebesgeschichte mit skurrilen Tupfern. Optimal besetzt und fotografiert.

    Eine wehmütige Liebesgeschichte mit skurrilen Tupfern erzählt Peter Kahane in seinem neuen Film über zwei Menschen, die durch einen Schicksalsschlag ins soziale Abseits geraten und sich dennoch nicht unterkriegen lassen. Wolfgang Stumph als unbeholfener Kidnapper, Corinna Harfouch als widerspenstiges Opfer und Nina Petri als schlagkräftige Knastologin bilden ein gutes Gespann.

    Als Komissar Stubbe im ZDF-Samstagskrimi „Von Fall zu Fall“ steht Wolfgang Stumph - seit „Go Trabi Go“ als Prototyp des Sachsen bekannt - auf der Seite des Gesetzes. In Peter Kahanes neuem Film wechselt er die Fronten: Als seine große Liebe Katja (Nina Petri) von der taffen Richterin Dr. Beate Nelken (Corinna Harfouch) zu drei Jahren ohne Bewährung verdonnert wird, rastet der ehrliche Baggerführer Henning Stahnke aus. Etwas dilettantisch entführt er die Richterin in seinem klapprigen Mercedes, um seine Geliebte freizupressen. Die Aktion entpuppt sich erst einmal als Schlag ins Wasser, denn niemand wird die Single-Frau vermissen, Katjas Verteidiger hält die Drohung für einen Scherz und Katja selbst hat sich dank ihrer adeligen Zellengenossin schnell aus dem Knast abgesetzt. Stahnke schleppt seine Geisel in ein verlorenes Kaff zu seiner Mutter, die sich über die „Schwiegertochter“ freut. Während sich zwischen Geisel und Geiselnehmer so etwas wie Sympathie anbahnt, die Akademiker-Zicke Verständnis für den Prolo-Mann entdeckt und mit der schrulligen Alten (Gudrun Okras ein wunderbares Original) bei Schnaps schöne Stunden verbringt, taucht die eifersüchtige Katja auf, um ihren Henning in die Arme zu schließen. Aber das Glück währt nur kurz, die Polizei ist ihr schon auf den Fersen.

    In diesem Roadmovie nimmt Peter Kahane den Zuschauer mit auf eine Reise durch vom Braunkohlebau verwüstete Landschaften, Spiegelbild für verletzte Seelen. Die Mischung aus Melancholie und Heiterkeit, Sprachlosigkeit und Wortwitz stimmt, der manchmal schräge Humor amüsiert, ebenso wie die verhaltene Traurigkeit berührt. Die Love-Story von zwei Losern spricht die Gefühle an, ohne auf die Tränendrüse zu drücken, Sentiment statt Sentimentalität, Situationskomik statt Klamauk. Die Charaktere sind weder Ossi noch Wessi, sondern universell, die Figuren gut gezeichnet, auch wenn Corinna Harfouch beim emotionalen Hopping zwischen Manieriertheit und Menschlichkeit mit leichten Schwierigkeiten kämpft. Die Nebenrollen Sissi Perlinger als blaublütige Knastkönigin und Heinrich Schafmeister als Verteidiger ohne Fortune sind optimal besetzt. Als Meister seines Fachs erweist sich Kameramann Gero Steffen, der schon bei „Knockin‘ on Heaven’s Door“ das Licht setzte. Trotz guter Schauspieler und Geschichte wird es nicht leicht sein, diese sperrige Tragikomödie mit rauhem Charme einem am Mainstream orientierten Publikum zu verkaufen, aber mehr als ein Achtungserfolg wäre ihr dennoch zu wünschen. mk.
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