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Bernsteinland - Ein Todesmarsch in Ostpreußen


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Bernsteinland - Ein Todesmarsch in Ostpreußen: Januar 1945, ein Winter in Ostpreußen. Die Deutschen fliehen vor der näher rückenden Roten Armee über das zugefrorene Haff, vor der Küste Pommerns sterben 9.000 Menschen an Bord der „Wilhelm Gustloff“: Dieser Teil der Geschichte ist spätestens seit den TV-Zweiteilern „Die Flucht“ (ARD) und „Die Gustloff“ (ZDF) bekannt. Ein anderes Kapitel aber war jahrzehntelang gewissermaßen verschollen, und das, obwohl innerhalb...

Bernsteinland - Ein Todesmarsch in Ostpreußen

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Julia Bourgett
Produzent
  • Cornelius Conrad,
  • Philipp Wundt
Drehbuch
  • Julia Bourgett
Kamera
  • Anne Bürger

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Januar 1945, ein Winter in Ostpreußen. Die Deutschen fliehen vor der näher rückenden Roten Armee über das zugefrorene Haff, vor der Küste Pommerns sterben 9.000 Menschen an Bord der „Wilhelm Gustloff“: Dieser Teil der Geschichte ist spätestens seit den TV-Zweiteilern „Die Flucht“ (ARD) und „Die Gustloff“ (ZDF) bekannt. Ein anderes Kapitel aber war jahrzehntelang gewissermaßen verschollen, und das, obwohl innerhalb weniger Tage Tausende junger Jüdinnen ermordet worden sind.

    Sie hatten das Konzentrationslager Auschwitz überlebt, waren in das KZ Stutthoff bei Danzig und später zur Zwangsarbeit in ostpreußische Außenlager deportiert worden. Von dort zwingt man sie in der Nacht des 31. Januar, zur Ostseeküste zu gehen. Wer nicht schon während des Todesmarschs entkräftet zusammenbricht und erschossen wird, stirbt am Strand des Bernsteindorfs Palmnicken (heute Janrarny). Die Gefangenen werden aufs Eis getrieben und ermordet.

    Kaum jemand hat überlebt, filmische Dokumentationen des Massakers gibt es naturgemäß nicht, weshalb das Ereignis rasch in Vergessenheit geraten ist. Lange war man sogar überzeugt, das Massengrab am Strand sei eine letzte Ruhestätte für russische Kriegsgefangene. Entsprechend schwierig war die Aufgabe, die sich Julia Bourgett (Buch, Regie und Produktion) gestellt hat. Ihr besonderes Interesse hat nicht zuletzt mit der eigenen Familiengeschichte zu tun: In jenem Januar sind ihre Großmutter und zwei Tanten aus Danzig geflohen. In Florida hat die Absolventin der HFF München eine der wenigen Überlebenden ausfindig gemacht, auf die sich der Film nun konzentriert: Die beiden Schwestern von Maria Blitz sind gestorben, sie selbst ist davongekommen; und hat sich seither immer wieder gefragt, ob der Tod nicht die bessere Alternative gewesen wäre.

    Doch die Zeitzeugin verkörpert nur die eine Ebene des Films. Die andere besteht aus verlesenen Erinnerungen an die kaum beschreiblichen Grausamkeiten des Todesmarschs, und vermutlich war eine der größten Herausforderungen dieses Films die Frage, wie diese Schilderungen bebildert werden können. Szenische Rekonstruktionen kamen offenbar von vornherein nicht in Frage. Bourgetts Antwort ist ebenso naheliegend wie ungewöhnlich: Sie zeigt die Landschaft, in der sich die schrecklichen Ereignisse zugetragen haben. Die mit sehr treffender leicht melancholischer Musik unterlegten Aufnahmen sind ungemein stimmungsvoll. Fernab von jedem Kitsch sorgen die oft fahlen Bilder im Zusammenspiel mit den bewusst monoton vorgetragenen Aufzeichnungen der Überlebenden und den Erinnerungen der heute in der Gegend von Janrarny lebenden Menschen für eine angemessen respektvolle Aufarbeitung von Geschichte. tpg.
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