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Being Julia

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Being Julia: István Szabós amüsante Komödie über eine Bühnenveteranin in der Midlife-Crisis.

Poster

Being Julia

Handlung und Hintergrund

Im London der späten 30er feiert die Schauspielerin Julia Lambert (Annette Bening) auf der Bühne einen Triumph nach dem anderen, während im Privatleben die Ehe mit dem Theateragenten Michael Gosselyn (Jeremy Irons) längst jeden Reiz verloren hat. Da trifft es sich gut, als der junge Amerikaner Tom Fennel (Shaun Evans) auf der Bildfläche erscheint, sich als Julias größter Fan zu erkennen gibt und gegen eine heiße Affäre mit dem doppelt so alten Star wenig einzuwenden hätte. Als sich jedoch herausstellt, dass er Julia nur für seine Zwecke benutzt, nimmt kühl kalkulierte Rache ihren Lauf.

American Beauty„-Mama Annette Bening spielt alles an die Wand in einer zuweilen recht bissigen Beziehungs- und Gesellschaftskomödie von Theaterfilm-Fachkraft Istvan Szabo („Mephisto„).

1938 ist Julia Lambert der Star der Londoner Theaterszene. Doch ihre Leidenschaft für den Beruf ist ähnlich erloschen wie die für ihren Mann. Eine Affäre mit einem jungen Amerikaner lässt die Endvierzigerin aufblühen. Als er sie jedoch für das aufstrebende Starlet Avice verlässt, das auch eine zentrale Rolle in Julias neuem Stück ergattert, tarnt sich die Drama-Queen als Mentorin und plant ihre Rache.

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Julia Lambert ist der unangefochtene Star der Londoner Vorkriegs-Bühnenszene, in der Öffentlichkeit stets die makellose Diva, privat jedoch unsicher und ausgebrannt. Der größte Feind der Endvierzigerin: das Alter, insbesondere in Gestalt des ehrgeizigen Starlets Avice und des skrupellosen Tom. Der gibt sich als Julias vermeintlich größter Fan aus, um ihren Status zu seinem Vorteil auszunutzen, während Avice mit Julias Ehemann schläft, um eine Rolle zu bekommen. Doch Ms. Lambert gibt sich nicht geschlagen und sinnt auf Rache.

News und Stories

Darsteller und Crew

Regisseur
  • István Szabó
Produzent
  • Mark Milln,
  • Marion Pilowsky,
  • Donald A. Starr,
  • Daniel J.B. Taylor,
  • Robert Lantos
Darsteller
  • Annette Bening,
  • Jeremy Irons,
  • Bruce Greenwood,
  • Juliet Stevenson,
  • Shaun Evans,
  • Lucy Punch,
  • Michael Gambon,
  • Rosemary Harris,
  • Tom Sturridge,
  • Miriam Margolyes,
  • Maury Chaykin,
  • Sheila McCarthy,
  • Leigh Lawson,
  • Rita Tushingham
Drehbuch
  • Ronald Harwood
Musik
  • Mychael Danna
Kamera
  • Lajos Koltai
Schnitt
  • Susan Shipton
Casting
  • Celestia Fox,
  • John Buchan

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Aus einer geistreichen literarischen Vorlage und mit einer großartigen Hauptdarstellerin hat Altmeister Szabó amüsantes Dialogkino geschaffen über „Theater“ (im Leben und auf der Bühne) und eine längst vergangene Zeit (London, 1938) liebevoll wieder belebt.

      Jurybegründung:

      Der Frau zuzusehen, die Julia ist, ist ein Genuß. Als wäre ihr die Rolle auf den Leib geschrieben, laviert sich Annette Bening durch ihr schwieriges Dasein als höchst erfolgreiche Theaterschauspielerin, Ehefrau, Geliebte eines halb so alten Mannes, platonische Freundin eines anderen, als Mutter, als Rivalin einer begabten Jungschauspielerin und nicht zuletzt als Hoffnungsträgerin ihres verstorbenen Mentors und Förderers, dessen imaginierte Figur für seine ehemalige Schülerin immer noch Hinweise und gute Ratschläge bereit hält. Ist letztere Figur eindeutig allein in der Einbildungskraft der Protagonistin vorhanden, fällt die Differenzierung, was nun wirklich, was gespielt und was die reine Lüge der agierenden Personen ist, an anderen Stellen des Films schwerer. Die Handlung ist schließlich im Theatermilieu angesiedelt, im guten alten Theater, das hier mal an Shakespeare, in seiner Leichtigkeit, bisweilen auch an Lubitsch erinnert. Seinen Zündstoff bezieht der Film denn auch von einer Komödie W. Somerset Maughams, die bereits mehrfach verfilmt worden ist. Hier ist das Spiel mit dem doppelten und dreifachen Boden angelegt; die Regie István Szabós bedient sich dieser Vorlage souverän. Mehr noch, der Film ist sowohl auf der Ebene der Schauwerte eine eigenständige, eben filmische Leistung, wobei die Ausstattung gesondert hervorgehoben werden muß: das Milieu „London 1938“ ist absolut überzeugend nachempfunden. Dem schließt sich ein bravourös gecastetes Darstellerensemble an, in dem Anette Bening ihre Mitstreiter noch ein wenig überragt. Die Inszenierung Szabós ist in einem guten Sinn altmeisterlich, wobei in diesem Adjektiv - „altmeisterlich“ - vielleicht auch der einzige Wermutstropfen dieses opulenten Schaustückes verborgen liegt.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Being Julia: István Szabós amüsante Komödie über eine Bühnenveteranin in der Midlife-Crisis.

      Ernst, tragisch, politisch kritisch - Adjektive, die man gewöhnlich mit den Filmen von István Szabó verbindet. Vorwiegend heiter hat man Ungarns international renommiertesten Regisseur seit „Zauber der Venus“ nicht mehr erlebt. „Being Julia“ wirkt wie ein naher Verwandter dieser romantischen Satire, ist eine luftige, charmante, unterhaltsame Komödie über das Theater, das Leben als Bühne und eine berühmte Schauspielerin, die sich mit dem Alter, in Form einer Rivalin aber auch mit der Jugend auseinander setzen muss. Ein Spaß für alle, die amüsantes Dialogkino lieben und Pflichtprogramm für Fans von Annette Bening, die nach ihrer Heirat mit Warren Beatty Kinder statt Oscars sammelte und für ihre Leistung hier zum dritten Mal nominiert wurde.

      Vorlage für das Drehbuch des 70-jährigen Veteranen Ronald Harwood („Der Pianist“) war W. Somerset Maughams 1937 veröffentlichter Roman „Theater“, der über den Weg einer Theateradaption auch schon Lili Palmer in „Julia, du bist zauberhaft“ eine Traumrolle bescherte. Der Stoff ist im Grunde auch eine Variation des Zentralmotivs aus dem Fifties-Klassiker „Alles über Eva“, beleuchtet den Titanenkampf einer alternden Bühnenkönigin mit einer jungen ehrgeizigen Aufsteigerin. Schauplatz ist London 1938, das Inselidyll einer West End-Theaterlandschaft, in der kein Wort über die Welt am Abgrund, die Bedrohung durch Nazi-Deutschland verloren wird. Alles dreht sich hier um Drama-Queen Julia Lambert (Bening), die ihre Rollen auch im Leben spielt, die für jede Situation, für jede Person eine Performance abrufbar hat und jetzt, Mitte bis Ende 40, ausgebrannt ist. Sowohl auf der Bühne als auch in ihrer Ehe mit Produzent und Manager Michael (Jeremy Irons). Als sie der junge Tom, ihr vermeintlich größter Fan, umwirbt, blüht sie in einer Affäre auf, wird jedoch von dem Amerikaner genauso benutzt wie später er selbst vom ambitionierten Starlet Avice, die unbedingt Karriere machen will. Dem kühl kalkulierenden Dramaluder, das sich auch im Bett mit Michael für höhere Aufgaben empfiehlt, erteilt Julia die Lektion ihres Lebens - in einem Stück, das die Handlung außerhalb der Bühne spiegelt und für die junge Rivalin zu einer täglichen Folter wird.

      Gefühle werden ausgenutzt, Intrigen gesponnen, Rache wird genommen und am Ende ein Triumph gefeiert. Bening wandelt traumhaft sicher zwischen Theatralik, Euphorie, Verzweiflung und echter Verletzlichkeit, spielt einen Menschen, der nicht immer zwischen Leben und Bühne unterscheiden kann, nie aber die Karikatur einer klassischen Diva. Auffällig auch in der mit Bühnenprominenz gespickten Besetzung die herrlich bissige Juliet Stevenson als Julias persönliche Assistentin und Garderobiere (ein Posten, dem Harwood vor vielen Jahren mit „The Dresser“ ein ganzes Stück gewidmet hat) und die junge Lucy Punch, die die schwierige Rolle eines ehrgeizigen blonden Hohlraums mit großer Komik meistert. Der handwerklich makellose Film, der ohne übertriebenen Designpomp die Dreißigerjahre wiederauferstehen lässt, lebt von seinen Dialogen und seinen Darstellern, hat trotz seines Milieus nichts langatmig Theaterhaftes, sondern unterhält mit Temperament und mit Charme. kob.
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