Bavaria - Traumreise durch Bayern: Dokumentarische Reise zu den schönsten Flecken im Freistaat Bayern aus der Vogelperspektive.
Mit seiner dokumentarischen Hommage an seine Heimat präsentiert Joseph Vilsmaier atemberaubende Bayern-Bilder aus der Vogelperspektive und eine Kulturlektion im Schnelldurchlauf.
Er hat schon Heimatfilme gedreht, da drückte Marcus H. Rosenmüller noch die Schulbank. Jetzt hat Joseph Vilsmaier, Schöpfer von „
Herbstmilch„, „
Rama Dama“ oder zuletzt „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“, etwas gemacht, wofür der gebürtige Münchner und Wahl-Niederbayer wie geschaffen scheint - einen Dokumentarfilm über seine Heimat. Und es ist mehr als das geworden - eine wunderbare Liebeserklärung, eine großartige Hommage an den Freistaat Bayern, auch jenseits des Weißwurstäquators (die Donau) - von Aschaffenburg bis Berchtesgaden, von Hof bis zum Bodensee. Bei seiner Traumreise nutzt Vilsmaier in erster Linie die Vogelperspektive. Mit Hilfe einer halben Million Euro teuren Cineflex-Kamera, festgeschnallt an einem Helikopter von Hans Ostlers HTM (Fachfirma für Luftaufnahmen und Heli-Stunts), sorgte er für Bilder, gestochen scharf und aus einzigartigen Blickwinkeln, bei deren Entstehung der langjährige Kameramann und Bildgestalter seine geballte Expertise in die Waagschale werfen konnte.
Bayern in ca. 90 Minuten gerecht zu werden, ist indes ein hoffnungsloses Unterfangen. Also hat Vilsmaier Mut zur Lücke bewiesen und sich entschieden, sein Heimatland im Schnelldurchlauf zu porträtieren. Wenn jedoch im Minutentakt neue Klöster, Schlösser und Kirchen präsentiert werden, führt das zwangsläufig zu einer regelrechten Kultur-Überdosis. Ein wenig davon erholen kann man sich nur in den kurzen Augenblicken, in denen „Bavaria“ am Boden bleibt - etwa beim Rundgang über das Oktoberfest, kurzen Abstechern in ein paar High-Tech-Betriebe oder der Beobachtung urbayerischen Brauchtums (Wallfahren, Fingerhakeln, im Biergarten Bier trinken). Zurück in der Luft geht es dann über prächtige Wälder, Wiesen und Auen nach Neuschwanstein, zur Wieskirche, nach Ettal etc. pp… Ortsansässige erfahren indes nicht allzu viel Neues, und auch die Texte, von Vilsmaier selbst in seinem etwas nuschelig, aber sehr sympathischen bayerischen Bariton vorgetragen, können nur an der Oberfläche bleiben (größte Orgel, höchster Turm, längste Burg usw.), wollen sie mit dem stetigen Schauplatzwechsel mithalten. Dennoch besitzt „Bavaria“ auch ruhige, fast meditative Momente - dann, wenn Vilsmaier schweigt und Hans-Jürgen Buchners auch im Bereich Filmscore höchst versierte Formation Haindling das Kommando übernimmt - mal mit instrumentellen (Blasmusik-)Klängen, mal mit bajuwarischen Balladen wie „Bayern, des samma mir“, die perfekt als Untermalung für dieses aufwändige Doku-Projekt passen. Auf O-Töne verzichtet der Film vollkommen, nur im Abspann hört man ein paar Stimmen, die ihre Meinung zum Thema Bayern („fast ein Paradies“, „das Beste, was es überhaupt gibt“) kundtun. lasso.