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„Wir lieben Horrorfilme“: „Avatar“-Schöpfer weiß jetzt schon, dass sein nächster Hollywood-Film ein Kino-Flop wird

„Wir lieben Horrorfilme“: „Avatar“-Schöpfer weiß jetzt schon, dass sein nächster Hollywood-Film ein Kino-Flop wird
© IMAGO / Capital Pictures / CAP TFS

Im Interview sprach James Cameron über sein erstes Nicht-“Avatar“-Projekt als Regisseur und übte heftige Kritik an seinem Kollegen Christopher Nolan.

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Mit „Avatar: Fire and Ash“ wird der Großmeister des Kino-Blockbusters James Cameron ab dem 17. Dezember 2025 einmal mehr den Kassenschlager des Jahres in die hiesigen Lichtspielhäuser bringen. Das ist beinahe schon Gesetz, wenn man so will. Wer sonst zeichnet sich einfach so für drei der fünf erfolgreichsten Filme aller Zeiten verantwortlich? Als wäre es ein Spaziergang für ihn.

Natürlich könnte man ihm unterstellen, dass sich der 70-Jährige für den einfachen Weg entschieden hat, denn neben „Titanic“ sind es vor allem die beiden bereits erschienenen „Avatar“-Filme, die seinen Erfolg sichern. Mindestens drei weitere Filme werden noch erscheinen und höchstwahrscheinlich ebenfalls Milliarden an US-Dollars in die Kassen spülen.

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Dass er auch abseits bekannter und sicherer Pfade für anspruchsvolle Unterhaltung sorgen kann, beweist er mit seinen Dokumentarfilmen. Mit der Verfilmung von Charles R. Pellegrinos am 5. August 2025 erscheinendem Sachbuch „Ghosts of Hiroshima“ widmet sich der kanadische Filmemacher erstmals seit über 15 Jahren einem Thema, mit dem er seinen scharfen Blick auf die Welt beweisen kann.

Das Buch befasst sich mit der wahren, von Schicksalsschlägen gezeichneten Geschichte von Tsutomu Yamaguchi, einem sogenannten Hibakushi. Das Unfassbare: Yamaguchi war der einzige offiziell anerkannte Überlebende gleich zweier Atombombenabwürfe. Es wird also in gewisser Weise ein Biopic, ein Genre, das in den vergangenen Jahren durch herausragende Beiträge aufgefallen ist:

Poster

„Ghosts of Hiroshima“: James Cameron will den gleichen Weg gehen wie Steven Spielberg

Im Interview mit Deadline erklärte Cameron seine Beweggründe, warum er sich ausgerechnet jetzt und inmitten seiner ohnehin zeitintensiven Arbeit an den „Avatar“-Filmen diesem schwierigen Thema widmen wolle.

Die Welt befinde sich an einem kritischen Punkt, an dem die Wahrscheinlichkeit nuklearer Kriegsführung so hoch wie nie zuvor sei, seit die USA am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 zwei Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki abgeworfen habe.

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Cameron wolle sich nicht in politischen Debatten verlieren, sondern daran erinnern, was die Einschläge von „Fat Man“ und „Little Boy“ mit den Menschen und deren Körpern gemacht haben, die direkt und indirekt davon getroffen wurden. Ein schwieriges, unangenehmes Thema; und er sei sich darüber im Klaren, dass sein Film durchaus zum Flop geraten könne:

„Man hat es hier mit etwas zu tun, das auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt ist. Ich meine, das könnte ein Film werden, der von allen Filmen, die ich jemals gedreht habe, am wenigsten einnimmt. Ich werde mich nicht zurückhalten, ich werde nicht auf Eierschalen laufen. Ich möchte für das, was in Hiroshima und Nagasaki geschah, erreichen, was Steven Spielberg für den Holocaust und den D-Day mit ‚Der Soldat James Ryan‘ gelungen ist.“

Horrorfilme würden ständig einander in Sachen Gewaltdarstellung überbieten, so Cameron: „Wir lieben Horrorfilme. Horrorfilme lieben es, einander zu überbieten. Das hier ist der wahre Horror, weil es wirklich passiert ist.“

James Cameron kritisiert Christopher Nolans „Oppenheimer“

Während er also Spielbergs Kriegsklassiker für die schonungslose Darstellung menschlicher Gräueltaten lobt, kritisiert er zugleich Christopher Nolans „Oppenheimer“, der die Folgen der Atombombe einfach ignoriert habe. Nolan selbst begründete es damit, dass er sich auf die Entwicklung der Atombombe konzentrieren wollte. Für Cameron eine schale Antwort:

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„Es ist interessant, wovor er (Christopher Nolan, Anm. d. Red.) sich gedrückt hat. Ich liebe, wie er den Film gemacht hat, aber ich hatte das Gefühl, dass es moralisch gesehen eine faule Ausrede war.“

Er dagegen wolle den Blick direkt darauf lenken, auf die verbrannte Erde, den geschmolzenen Stahl, die zerstörten Körper und die vielen Leben, die J. Robert Oppenheimers Entwicklung einforderten. Koste es, was es wolle.

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