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Zeiten des Umbruchs

Zeiten des Umbruchs
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Armageddon Time: Coming-of-Age-Geschichte lose basierend auf der Jugend des Regisseurs James Gray in den 1980er-Jahren in New York.

„Zeiten des Umbruchs“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

New York in den 1980er-Jahren: Um die Privatschule Kew-Forest School im New Yorker Stadtteil Queens besuchen zu können, muss eine stattliche Summe an Gebühren gezahlt werden. Doch nicht alle Schüler*innen fühlen sich dort wohl. Dies könnte daran liegen, dass Fred Trump, der berüchtigte Immobilienmakler, Mitglied des Vorstands der Schule ist. Sein Sohn Donald Trump ging dort vor Jahren zur Schule.

Während die Familie Graff für die Erfüllung ihres amerikanischen Traums kämpft, liegt es an Schüler Paul (Banks Repeta) und seinem neuem Freund Johnny (Jaylin Webb) an ihrer Schule für Gleichberechtigung zu kämpfen.

Der offizielle Trailer zeigt emotionale und mitreißende Momente:

Zeiten des Umbruchs

„Zeiten des Umbruchs“ – Besetzung, Hintergründe, Kinostart

Mit Stars wie Anne Hathaway („Les Miserables“), Anthony Hopkins („The Father“) und Jeremy Strong („Succession“) in den Hauptrollen erzählt Regisseur James Gray („Ad Astra“) den wohl persönlichsten Film seiner Karriere. „Zeiten des Umbruchs“ basiert lose auf seinen eigenen Erfahrungen im New York der 1980er, als die Trump-Familie an seiner Privatschule wichtige Entscheidungsträger waren.

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Der Film sollte bereits 2020 gedreht werden, musste aufgrund der Coronapandemie jedoch mit anderen Stars besetzt werden. So sollte man eigentlich Cate Blanchett („Carol“), Robert De Niro („Taxi Driver“), Oscar Isaac („Moon Knight“) und Donald Sutherland („Die Säulen der Erde“) zu sehen bekommen.

Die junge Riege an Darstellern setzt sich aus Michael Banks Repeta („The Devil all the Time“), Dane West („The Truth about Santa Claus“), Jaylin Webb („Till“) und den beiden Newcommern Ryan Sell und Jacob Mackinnon zusammen.

Der Kinostart von „Zeiten des Umbruchs“ ist am 24. November 2022. Zuvor feierte das Coming-of-Age-Drama im Wettbewerb des Cannes Filmfestivals 2022 Premiere und konkurrierte um die Goldene Palme. Für Regisseur James Gray ist es die fünfte Teilnahme im Cannes-Wettbewerb.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • James Gray
Darsteller
  • Anne Hathaway,
  • Jeremy Strong,
  • Sir Anthony Hopkins

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,3
18 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      New York, Anfang der 1980er Jahre: Auch wenn die Lehrer seine Talente nicht wirklich fördern, geht Paul gerne auf die öffentliche Schule in seinem Stadtteil. Gerade jetzt, wo er sich mit dem gleichaltrigen Schwarzen Johnny angefreundet hat. Doch Pauls Familie will, dass er, wie sein Bruder, auf eine private Schule geht. Eine Schule, auf der Schwarze so gut wie nicht vertreten sind. Immer stärker spürt Paul, dass für ihn andere Chancen bestehen als für Johnny. Durch die Gespräche mit seinem Großvater, der als Kind mit seiner Familie nach Amerika flüchtete, erkennt er, wie die Welt funktioniert, in der er aufwächst. Und dass er sich früher oder später entscheiden muss, wie er sich in dieser Welt verhält.

      Der neue Film in der Regie von James Gray erzählt die autobiografisch geprägte Geschichte des Filmemachers, der im New York der 1980er Jahre aufgewachsen ist. Entsättigte Erdfarben, die Tristesse der Großstadtvororte, die urbane Monotonie - all das greift das Setting des Films auf, ohne die Wärme und Herzlichkeit der Geschichte zu verlieren. Gerade in den Familienszenen sind die Dialoge so natürlich und authentisch, dass man sich sofort „heimisch“ fühlt. Dazu leisten auch die grandiosen Darsteller:innen einen großen Beitrag: Anne Hathaway als kämpferisch-selbstbewusste Mutter Esther, Jeremy Strong als Ehemann und Vater, der sich nach außen eher unterwürfig gibt, aber zuhause seine Söhne mit strenger Härte erzieht - und Anthony Hopkins in der Rolle des gütigen und klugen Großvaters, der Paul als Einziger zu verstehen scheint. Die exzellente Kamera von Darius Khondji bleibt stets nah bei und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen, denn ihre Freundschaft steht im Zentrum der Geschichte. Banks Repeta und Jaylin Webb als Paul und Johnny spielen großartig ungezwungen zusammen und sorgen dafür, dass man ihrer Geschichte von Anfang bis Ende folgt. Der Film nutzt die Erinnerungen des Großvaters an die eigene Kindheit, an die Ausgrenzung und Verfolgung in der alten Heimat, an die schwierigen Anfänge in der neuen Heimat, als eine Art moralische Instanz für den Jungen. Und Paul lernt durch seine Freundschaft mit Johnny, dass in der amerikanischen Gesellschaft der 1980er Jahre der Rassismus gegen Schwarze nicht beendet ist. Und dass es wichtig ist, sich dagegen aufzulehnen. Mit dieser Botschaft ist ZEITEN DES UMBRUCHS ein Film, der ebenso viel über das Damals wie über das Heute erzählt. Denn die Jugendlichen, die im System der sozialen Ungerechtigkeit aufwuchsen, sind diejenigen, die unsere Gesellschaft jetzt mitgestalten. ZEITEN DES UMBRUCHS ist großes und hochrelevantes Erzählkino, das sich traut, auch ambivalente Zwischentöne zu erzählen, die die Geschichte erst richtig menschlich machen.

      FBW-Jury-Begründung:

      James Gray gelingt mit seiner neuen, offenkundig autobiografisch inspirierten Arbeit ein herausragender Film, der ebenso emotional fesselnd wie ungemein klug erzählt ist. Wir begeben uns in die Perspektive des weißen Jungen Paul, der in einer Familie aus Europa stammender Juden im New Yorker Stadtteil Queens der 1980er Jahre aufwächst. Revoltierend in klassisch präpubertärer Manier provoziert er regelmäßig Eltern und Lehrer und freundet sich auf seiner öffentlichen Schule mit dem ähnlich aufmüpfigen Johnny an, einem der wenigen Schwarzen Mitschüler. Schnell lernt Paul die Grundzüge der ihn umgebenden Gesellschaft kennen, die im Umgang mit den beiden Freunden mit zweierlei Maß misst. Die Situation spitzt sich zu, als Paul in eine konservative Privatschule versetzt wird, eine Schule, über die Fred Trump seine schützende Hand hält und in der People of Colour gar nicht erst zugelassen sind.
      Es ist grandios, wie es dem Film auf klare und markerschütternde Weise gelingt, den strukturellen Rassismus der abgebildeten Gesellschaft offen zu legen. Der Film offenbart, dass Menschen wie Johnny dieses System jederzeit zu spüren bekommen, während ein Privilegierter wie Paul es bestenfalls in Momenten durchschaut - wenn er diese Momente denn überhaupt ins Bewusstsein lässt. Der Film ist aus der Perspektive eines solchen Privilegierten erzählt, dem schlagartig bewusst wird, welche Verhaltensweise ihm in diesem System zugedacht ist und sich entscheiden muss. James Gray verpackt diesen Moment in eine großartige Szene, in der beide Jungs für ein gemeinsames Vergehen auf der Polizeiwache sitzen. Nur, wer sich als Weißer diesem konservativen, rassistischen Gesellschaftssystem anpasst, so zeigt der Film, kann einen erfolgreichen Weg beschreiten. Und so wird mit einer Geschichte aus den 1980ern der Blick schließlich auf erschütternde Weise frei auf die aktuelle Situation, auf Pauls Generation, die heute an den Schaltstellen von Macht und Gesellschaft sitzt und ihre Lektionen aus der Jugend zur Grundlage ihres Handelns macht.
      An der Kamera gelingt Darius Khondji ein fast nostalgischer Independentfilm-Look. In stimmiger Zusammenarbeit erschaffen die kreativen Gewerke eine 80er-Jahre-Welt, die jenseits des typischen poppig Bunten liegt. Passend zum erzählten Konservatismus erinnern sowohl die oft in Brauntönen gehaltenen Bilder als auch die Ausstattung eher an den Mief der 1950er, der ja auch weitgehend das Weltbild des Films bestimmt - neben dem Rassismus, das zeigt der Film ebenfalls deutlich, gehört zur gezeigten Gesellschaftsstruktur eben auch das (zunehmend hilflos wirkende) Patriarchat. Der sehr authentisch wirkende Film, der auch Ambivalenzen zulässt, der mit seinen berührenden Figuren und mit seinem so gekonnt gesetzten Erzählton und -rhythmus sukzessive unter die Haut kriecht, hat die Jury nachhaltig und einstimmig begeistert. Gerne verleiht sie das höchste Prädikat BESONDERS WERTVOLL.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      Sechstklässler Paul ist auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft. Er möchte Künstler werden, seine Eltern sehen einen „richtigen Beruf“ als erstrebenswerteres Ziel. In einem Amerika, beschäftigt mit Reagens Wahl, sieht Paul die rassistischen Strukturen der egoistischen Gesellschaft, die seinen Freund Johnny diskriminieren. Nur hat Paul oftmals nicht genug Courage, für andere einzustehen.
      ZEITEN DES UMBRUCHS beschreibt einen Ausschnitt eines Lebens, geprägt von Erwartungen und Gesellschaftsstrukturen. Und das in Zeiten des Umbruchs.

      Für einen Film, dessen Filmtitel ZEITEN DES UMBRUCHS etwas Großes verspricht, wirkt dieses Zeitengemälde Amerikas vermeintlich klein. Doch fungiert es als ein Abbild einer Gesellschaft, die auf rassistischen und diskriminierenden Strukturen aufgebaut ist und einem vorgaukelt, dass man sich aus eigener Kraft von ganz unten nach ganz oben hocharbeiten kann, ganz egal, wer man ist. Diese Darstellung wird toll projiziert auf die Freundesbeziehung zwischen Paul und Johnny, die nicht zuletzt durch hervorragendes Schauspiel authentisch wirkt. Zudem hatten wir das Gefühl, dass der Film weniger das Ergebnis einer Betrachtung darstellt, sondern vielmehr als Anfang einer Diskussion gelten soll, indem aufgezeigt wird, dass wir oftmals leider nur zusehen, anstatt einzugreifen. Die damit verbundenen kritischen Gefühle sind selbst verschuldet. Das erste Bild trügt dahingehend auch: Der Kontrast der warmen, herbstlichen Farben zu der kalten Härte der Geschichte wirkt gewollt fehl am Platz und bestärkt das Wissen der Feigheit des Nichtstuns. James Grays autobiografisches Werk trippelt geschickt um viele Fallen an Klischees herum, die einen Film dieser Art häufig zurückhalten. Stattdessen ist ZEITEN DES UMBRUCHS eher zurückhaltend, was die emotionale Überspitzung angeht, auch die Musik drängt sich dem Publikum nicht auf. Trotzdem: sich klassischen Filmstrukturen zu widersetzen, tut der Film nicht vollständig, dafür gibt es zu viele belehrende Monologe der Eltern, sie sind Mittel zum Zweck, wobei die Wirkung des Filmes keinesfalls verfälscht wird.

      ZEITEN DES UMBRUCHS hat das Privileg eines breiten Kinostarts, und wir die Möglichkeit, diesen nutzen zu können. Diese Möglichkeit sollten wir ergreifen, vor allem um unser eigenes (Nicht-) Handeln zu reflektieren. Denn was an erste Stelle stehen muss: wir sollten Mensch sein.

      Wir empfehlen den Film ab 13 Jahren.

      bewegend: 4,5 Sterne
      nachklingend: 5 Sterne
      authentisch: 4,5 Sterne
      einnehmend: 4 Sterne
      individuell: 4 Sterne

      Gesamtbewertung: 4,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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