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Après la vie

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Après la vie: Letzter Teil der cineastischen Trilogie von Lucas Belvaux, der als Melodram die Geschichte eines Polizisten und seiner drogenabhängigen Frau erzählt.

Poster

Après la vie

Handlung und Hintergrund

Pascal (Gilbert Melki), Polizist im idyllischen Alpenvorort Grenoble, hat für Drogenhändler normalerweise nicht viel übrig, doch ausgerechnet für den skrupellosen Jacquillat (Patrick Descamps) macht er eine Ausnahme. Denn der versorgt Pacals Frau Agnes (Dominique Blanc), eine äußerlich biedere Lehrerin, mit dem Stoff, aus dem die Träume sind. Als der entflohene Terrorist Le Roux (Lucas Belvaux), ein gemeinsamer Bekannter, zurück in die Stadt kehrt, verändert er das Beziehungsgeflecht dramatisch.

Abschließender Teil der Filmtrilogie des belgischen Filmemachers Lucas Belvaux. Nach der Komödie „Un couple épatant“ und dem Thriller „Cavale“ nun ein Melodram mit komplexer Zusammenführung der wesentlichen Charaktere.

Inspektor Pascal Manise arbeitet als Polizist in Grenoble. Seine Frau, Lehrerin Agnès, ist drogenabhängig. Damit Agnès ein halbwegs normales Leben führen kann, hat Pascale eine Handel mit einem lokalen Drogendealer eingefädelt: Dieser, Jacquillat, beliefert Pascale mit dem nötigen Stoff, während Pascal Jacquillat ungeschoren seinen Geschäften nachgehen lässt. Als Agnès eines Tages ihre Freundin Cécile mit nach Hause bringt, sollen sich die Dinge radikal ändern.

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Darsteller und Crew

Produzent
  • Diana Elbaum,
  • Patrick Sobelman,
  • Diana Elbaum,
  • Arlette Zylberberg
Darsteller
  • Ornella Muti,
  • Dominique Blanc,
  • Catherine Frot,
  • Lucas Belvaux,
  • François Morel,
  • Gilbert Melki,
  • Patrick Descamps,
  • Valérie Mairesse,
  • Raphaële Godin
Musik
  • Riccardo del Fra
Kamera
  • Pierre Milon
Schnitt
  • Danielle Anezin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Après la vie: Letzter Teil der cineastischen Trilogie von Lucas Belvaux, der als Melodram die Geschichte eines Polizisten und seiner drogenabhängigen Frau erzählt.

    Lucas Belvaux hat ein cineastisches Experiment gewagt und gewonnen: Der gebürtige Belgier und Wahl-Pariser erzählt drei Geschichten mit denselben Schauspielern in denselben Rollen mit immer einer anderen Figur im Mittelpunkt. Aus Nebendarstellern in dem einen, werden Hauptdarsteller in dem anderen Teil. Drei Filme, drei Genres, ein Gesamtkunstwerk, genial in Idee und Ausführung. Ob Komödie, politischer Thriller oder Melodram, dieselben Ereignisse unter verschiedenen Blickwinkeln erscheinen in völlig anderem Licht. Und jedes Mal leiden die Figuren unter einem ganz bestimmten Schicksal.

    Der Regisseur empfiehlt die Reihenfolge Komödie, Thriller, Melodram, „Ein tolles Paar“, „Auf der Flucht“, „Nach dem Leben“. Jeder Film (ist auch einzeln verständlich) überrascht durch spezifische Kameraführung und Farbgebung, neue emotionale Spannung und immer wieder überzeugende Darsteller (u.a. Ornella Muti, François Morel, Dominique Blanc, Gilbert Melki). „Ein tolles Paar“ beginnt als leichtfüßige Komödie. Der Unternehmer Alain und die Lehrerin Cécile sind seit 20 Jahren das ideale Paar. Als Alain jedoch einen operativen Eingriff vornehmen muss, verschweigt er den seiner Frau, die aufgrund seiner Geheimnistuerei an eine Nebenbuhlerin glaubt. Sie lässt ihn von Pascal, dem Mann ihrer früheren Schulkollegin Agnès beschatten. Der Polizist merkt zwar bald, dass Cécile falschen Alarm schlägt, zögert den Bericht aber hinaus, da ihm die Lady gefällt. Deren Mann wiederum sieht in ihm den heimlichen Lover seiner Frau.

    In „Auf der Flucht“ gelingt dem Terroristen Le Roux (den Belvaux selbst spielt) die Flucht nach 15 Jahren aus dem Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses. Der Typ, der in „Ein tolles Paar“ als Freundin von Cécile auftaucht, träumt immer noch davon, die Welt verändern zu können oder zu müssen. Aber seine frühere Kampfgenossin Jeanne lebt in einer ganz bürgerlichen Ehe und will nichts mehr von der Vergangenheit wissen. Da trifft er auf die morphiumsüchtige Agnès, die ihm Bett und Unterschlupf für die Nacht bietet.

    In „Nach dem Leben“ steht die Beziehung zwischen der kaputten Agnès und ihrem Mann Pascal im Mittelpunkt, er besorgt ihr den Stoff und ignoriert dafür manchmal die Straftaten des örtlichen Paten. Als der die Lieferung einstellt und fordert, Pascal solle den flüchtigen Le Roux umlegen, wächst der Druck. Und da ist ja noch Cécile, die ihn zur Überwachung ihres Mannes angeheuert hat. Der Kreis schließt sich.

    Wie bei einem Stafettenlauf übergeben die Protagonisten den Handlungsstab bzw. -strang an den nächsten. Belvaux verknüpft die Lust mit der Last am Leben. Da ändern sich die Charaktere - wirkt Polizist Pascal im ersten und zweiten Teil unsympathisch und undurchsichtig, verstehen wir im dritten den Grund seiner abweisenden Reaktionen und erfahren von der Sorge um seine drogensüchtige Frau. Im ersten Teil betrachten wir Le Roux als möglicherweise anonymen Liebhaber, im zweiten entpuppt er sich als erbarmungsloser Terrorist, im dritten als Schutzengel von Agnès, die er vor einer Überdosis bewahrt. Und auch die Ohnmacht auf einer Party erhält mit dem Wissen um den nächsten Film eine ganz andere Bedeutung. Die Wahrheit hat viele Gesichter, ist subjektiv und Interpretationssache.

    Belvaux schrieb die Drehbücher getrennt, aber zeitlich parallel, wechselte permanent zwischen den Szenarios. Das Drehen war dann für ihn wie ein einziger Film in der gleichen Ausstattung und der gleichen Location über 23 Wochen lang, eine logistische Herausforderung. Es geht ihm um die Frage, was steckt hinter der individuellen Persönlichkeit, ist die Nebenfigur genauso interessant wie die Hauptfigur. Die Frauen verbindet die gemeinsame Schulzeit, die Wege der Männer kreuzen sich mehr zufällig. Bei allen herrscht eine gewisse Unruhe und Unsicherheit, sie alle sind Getriebene der Angst, wenn auch aus verschiedenen Gründen, Gezeichnete von Liebeswunden und Liebesmalen, die sich in ihrer Existenz eingerichtet haben. So scheint es auf den ersten Blick, aber der zweite öffnet eine andere Perspektive, andere Beziehungs-Konstellationen - da wirkt plötzlich der Schwache stark und der Starke schwach.

    Auch formal unterscheiden sich die drei Filme, in der Komödie dominieren helle Farben, im Thriller Schatten und mysteriöse Geräusche, im Melodram ist die Kamera ganz nah an den Figuren, um ihre intimsten Regungen einzufangen. Ein fantasiereiches und intelligentes Puzzle, Pflichtprogramm für jeden Cineasten. mk.
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