Die junge Ellen, Gegnerin des Nazi-Regimes, wird 1944 von einem englischen Spion auf den Marineoffizier Hans angesetzt. Sie findet heraus, dass sein U-Boot brisante Unterlagen nach Japan bringen soll. Die Engländer wollen das um jeden Preis verhindern, was Ellen in einen tiefen Gewissenskonflikt stürzt: Längst hat sie sich in Hans verliebt. Verzweifelt schlägt sie sich nach Norwegen durch, wo das U-Boot nach einem Bombenangriff repariert wird, um Hans an der Weiterfahrt zu hindern.
Darsteller und Crew
Regisseur
Thorsten Näter
Produzent
Doris Zander,
Frank Kaminski
Darsteller
Yvonne Catterfeld,
Max von Pufendorf,
Stephan Luca,
Rosemarie Fendel,
Marie Zielcke,
Katrin Pollitt,
Dirk Borchardt,
Klara Manzel,
Jytte-Merle Böhrnsen,
Hildegard Schroedter,
Dirc Simpson,
Eva-Maria Kurz,
Marc Bischoff
Drehbuch
Annette Hess
Musik
Ingo Ludwig Frenzel
Kamera
Achim Hasse
Bilder
Kritiken und Bewertungen
5,0
3 Bewertungen
5Sterne
(3)
4Sterne
(0)
3Sterne
(0)
2Sterne
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1Stern
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Kritikerrezensionen
Am Ende die Hoffnung Kritik
Am Ende die Hoffnung: Produktionstechnisch überzeugendes Historiendrama mit dramaturgischen Schwächen.
Die Wirren des Zweiten Weltkriegs, eine schöne Frau hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, dazu das spürbare Bemühen um eine Authentizität vermittelnde Ästhetik: Die Parallelen nicht nur der Dramaturgie dieses „Event“-Films von Sat.1 zu vergleichbaren Produktionen sind offenkundig.
Doch wo beispielsweise „Dresden“ bei der Darstellung des Krieges bis an die Grenzen des Zumutbaren ging, wirkt „Am Ende die Hoffnung“ wie eine Hochglanzrekonstruktion: Obwohl in vielen Einstellungen feiner Rauch in der Luft liegt, kaum eine Außenaufnahme ohne dekorative Trümmer auskommt (Szenenbild: Matthias Klemme) und die Bilder ohnehin in einem Blaugrau gehalten sind, das Historie nahe legen soll (Kamera: Achim Hasse), vermittelt fühlt sich alles inszeniert an.
Dabei hat die Handlung großes emotionales Potenzial: Die Kieler Näherin Ellen (Yvonne Catterfeld) klebt 1944 heimlich Plakate, die zum Widerstand gegen die Nazi-Diktatur aufrufen. Eines Nachts wird sie beinahe verhaftet. Robert (Stephan Luca), ihr Retter in letzter Sekunde, ist Engländer, Sohn einer deutschen Jüdin und Spion: Er kümmert sich als Arzt um deutsche Offiziere, entlockt ihnen Informationen und gibt diese umgehend ans englische Militär weiter. Robert verliebt sich in Ellen und setzt sie auf Hans Mertens (Max von Pufendorf) an, einen Ingenieur und Marineoffizier auf dem U-Boot U-864. Sie findet raus, dass U-864 streng geheime Pläne für neuartige Düsentriebwerke nach Japan bringen soll; das würde die Vorzeichen im pazifischen Krieg auf den Kopf stellen. Die junge Frau händigt Robert zwar die Kamera aus, mit der sie die Unterlagen und auch die geplante Route fotografiert hat, doch ihre Spionage stürzt sie in einen tiefen Gewissenskonflikt: Sie mag den Engländer zwar, doch ihr Herz hat sie an Hans verloren. Verzweifelt schlägt sie sich nach Norwegen durch, wo das U-Boot nach einem Bombenangriff repariert wird, um Hans an der Weiterfahrt zu hindern.
Die Geschichte wird allerdings immer wieder unterbrochen, weil Autorin Annette Hess Ellens Erlebnisse in eine Rahmenhandlung bettet: Die zickige Berliner Taxifahrerin Kati (Marie Zielcke) soll eine alte Frau (Rosemarie Fendel) nach Norwegen bringen. Dass es sich bei der Dame um Ellen handelt, liegt auf der Hand; dass Kati ihre Enkelin ist, verrät der Film erst später. Vermutlich soll die viel zu ausführlich erzählte Gegenwart verdeutlichen, wie sehr die Kriegsereignisse auch die Generation der Enkel noch beeinflussen: Kati mag ihre angeblich gefühlskalte Großmutter nicht. Im Verlauf der Reise versteht sie, was Ellen einst das Herz gebrochen hat.
Handwerklich hingegen ist „Am Ende die Hoffnung“ immer wieder eindrucksvoll. Das gilt sowohl für die Übergänge zwischen der Taxifahrt und den Rückblenden wie auch für die Herausforderung, die Hauptfiguren im norwegischen Schnee zu zeigen, obwohl die Aufnahmen in einem Studio in Hannover entstanden sind. Die widrigen Umstände haben naturgemäß zur Folge, dass Yvonne Catterfeld noch schöner aussieht. Aber dass der Film jene naive und längst widerlegte Legende nährt, man müsse zwischen bösen Nazis und guten Soldaten unterscheiden, ist mehr als bloß ärgerlich. tpg.