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Aimer, boire et chanter

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Aimer, boire et chanter: Alain Resnais erweist sich bei seiner Alan-Ayckbourn-Adaption erneut als rigoroser Stilist und verdichtet die Story zum tragikomischen Welttheater. Etwas verwundert darf man durchaus sein, dass 2014 der Berlinale-Gewinner des Alfred-Bauer-Preises „für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet“, Alain Resnais hieß. Der französische Altmeister, ewiger Querdenker, cineastischer Einzelgänger und „Nouvelle Vague“...

Poster

Aimer, boire et chanter

  • Kinostart: 10.02.2014
  • Dauer: 108 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Frankreich

Handlung und Hintergrund

Die Laiendarsteller Colin und Kathryn befinden sich in den Proben zu ihrem neuen Stück, als sie erfahren, dass ihr Freund George erkrankt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat. Nicht nur für Kathryn, die einmal mit ihm liiert war, sondern auch für deren Freundinnen Tamara und Monica ein schwerer Schlag. Gefühlsverwirrungen der eigenen Jugend und längst begrabene Lebensträume werden wieder wach. Sehr zum Leidwesen ihrer Ehemänner entbrennt unter den Frauen dann auch noch ein Streit wer George auf seine letzte Reise nach Teneriffa begleiten darf.

Darsteller und Crew

  • Sabine Azéma
    Sabine Azéma
  • Sandrine Kiberlain
    Sandrine Kiberlain
  • André Dussollier
    André Dussollier
  • Hippolyte Girardot
    Hippolyte Girardot
  • Alain Resnais
    Alain Resnais
  • Caroline Silhol
  • Michel Vuillermoz
  • Alba Gaïa Bellugi
  • Laurent Herbiet
  • Jean-Marie Besset
  • Jean-Louis Livi
  • Dominique Bouilleret
  • Hervé de Luze
  • Mark Snow

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Alain Resnais erweist sich bei seiner Alan-Ayckbourn-Adaption erneut als rigoroser Stilist und verdichtet die Story zum tragikomischen Welttheater.

    Etwas verwundert darf man durchaus sein, dass 2014 der Berlinale-Gewinner des Alfred-Bauer-Preises „für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet“, Alain Resnais hieß. Der französische Altmeister, ewiger Querdenker, cineastischer Einzelgänger und „Nouvelle Vague“-Außenseiter, der ebenso künstliche wie künstlerische und intellektuelle Klassiker wie „Hiroshima mon amour“ oder „Letztes Jahr in Marienbad“ verantwortete, ging mit „Aimer, boire et chanter“ erfolgreich auf „Bären“-Jagd.

    Zum dritten Mal - nach „Smoking/No Smoking“ (Silberner Bär 1994) und „Coeurs“ (2006) - adaptierte der inzwischen 91-Jährige ein Stück des Briten Alan Ayckbourn. In „Life of Riley“, so der Titel der Vorlage, erzählt er von einem unsichtbar bleibenden und auch nie zu hörenden, an Krebs erkrankten Helden namens George, der bei drei Frauen - eine davon dessen Ex - alte Begehrlichkeiten weckt und so deren Männer aufschreckt, die ihre „besseren Hälften“ plötzlich wieder mit ganz anderen Augen sehen.

    Wie stets verweigert sich Resnais auch diesmal dem konventionellen Geschichtenerzählen, Form geht vor Inhalt, Theater im Theater im Film bekommt man geboten, auf zweiter Handlungsebene proben die drei Paare für eine Laienaufführung. Für etwas Bewegung sorgt ein nobler Rolls Royce, der durch die pittoreske Landschaft der Grafschaft Yorkshire rollt und dann vor der Zeichnung eines Hauses zum Stehen kommt. Dieser Kunstgriff markiert sowohl die Szenenwechsel als auch den nächsten Spielort, denn nach einem kurzen Schnitt befindet man sich im gezeigten Gebäude, das sich als schlichte Kulisse präsentiert - ein paar Stühle, ein Tisch, senkrecht aufgehängte bunte Stoffbahnen, durch die die Schauspieler auf- und abtreten.

    Eine zum tragikomischen Welttheater verdichtete Story bekommt man geboten, zweimal taucht eine Maulwurfpuppe grinsend aus dem Erdreich auf, für den heitersten Einwurf sorgt André Dussollier: „Das Kino ist mir lieber“. Mit ironischer Distanz reflektiert der Regisseur - unterstützt von souveränen Darstellern wie seiner Gattin Sabine Azéma, Sandrine Kiberlain und Caroline Silhol - über die Macht von Liebe und Begehren und lässt die von Hoffnungen und Obsessionen getriebenen Figuren kurz ihre eingefahrenen Gleise verlassen. Das ist bei aller der Bühne verpflichteter Kunstwirklichkeit schön anzusehen und recht unterhaltsam, bleibt aber letztlich nur gehobenes Boulevard. Den Preis muss man als einen fürs Lebenswerk lesen. geh.
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