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Adventureland

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Adventureland: Komödie vom "Superbad"-Regisseur über das Erwachsenwerden auf einem Jahrmarkt.

Handlung und Hintergrund

James Brennan ist frischer Student und auf der Suche nach einem Job. Diese stellt sich allerdings auf Grund seiner nicht gerade überbordend vorhandenen Qualifikationen als eher schwierig heraus. Doch schließlich wird er im lokalen Jahrmarkt angestellt. Was zunächst den Anschein einer miesen, unterbezahlten Anstellung hat, stellt sich schnell als Glückgriff heraus. Auch auf Grund der restlichen skurrilen Mitarbeiter der Freizeitparks, wie z.B. Em, die für James bald mehr als nur eine Kollegin ist.

Der frisch gebackene Student James Brennan muss seinem erhofften Urlaub wegen permanenter Flaute im Portemonnaie auf Wiedersehen sagen und findet auf der Suche nach einem Ferienjob eher widerwillig eine Anstellung im lokalen Jahrmarkt Adventureland. Die Welt der Wunder entpuppt sich schnell als streng geführte Mogelpackung, aber bald schon hat James nur noch Augen für die unkonventionelle Em. Die Sympathie ist beiderseitig, doch dann entdeckt der enttäuschte James, dass Em eine Affäre mit einem älteren Jungen hat.

Darsteller und Crew

  • Jesse Eisenberg
    Jesse Eisenberg
  • Ryan Reynolds
    Ryan Reynolds
  • Kristen Stewart
    Kristen Stewart
  • Martin Starr
    Martin Starr
  • Margarita Levieva
    Margarita Levieva
  • Kristen Wiig
    Kristen Wiig
  • Josh Pais
    Josh Pais
  • Bill Hader
    Bill Hader
  • Paige Howard
  • Wendie Malick
    Wendie Malick
  • Greg Mottola
  • Ted Hope
  • Anne Carey
  • Sidney Kimmel
  • Terry Stacey
  • Anne McCabe

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,5
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Greg Mottola weiß, wovon er redet: er hat damals, in seiner College-Zeit, selbst in einem Vergnügungspark auf Long Island gejobbt. Statt sein Studium „richtig“ zu finanzieren mit Tutorien oder Praktika, vergab er Plüschtiere als lächerliche Gewinne bei lächerlichen Vergnügereien. Ganz schön demütigend.

      In dieser biographisch angehauchten Coming of Age-Komödie ist es der ziemlich kluge, aber reichlich lebensunreife James, der durch die Erfahrung des „Adventurelands“ durchmuss, bevor er erwachsen wird. Das ärgert ihn sehr: eigentlich wollte er mit seinem Kumpel nach dem Highschoolabschluss eine lebensverändernde Europareise unternehmen. Nun, weil der Papa weniger verdient, muss er sich durchschlagen im heruntergekommenen Vergnügungspark, wo gelangweilte Kids an billigen Buden lahme Pferderenn- oder Hutrunterschießspielchen spielen. Und wo der Hauptgewinn, der riesige Panda, nie vergeben werden darf, weil’s nicht so viele davon gibt.

      Die Kunst Mottolas bei diesem Film besteht darin, ohne wirkliche Handlung einen starken Plot zu kreieren um James und die Kollegen, alles Kids, die abgestumpft sind, abgefuckt, idiotisch oder schlicht in einer Wartestellung, bevor das richtige Leben beginnt; wenn’s denn mal beginnen wird. Der Vergnügungspark als Hintergrund von James’ Geschichte ist real genug, um ein festes Fundament zu bilden; und zugleich eine starke Metapher für die erste wirkliche Prüfung in seinem Leben. Die Nebenfiguren sind realistisch genug gezeichnet, um emotional anzusprechen; und zugleich als Typen fast Karikaturen, der eine gemein, der andere blöd, der dritte intellektuell abgehoben etc.: sie sind eben auch allegorische Archetypen von Möglichkeiten, die sich für James’ weiteren Lebensweg anbieten.

      Und das alles ist nicht etwa dröge inszeniert, oder trocken geschrieben, oder eindimensional gespielt. Nein: Mottola hat ja zuvor „Superbad“ inszeniert, und sein Gespür für komische Situationen, die sich aus den Charakteren ergeben, sein Wissen um die kleinen Demütigungen, um die Peinlichkeiten, um die Unsicherheiten in jugendlichem Leben weiß er auf kurzweilige Weise in die komödiantische Form zu gießen.

      Da ist das Besitzerehepaar des „Adventurelands“: sie immer im Schatten von ihm, der mit allen Mitteln alles am Laufen hält – wobei die Mittel beschränkt sind, und der Park ohnehin schäbig und billig und ziemlich unten. Da ist der alte Grundschulfreund Frigo, der James immer in die Eier haut und das total lustig findet. Da ist Joel mit seiner Pfeife und seiner Vorliebe für Literatur. Und Lisa, die Schöne, hinter der alle her sind, die ihren Hintern wackeln lässt zur immergleichen, immerlauten Musik: Rock me Amadeus. Das sind alles irgendwo durchgeknallte Charaktere – aber hey: kennen wir sie nicht alle auch aus dem wirklichen Leben?

      James ist der [i]straight man[/i] in dieser Geschichte, der den seltsamen Typen und seltsamen Situationen begegnet – und einer kleinen Liebesgeschichte, die sich entfaltet und die dabei so zart ist, dass sie jederzeit wieder zusammenklappen kann… weil Em unglaublich liebenswürdig ist und zugleich emotional schwankend. Mit einer Stiefmutter, die Perücken trägt.

      Viele Filme, die die Initiation ins Erwachsensein thematisieren, scheitern daran, dass sie nicht das richtige Gleichgewicht finden. Mottola findet den rechten Mittelweg: das Metaphorische ganz im Hintergrund, der biographische Background nur in der gekonnten Zeichnung des Milieus spürbar, mit Charakteren, die zu seltsam sind, um real zu sein, und dabei doch rund und voll gezeichnet, um nicht als Papp-Karikaturen durchzufallen; und mit einem starken Witz, den er einfließen lässt, ohne ihn künstlich aufzusetzen, sondern der seine Komik ganz aus sich selbst entstehen lässt. Und bei aller emotionaler Affinität zugleich auch absurd und abgedreht ist.

      Fazit: Ein kluger, witziger Film vom Erwachsenwerden in einem abgefuckten Vergnügungspark mit aberwitzigen Gestalten und einer kleinen Liebe.
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    2. Adventureland: Komödie vom "Superbad"-Regisseur über das Erwachsenwerden auf einem Jahrmarkt.

      Lakonisch-liebenswerte Coming-of-Age-Komödie, in der „Superbad“-Regisseur Greg Mottola semi-autobiografisch seinen Sommerjob in einem Freizeitpark anno 1987 aufarbeitet.

      Dabei geht der Judd-Apatow-Protege etwas weniger krude wie in seiner vorherigen Teencomedy vor, was nicht heißen soll, dass sich nicht dennoch etliche Bad-Taste-Einlagen (Erbrechen) und deftige Derbheiten (Erektionswitze) finden.Entscheidend ist erneut die Entjungferungsmission des Protagonisten, wobei mehr Gewicht auf Herz denn skurrilen Nonstop-Humor fällt. So wird mit menschlich-melancholischem Unterton der Übergang von (mehr oder minder) unbeschwerter Jugend hin zu (ansatzweise) verantwortungsbewussten Erwachsensein thematisiert.

      Als Mottolas Alter Ego fungiert der intellektuelle James (Jesse Eisenberg), der sich unerwartet gezwungen sieht, während der Sommerferien in dem Freizeitpark Adventureland zu jobben, bevor er im Herbst die Columbia-Universität besuchen kann. Enttäuscht darüber, dass seine Eltern ihm nicht den geplanten Europa-Trip finanzieren können, ist er von seinem banalen Job in einer der Jahrmarktsbuden nicht gerade begeistert. Zudem arbeitet auch einer seiner Kindheitsfreunde dort, der es für besonders witzig hält ihm wiederholt Knuffe in den Unterleib zu verpassen. Es dauert jedoch nicht lange und James entdeckt eine neue Welt für sich, voller eigenwilliger und auch bizarrer Figuren, die alle mit großen und kleinen Enttäuschungen zu kämpfen haben. Besonderes Interesse erweckt in ihm die desillusionierte Em („Twilight“-Star Kristen Stewart), die eine geheime Affäre mit dem verheirateten Ex-Musiker und Handwerker Mike (Ryan Reynolds, der gerade mit „Selbst ist die Braut“ Erfolg feiert) hat. Dieser entwickelt sich für James zu einer Art Mentor, der allerdings auch James‘ aufkeimende Romanze mit Em zu hintertreiben versucht. Am Ende des Sommers hat sich das Liebeskarusell, angetrieben von Alkohol- und Marijuanakonsum, ausgiebig gedreht und alle sind um Lebenserfahrungen reicher geworden.

      Regisseur Mottola, der zudem das Drehbuch verfasste, hat ein Ohr für smarte und zugleich realistische Dialoge und scheint seinen Spaß zu haben breitgefächerte Referenzen an Melville, Gogol, Plato, Virgil und Lou Reed einzubauen. Ins Ohr geht der liebevoll ausgesuchte Pop- und Rocksoundtrack, der von David Bowie über Husker Du hin zu The Cure reicht. Man fühlt sich teilweise angenehm an „Almost Famous“ erinnert, was den unbestreitbaren Unterhaltungswert der ebenso einfühlsamen wie exzentrischen Dramedy noch steigert. ara.
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