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A Snake of June

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Rokugatsu no hebi: Erotisches Ehedrama aus Japan über eine konservative Ehefrau, die von einem Unbekannten gezwungen wird, ihre sexuellen Wünsche öffentlich auszuleben.

Poster

A Snake of June

Handlung und Hintergrund

Rinko (Asuka Kurosawa) und Shigehiko (Yuji Kotari), sie Telefonseelsorgerin, er Geschäftsmann, führen eine von gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme geprägte, typisch durchritualisierte Mittelstandsehe. Gefühle spielen dabei eine sehr untergeordnete Rolle. Das ändert sich, als Ehefrau Rinko plötzlich von einem Unbekannten bedrängt und mit kompromittierenden Photos gezwungen wird, ihre sexuellen Begierden in aller Öffentlichkeit auszuleben. Auch ihr Mann bleibt nicht verschont.

Shinya Tsukamoto

Rinko und Shigehiko führen eine typische japanische Mittelstands-Ehe basierend auf Ritualen und Rücksichtnahme. Rinko ist Telefonseelsorgerin für psychisch Labile, Shigehiko erfolgreicher Geschäftsmann. Als ein Patient Rinkos sie mit heimlich geschossenen kompromittierenden Fotos erpresst, gerät ihre saubere Welt aus den Fugen: Der Fremde verlangt kein Geld, sondern dass Rinko ihre sexuellen Begehren öffentlich auslebt.

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Rinko und Shigehiko, sie Telefonseelsorgerin, er Geschäftsmann, führen eine von gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme geprägte, durchritualisierte Mittelstandsehe, in der die Liebe längst erlosch und wahre Gefühle kein Thema sind. Das ändert sich, als Ehefrau Rinko plötzlich von einem Unbekannten bedrängt und mit kompromittierenden Photos gezwungen wird, ihre sexuellen Begierden in aller Öffentlichkeit auszuleben. Aber auch ihr Mann bleibt von dem Fremdling nicht verschont.

Ein anonymer Stalker bringt das eingerostete Liebesleben von Rinko und Shigehiko mit recht unorthodoxen Mitteln wieder in Fahrt in diesem experimentellen Erotikdrama von „Tetsuo“-Macher Shinya Tsukamoto.

Darsteller und Crew

Darsteller
  • Shinya Tsukamoto,
  • Asuka Kurosawa,
  • Yuji Kotari,
  • Mansaku Fuwa,
  • Tomorowo Taguchi,
  • Susumu Terajima
Musik
  • Chu Isikawa

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • A Snake of June: Erotisches Ehedrama aus Japan über eine konservative Ehefrau, die von einem Unbekannten gezwungen wird, ihre sexuellen Wünsche öffentlich auszuleben.

    Verstörender hätte Shinya Tsukamotos Erotikthriller nicht werden können. Im Großstadt-Moloch lässt der japanische Experimentalfilmer, der mehr als zehn Jahre für die Realisierung seines Traumprojekts benötigt hat und dafür in Venedig 2002 mit dem Spezialpreis der Jury bedacht wurde, gnadenlos auf seine Protagonistin fokussieren und verstärkt deren seelische und körperliche Entblößung durch blaustichige Schwarzweissbilder, hektische Schnitte und Dauerregen. Wie die Hauptdarsteller wird das Publikum schonungslos mit Themen wie Voyeurismus, Krankheit, Sadismus und schamloser Exhibition konfrontiert.

    Japan zur Regenzeit im Juni. Rinko (Asuka Kurosawa) ist Anfang Dreißig, Telefonseelsorgerin auf der Krebsstation eines Krankenhauses und lebt in geordneten Verhältnissen - zu geordneten Verhältnissen: in einer peinlich sauberen Designerwohnung mit ihrem wesentlich älteren, unter zwanghaftem Putzwahn leidenden Mann Shigehiko (Yuji Kotari), materiell abgesichert. Zweckgemeinschaftlich, Rituale befolgend, bewegen sich die beiden in ihrem schicken kalten Käfig: Man kommuniziert zwar in aller Höflichkeit miteinander, begegnet sich mit gegenseitigem Respekt, erfüllt das perfekte Erscheinungsbild eines Ehepaars, doch jegliche Körperlichkeit, Liebe ist gestorben, erstickt. Die Seele verkümmert. Sex ist Schmutz. Das emotionale Vakuum wird gewaltsam geöffnet, als sich - wie eine Schlange - ein Fremder in Rinkos Leben einschleicht, der sie mit Fotos erpresst, auf denen sie in fortschreitender sexueller Ekstase zu sehen ist, masturbierend, in der eigenen Wohnung. Der mysteriöse Voyeur (gespielt von Tsukamoto) zwingt die junge Frau, ihre sexuellen Fantasien in der Öffentlichkeit auszuleben mit dem Versprechen, die Negative nach Erfüllung seiner perversen Forderungen zu vernichten. Parallel mit dem sich durch den ganzen Film ziehenden Dauerregen brechen die so lange unterdrückten Gefühle heraus, explosionsartig, befreiend und entblößend zugleich. Denn Rinko führt die telefonischen Anweisungen des Erpressers zwischen Abscheu und steigender Lust aus. Sie findet Gefallen an der Provokation ihrer Mitmenschen, wenn sie im Mikromini ohne Unterwäsche durchs Kaufhaus stolzieren oder sich mit einem Vibrator in der Bahnhofstoilette befriedigen muss. Und gleichzeitig steht ihr mit dem Wissen um permanente Beobachtung Qual und beschämende Angst ins Gesicht geschrieben.

    Shinya Tsukamoto, einer der nachdrücklichsten Vertreter des Independent Films in Japan, erzählt seine Story ausschließlich auf visueller Ebene. Wie schon in früheren Arbeiten (etwa „Tetsuo“ oder „Tokyo Fist“) dominiert eine ungeheure Bildsprache abseits jeglicher Konventionen. Tsukamoto arbeitet mit einer künstlich und kunstvoll zugleich wirkenden Optik - in erster Linie mit Hilfe der stets kalten, nassen blauen Bilder und die Geschichte rhythmisierenden Jump Cuts - dem pornographischen Inhalt seines Films entgegen. Mit einem cleanen futuristischen, sehr reduzierten Look, der etwas sehr Grafisches und Stilvolles hat, rückt Tsukamoto das Geschehen auf eine surreale Ebene, die dem Zuschauer das Eintauchen unmöglich macht, ihn eher durch die permanente Missachtung der Grenzen des Anstands und eine sehr intime Kamera in die Rolle des Voyeurs drängt - eines Voyeurs allerdings, der „die leisen Schreie der Charaktere aus der Tiefe der Dunkelheit aufsteigen hört“ (Tsukamoto). bas.
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