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„Ein Mann namens Otto“ im Stream auf Netflix: Überzeugt Tom Hanks als fieser Griesgram? [Kritik]

„Ein Mann namens Otto“ im Stream auf Netflix: Überzeugt Tom Hanks als fieser Griesgram? [Kritik]
© 2023 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Bissig, barsch und betrübend einfühlsam sind nur einige Worte, mit denen sich „Ein Mann namens Ove“ beschreiben ließ. Passt diese Beschreibung auch auf „Ein Mann namens Otto“?

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Fredrik Backman eroberte „Ein Mann namens Ove“ 2015 die Kinos – vor allem in Schweden, aber auch international. Laut dem Schwedischen Filminstitut kletterte die Drama-Komödie auf Platz 3 der meistgesehenen schwedischen Filme aller Zeiten. Zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester fremdsprachiger Film und Bestes Make-up sprechen für die Qualität. Nun hat sich Marc Forster unter dem Titel „Ein Mann namens Otto“ an eine Neuverfilmung gewagt. Kann die neue Adaption an den Erfolg anknüpfen?

„Ein Mann namens Otto“ seht ihr aktuell im Stream auf Netflix. Einen ersten Eindruck könnt ihr euch mit dem offiziellen Trailer verschaffen:

„Ein Mann namens Otto“ – Trailer Deutsch

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„Ein Mann namens Otto“: Worum geht es?

Nachdem seine Frau verstorben ist und er sich zwangsweise in den Ruhestand begeben musste, hat Otto (Tom Hanks) der Lebenswille endgültig verlassen. Kurzerhand beschließt er, seinem „Elend“ ein Ende zu bereiten. Doch gerade, als er sich den Strick um den Hals legt, sorgt eine neue Nachbarsfamilie für Unruhe – und zwar direkt vor Ottos Haus. Das kann der mürrische Griesgram natürlich nicht auf sich sitzen lassen, immerhin achtet er penibel darauf, dass in der Siedlung alle Regeln eingehalten werden…

Jules Filmkritik: Otto oder Ove – wer hasst besser?

Wer „Ein Mann namens Ove“ gesehen und den Hauptcharakter für seine ehrlich-ruppige Art lieben gelernt hat, wird von „Ein Mann namens Otto“ zwar nicht enttäuscht sein, muss sich allerdings mit einer reduzierten Unfreundlichkeit zufriedengeben. Tom Hanks‘ Otto ist zwar nicht der Traum eines Nachbarn, kommt meiner Meinung nach aber deutlich harmloser daher als Rolf Lassgårds Ove.

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Die schwedische Erstverfilmung wirkte auf mich deutlich rauer, düsterer und fieser, denn das Werk von Hannes Holm brach sowohl mit Political Correctness als auch gesellschaftlichen Normen. Dadurch entwickelte Hauptfigur Ove eine ganz besonders unbehagliche Aura, die Otto nur im Ansatz zeigt. Die finstere Kluft, die Ove von seinem Lebenswillen trennt, fühlte sich für mich sehr viel größer und tiefer an als die von Otto.

Der kleine Funken Gram fehlt, aber…

Das könnte natürlich darin begründet sein, dass dem Publikum in „Ein Mann namens Ove“ deutlich mehr tragische Details aus Oves Vergangenheit präsentiert werden, die seinen Schmerz bis in den Kinosaal beziehungsweise das Wohnzimmer transportiert haben – man denke allein an den Tod seines Vaters, den er mit ansehen musste, oder den Brand, der sein Haus zerstörte.

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Diesen kleinen Funken Feindseligkeit dem Schicksal gegenüber habe ich bei Otto vermisst, doch das macht die Neuverfilmung keinesfalls schlechter. Es lässt Otto sogar auf eine Art nahbarer erscheinen, weil er bereits zu Beginn hin und wieder Herz zeigt. Gleichzeitig sorgt der Film für Abwechslung bei jenen Zuschauer*innen, die bereits mit Oves Geschichte vertraut sind; immerhin zeigt sich Groll in jedem Menschen anders.

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Zusammenfassend kann ich euch „Ein Mann namens Otto“ also wärmstens empfehlen, sofern ihr auf der Suche nach einer Tragikomödie seid, die Schmerz und Herzlichkeit verbindet, dabei aber nicht über die Stränge schlägt. Falls ihr allerdings auf schwarzen Humor und Grenzüberschreitungen aus seid, solltet ihr eher zu „Ein Mann namens Ove“ greifen, den ihr auf Amazon Prime Video leihen oder kaufen könnt.

Celinas Filmkritik: Ein Otto mit weniger Ecken und Kanten

Im Vergleich zum schwedischen Original ist die amerikanische Adaption „Ein Mann namens Otto“ moderner, politisch korrekter, weniger derb und gleichzeitig etwas weniger subtil. Otto wirkt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Ove etwas weniger grummelig, was vielleicht auch an Hauptdarsteller Tom Hanks liegt, der trotzdem irgendwie sympathisch wirkt, auch wenn er versucht, es nicht zu sein. Dieser Mann namens Otto hat weniger Ecken und Kanten und die Handlung des Remakes wirkt geschliffener und polierter – man bleibt nicht so hängen wie beim schwedischen Original.

Auch wenn das Remake gegenüber dem Original etwas an Komik und Tragik verliert, kann es trotzdem mit großen Emotionen glänzen und ist dennoch anrührend. Ein charmanter Einfall der Neuverfilmung ist außerdem, den jungen Otto in Rückblenden durch Tom Hanks‘ Sohn Truman Hanks darzustellen. Alles in allem ist „Ein Mann namens Otto“ auf jeden Fall sehenswert. Wer das Original kennt und neugierig ist, wird jedenfalls nicht enttäuscht werden. Für alle, die die schwedische Version nicht kennen, aber Lust auf eine rührende Tragikomödie mit Tom Hanks haben, ist „Ein Mann namens Otto“ eine klare Empfehlung.

Seit dem 6. August 2023 könnt ihr euch auf Netflix selbst ein Bild von „Ein Mann namens Otto“ machen. Welche Unterschiede die Neuverfilmung bereithält, erfahrt ihr in folgendem Artikel:

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