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Schuld ist der beste Trailer seit Jahren: Wütende Fans fühlen sich von innovativer Horror-Rückkehr betrogen

Schuld ist der beste Trailer seit Jahren: Wütende Fans fühlen sich von innovativer Horror-Rückkehr betrogen
© IMAGO / Cinema Publishers Collection / Miya Mizuno

Danny Boyles „28 Years Later“ ist ganz anders, als erwartet – und ganz anders, als es der Trailer uns glauben ließ. Doch genau deswegen reagieren Fans sauer.

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Selten liegen Kritiken und Publikumsmeinung so weit auseinander wie bei „28 Years Later“ von Regisseur Danny Boyle und Drehbuchautor Alex Garland. Auf Rotten Tomatoes hält die Rückkehr einer der populärsten Horror-Reihen einen Tomatometer von 89 % bei den Kritiken. Vom Publikum gibt es dagegen gerade einmal einen Popcornmeter von 65 %.

Zum Vergleich: Beim ersten Film von 2002, „28 Days Later“, sind es 87 % bei den Kritiken und 85 % beim Publikum. Einigkeit herrschte auch bei „28 Weeks Later“ (73 % respektive 66 %). Wie kommt es also, dass bei der lange erwarteten Fortsetzung nach 18 Jahren die Meinungen so stark auseinanderdriften?

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Ich glaube, Schuld daran, wenn man überhaupt davon sprechen kann, ist in erster Linie der erste Trailer, der Ende 2024 veröffentlicht wurde. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte er sich zum meistgesehenen Horror-Trailer des Jahres.

Und: Im Gegensatz zu vielen aktuellen Trailern wird hier nicht etwa eine Kurzfassung der Handlung wiedergegeben. Stattdessen konzentriert er sich ganz auf die hoffnungslose Atmosphäre und die latente Bedrohung, die über zwei Jahrzehnte nach dem Ausbruch des Wut-Virus die Überlebenden der Katastrophe heimsucht. Werft noch einmal einen Blick rein:

Poster

„28 Years Later“: Wurde das Publikum an der Nase herumgeführt?

Angepeitscht vom gnadenlosen Takt des Marschgedichts „Boots“ vom „Dschungelbuch“-Autor Rudyard Kipling – übrigens fantastisch von Young Fathers in den Soundtrack integriert –, wurde der Eindruck vermittelt, dass Fans mehr von all dem erhalten werden, was sie an den ersten beiden Filmen so lieben: Spannung, Horror und grausame Tode.

Das erhält das Publikum tatsächlich im ersten Drittel, aber eben nicht als Hauptelement. Im Kern des neuen Films steht eine unerwartet emotionale Reise, die am Ende durch eine Boyle typische, herrlich absurde und beinahe eskapistische Überleitung zu „28 Years Later: The Bone Temple“ in eine neue Richtung gelenkt wird.

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Man könnte fast meinen, das Publikum wurde durch den Trailer angeschwindelt oder gar betrogen. Entsprechend sauer reagiert es (via Rotten Tomatoes):

„Keine Logik und eine Menge sinnloses, langweiliges Drama. Kaum Zombie-Action und nicht einmal das musikalische Thema wurde im Film genutzt. Ich weiß nicht, was die Kritiker*innen angeschaut haben. Das zeigt nur, dass viele keine Ahnung davon haben, worauf es bei dieser Art Film ankommt. Verschwendet nicht euer Geld.“

„Das war der dümmste Clickbait-Film, den ich jemals gesehen habe. Es gibt Filme, die man nicht sehen sollte, bevor man nicht mit jemandem darüber gesprochen hat, der sie bereits gesehen hat. Das hier ist einer dieser Filme.“

„Ich wünschte, ich könnte ihn noch schlechter bewerten. Es war so schlecht, dass es schon wieder lustig war. Das Ende ist einfach nur dumm.“

„Der schlechteste Film seit Jahren, den ich gesehen habe. Alles an diesem Film war einfach nur schlecht.“

„28 Years Later: The Bone Temple“ wird Antworten liefern

Wäre es also besser gewesen, von Anfang an die Karten auf den Tisch zu legen? Vielleicht. Aber Boyle und Garland haben eine Mission: „28 Years Later 3“ finanziert zu bekommen. Da muss man die Schauwerte hervorheben, um das Interesse zu schüren.

Auch wenn das Ende mit der kurios wirkenden Gang in bester Jimmy-Savile-Manier gerade für das hiesige Publikum befremdlich wirken mag, so ist es doch ein Zeichen dafür, dass die Zeit für die Überlebenden des abgeschotteten Vereinigten Königreichs stehengeblieben ist.

Ohne Verbindung zum Rest der Welt und ohne Zukunft bleibt ihnen nur der Blick in die Vergangenheit; und die wird von Generation zu Generation immer verklärter und absurder. Teil 2 der neuen Trilogie wird mit Sicherheit Antworten auf die Fragen liefern, die sich nun aufgetan haben.

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„28 Years Later: The Bone Temple“ startet hierzulande am 15. Januar 2026 in den Kinos.

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